Mein Ausbau 2013 Ducato 230 Maxi

  • Hallo Zusammen!


    Da ich mir während der Planung meines Ausbaus immer wieder Tipps und Anregungen hier in diesem Forum geholt habe,
    möchte ich nun an dieser Stelle meinen Ausbau präsentieren. Vielleicht kann ich so auch den anderen
    entsprechende Anregungen liefern.


    Als Basis diente nach langer Fahrzeugsuche ein Ducato 230 mit de, 2.8. idt Motor.
    Es sollte eigentlich ein Ducato 244 werden, irgendwann musste ich aber
    feststellen, dass gut gepflegte Fahrzeuge entweder sehr teuer waren oder die
    meisten ihr vorheriges Leben als Handwerke- oder Transportfahrzeug nicht
    verschweigen konnten.
    So kam es, dass ich dann letztendlich über den 230er gestolpert bin.
    Die Kaufargumente:
    - Austauschmotor mit Rechnung, Turbo und Reifen neu,
    - 3500 KG zulässiges Gesamtgewicht
    - Reifen neu
    - War mal ein schlecht ausgebautes Womo, Eintragung vorhanden
    - Kühlschrank, Markise und Ahk waren auch dabei


    Kaufpreis 3100 Euro. Dem Vorsatz, das Fahrzeug optisch aufzuhübschen bin ich leider noch nicht gefolgt.


    Vor dem Projekt stand eine umgehende und intensive Planung.
    Zuerst haben wir uns interessante Aufteilungen bei Händlern und in Prospekten angesehen.
    Die erste Umsetung der Aufteilung erfolgte dann mit Klebeband um ein erstes Raumgefühl zu bekommen.
    Als das grobe Konzept stand habe ich ein Modell mit Google SketchUp erstellt (siehe Album)


    Bevor ich mit dem eigentlichen Umbau begonnen habe, habe ich so gut es geht die "Taschen",
    also die Vertiefungen des Außenbleches bis zum Rahmen runter (hier sammelt sich gerne Sand
    und Dreck und irgendwann auch Rost) gesandstrahl, mit Rostumwandler behandelt und
    mit Rostschutzfarbe ausgespritzt. An diese Stellen komme ich niewieder dran,
    weil ja alles zu gebaut ist und vielleicht
    gewinnde ich hierdurch ein paar Jahre vor der Durchrostung.


    Dann ging es an die Bauphase. Zuerst wurden die Dachluken gemacht und anschließend Isoliert.
    Rostschutz nicht vergessen und nicht am Dekalin sparen! Vertiefungen des Wellendaches können
    mit Kunststoffleisten aus dem Baumarkt aufgefüllt werden. Ich halte nichts von 2 cm dicken
    Dekalinschichten.
    Dann gings zur Isolierung: In meinem Augen reicht Dämmwolle! Weil: A. viel günstiger, und
    B. mache ich mit dem Ducato nur Sommerurlaube mit geöffneten Dachluken.
    Es wird also gegenüber einem Winterurlaub kaum Kondenswasser entstehen.
    Die Kosten für Xtrem-Isolator etc. liegen bei ca. 400 Euro gegenüber 20 Euro Dämmwolle.
    Kurz überlegt, alles klar - Dämmwolle :)


    Als Holz habe ich nach langer Überlegung 8 mm Sperrholz genommen.
    HPL-Pappelholz usw ist zwar echt super, es sollte aber keinesfalls Westfalia-Grau sein
    und schöne Oberflächen auf dünnen Platten sind zum einen nur schwer zu bekommen,
    und dann spricht man auch schnell von 80 Euro je qm. Ich habe im übrigen 30 qm Holz verbaut!
    Pappelholz selbst zu schleifen und zu lackieren war eine Überlegung wert,
    wurde aber aufgrund den Ansprüchen meiner Bauleiterin verworfen.
    Es sollte ja schließlich keine "Studentenkiste" werden.


    Die dünnen Platten habe ich größtenteils an Dachlattenkonstruktionen geschraubt, um die Stabilität zu erhöhen.
    Der Vorteil liegt hier eindeutig im Preis und Gewicht: 8Euro /qm, es wurden ca. 130 Kg Holz verbaut.
    Die Kanten sind schon teilweise mit Umleimer oder Winkeln bedeckt worden. Fortsetzung folgt im Frühjahr!
    Mich stört es kaum.


    Man kann übrigens wunderbar 3mm Löcher in die Träger eines Kastenwagen bohren und dann
    Dachlatten mit 3,5mm Schrauben fixieren. Das ist eine sehr günstige Methode und hält bombig!


    Die Entstehung der einzelnen Möbel könnt ihr im Fotoalbum sehen.


    Hier noch ein paar Hinweise die vielleicht auch den anderen helfen:
    Ich habe eine Klappe in den Küchenblock gebaut, um diesen von außen zu beladen.
    Nun fahre ich mit dem Womo zum einkaufen und lade den Einkauf direkt in den
    Kühlschrank und in den Küchenblock


    Das Mittelstück des Bettes ist klappbar, so könnte man theoritisch einen Motorroller im
    Innenraum transportieren. Die Liegefläche beträgt 1,92 m x 1,40 m.
    Meine Freundin merkt das nicht, ich mit meinen 1,87 m komme aber aber gut zurecht!


    Ich habe zuerst einen Besteckkasten gekauft und dann um diesen die Schublade
    gebaut. So wackelt nichts! Anders rum würde ich wahrscheinlich heute noch
    einen spielfreien Besteckkasten suchen.


    Bei Ebay gibt es für unter 10 Euro 5m-LED-Bänder. Die kann man zerschneiden
    und Kabel anlöten. So habe ich überall sparsame und tolle Lichter montiert.
    Achtung: Warmweiß nehmen! Als andere ist nicht wohnlich!


    Als Übergang zum Fahrhause habe ich Schränke gebaut die als Schuhschränke dienen


    Technische Details:
    Als Heizung habe ich eine Truma 2800e gewählt. Die heizt bei 10 Gard in 30 min auf 30 Grad auf.
    Ein Schlauch geht direkt ins Bad, der andere aus Richtung Fahrerhaus in den Innenraum
    Es passen zwei 11kg Gasflaschen in den Gaskasten (Das schafft kaum ein neuer Kastenwagen :) )
    Schurlflo Druckpumpe 7 Liter mit Druckbehälter und Haushaltswasserhäh
    70 Liter Wassertank über der Heizung (dadurch frostsicher)
    Handbrause in der hinteren Box als Außendusche
    Thetford C200 mit elektrischer Wasserspühlung und SOG-System
    90 AH-Wohnraumbatterie mit 70A Trennrelais und Batteriewächter
    Kein Solar! Wir standen mit dem Fahrzeug 2 Wochen am Mittelmeer,
    und 2 Handys von der Batterie geladen und ständig Licht und die Wasserpumpe
    genutzt und hatten bei der Abfahrt 12,1 Volt. Durch die Fahrt läd die Batterie,
    und so lange wir keinen Fernseher haben brauchen wir auch kein Solar.


    Kosten:
    Hier muss ich mal sagen, die sollte man nicht unterschätzen!
    Geplant waren ca 5000 Euro. Hat nicht ganz funktioniert!


    Die Rechnung sah im groben wie folgt aus:
    Basisfahrzeug: 3100
    Dachluken 175
    Holz 500
    Baumarkt 500
    Heizung 300
    Drehsitz 100
    Wassertechnik 250
    Elektrik 250
    WC 250
    Kochfeld 100


    Die Rechnung ist durch die Details nicht ganz aufgangen.
    Kleinteile wie Gashähne und Winkel (50), Wasserhähne (40), Gasleitungen (20), Scharniere (?), Schrauben, Winkel, Kabel,
    Sicherungen, Farbe, Polster, Stoffe, Matrazen (70), Batterieladegerät (25), Wasserschläuche (20)
    und und und bringen auch eine stolze Summe zusammen!
    Final kann ich sagen, dass der Ausbau etwas über 3000 Euro verschlungen hat.


    Wenn ich den Markt prüfe muss ich aber feststellen, dass ich hierfür kaum ein
    vergleichbares Fahrzeug finden kann!
    Das Fahrzeug ist technisch gut ausgestattet, verbraucht bei 100 - 115 km /h ca. 8,6 Liter
    und lacht über die meisten Berge! Ich kenne die Technik komplett und kann mir bei
    dem Fahrzeug auch unterwegs immer selbst helfen.
    Wir sind im Urlaub einfach mal auf eine LKW-Waage fahren.
    Voll bepackt mit Schlauchboot, 30 L Wasser, halben Tank, 2 Gasflaschen
    2 Fahrrädern, Klamotten und Lebensmitteln und 2 Personen kamen wir auf 3060 kg.
    Damit kann ich gut leben!


    Prinziell würde ich erstmal keinen Ausbau mehr machen, weil mir das Fahrzeug etwas zu eng
    ist, der nächste soll ein Teil- oder Vollintegrierter sein.
    Trotzdem hat mir die Arbeit großen Spaß gemacht, so dass ich im Frühjahr einen
    T3 mit meinem Bruder ausbauen werde.


    Bei Fragen oder Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
    Viele Grüße aus Wuppertal

  • Hi,
    klasse Ausbau, sieht voll gemütlich aus. Gute Idee mit "Rahmen und Platten darauf Möbel". Hatte ich auch schon mal ins Auge gefasst, mich aber anders entschieden. Ist ja schon verdammt günstig Dein Ausbau. Habe schon ca. 7000€ verballert, aber auch ein bißchen Schnick-Schnack dabei. Hätte nicht gedacht, dass es mit der Ausstattung so günstig geht.
    Ja mit der Enge, das kann ich mir vorstellen, irgendwie sind die Kastenwagen schon ein Kompromiss. Bei integrierten etc. kann man so schön quer schlafen, das schafft Platz.
    Aber im Moment finde ich Kasten schöner.
    Grüße Lars

  • Hi, der Ausbau sieht super aus, auch die Kosten ;)


    Zitat

    schöne Oberflächen auf dünnen Platten sind zum einen nur schwer zu bekommen,


    Zitat

    Der Vorteil liegt hier eindeutig im Preis und Gewicht: 8Euro /qm


    Was für ein "Furnier" haben deine Möbel ?
    Furniertes Sperrholz mit 8mm zu 8Euro/m2 habe ich leider bis jetzt nicht gefunden ;-/

  • Wow, sieht echt klasse aus, fast besser als bei manchen Professionellen! Und das zu dem günstigen Preis! Machst Du vielleicht eine Ausbaufirma auf?! :D


    Auch die Aufteilung ist ansprechend. Bloß eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen. An der Trennwand zwischen Küche und Bett hast Du auf halber Höhe ja diese "Kurven". Die Innenecke ist rund, wunderbar. Aber die Außenecke ist spitz, gerade da, wo man mit Bauch/Hinterteil durch muss. Wäre es nicht besser, diese Kante auch abzurunden, um das Verletzungsrisiko zu vermindern?

  • Schöner Ausbau und sehr Budget-Optimiert - gefällt.
    Ich denke das Holz ist nicht wie geschrieben ein Sperrholz, sondern beschichtete Spanplatte. Ich vermute zumindest dies auf deinen Bildern erkennen zu können.
    Wie hast du die Wände nach den Platten verkleidet, irgendwas aufgeleimt?


    Gruss Sascha

  • Zitat

    Ich denke das Holz ist nicht wie geschrieben ein Sperrholz, sondern beschichtete Spanplatte. Ich vermute zumindest dies auf deinen Bildern erkennen zu können.


    Stimmt, könnte sein. ;)
    Das Gewichtsproblem wäre ja durch die Lattenbauweise gelöst,
    nur wie verhält sich Pressspan langfristig ?

  • Hallo,
    der Ausbau gefällt mir von der Aufteilung her recht gut.
    Aber Sperrholz ist das keins, das sind beschichtete Spanplatten. Wie verhalten die sich bei wechselnder Feuchtigkeit? Üblicherweise neigen Spanplatten zum quellen und verziehen :( An den Sägekanten könntest Du noch Umleimer aufbringen, dann sieht man die Spanplatte nicht mehr, werden einfach aufgebügelt

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