P und N bei FI/LS 230V - Produktvorschläge

  • Da es immer wieder Verwirrungen darum gibt, wie die Absicherung des 230V-Eingangs mit FI und LS sein soll und auch ich mir nicht ganz sicher bin, möchte ich dies hier nochmal aufgreifen.
    Das Hauptproblem ist ja, dass P und N aufgrund der Verwendung von Schukosteckern/falscher Verkabelung nicht sicher festgelegt sind. Nun bin ich auch gerade am Zusammenstellen der 230V-Installation und bräuchte konkrete Produkte.


    Deshalb habe ich mal zwei Ideen zusammengestellt und würde von den Experten unter euch gerne wissen, ob beide Varianten jeweils zuverlässig Personen- und Leitungsschutz übernehmen können, auch wenn P und N mal vertauscht sind. LS mit 16A, da ich 2,5mm^2 verlege.


    Variante 1: RCBO
    Eaton 236948 FI-Schutzschalter/Leitungsschutzschalter 2polig 16 A 0.03 A 230 V
    (ca. 30€) (https://www.conrad.de/de/eaton…a-003-a-230-v-611852.html)


    Variante 2: FI und 2-poliger LS

    Eaton 236744 FI-Schutzschalter 2polig 25 A 0.03 A 230 V (ca. 25€) (https://www.conrad.de/de/eaton…a-003-a-230-v-628054.html)
    Siemens 5SL4516-6 Leitungsschutzschalter 2polig 16 A 230 V (ca. 25€) (https://www.conrad.de/de/sieme…g-16-a-230-v-1460903.html)

    Vorteil Variante 1 ist der Preis, Vorteil Variante 2 ist, dass man weiß, ob FI oder LS ausgelöst haben (wobei dies mit einem anderen RCBO auch erkennbar wäre).


    Vielen Dank :)

  • Du hast Dir doch Deine Fragen schon selbst beantwortet. Passt alles, wie Du es beschrieben hast.
    Technisch sind die Lösungen gleichwertig.


    Gruß
    Matthias

  • Vorschrift ist glaube nach wie vor nur ein 2poliger LS ohne FI. Nun ist halt die Frage, wo du mal herum fährst. Ein FI erkennt nur Fehler, die nach ihm auftreten, also in deinem Mobil. Kommt der Fehler schon von der Zuleitung, nützt er nichts. Ist also die Anlage, wo du deinen Strom her bekommt halbwegs aktuell, dann ist dort schon ein FI. Ein zusätzlicher macht es nicht sicherer. Ist die Anlage Uralt, evtl. noch klassische Nullung oder sowas. dann schützt dich dein FI auch nicht, wenn vorher was im argen ist.
    Bist du öfter in solchen Gegenden mit Uralt Strom, dann kann ein PRCD-s schützen. Die gibt es aber nur für den Einbau in Anschlussleitungen. Die Teile haben aber noch einen weiteren Nachteil, den ich dir nicht verschweigen will. Sie schalten auch bei Unterspannung ab. Einmal kurz Strom weg, musst du raus und das Teil neu einschalten. Dafür hast du dann aber fast die absolute Sicherheit. :D

  • Ist die Anlage Uralt, evtl. noch klassische Nullung oder sowas. dann schützt dich dein FI auch nicht, wenn vorher was im argen ist.


    Das stimmt nicht. Der RCD (FI) schützt grundsätzlich die Anlage hinter ihm, also in dem Fall die Fahrzeug-Anlage. Voraussetzung ist, dass einer der beiden Leiter geerdet ist bzw. im Fahrzeug auf Masse liegt. Das hast Du auch bei klassischer Nullung.


    Gruß
    Matthias

  • Bei einer PEN Unterbrechung der KN hast du mit angeschlossener Last Spannung auf dem Schutzleiter und auf deinem Fahrzeugblech, und der FI ist Makulatur wenn du beim Einsteigen tot umfällst. FIs erkennen keine Fehler im Netz davor (Ausnahme PRCD-s)

  • Bei einer PEN Unterbrechung der KN hast du mit angeschlossener Last Spannung auf dem Schutzleiter und auf deinem Fahrzeugblech, und der FI ist Makulatur wenn du beim Einsteigen tot umfällst.


    Du hast Recht, den Fall hatte ich nicht bedacht. Ich lösche meinen vorherigen Beitrag, um keine Verwirrung zu stiften.


    Gruß
    Matthias

  • Ich spreche aus Erfahrung, weil ich diesen Fall schon mal hatte. Zu meinem Glück fuhr ich damals noch mit einem Qek Junior am Haken und nicht mit einem Kasten. Als ich Barfus vom Baden kam und eigestiegen bin, hab ich also nur GFK berührt und kein Metall. Einzig aus dieser Erfahrung heraus wollte ich keine Verbindung Schutzleiter - Fahrzeugmasse. Deshalb geht es bei mir Schutzisoliert bis zu einem Trenntrafo und dahinter hab ich IT Netz mit Isolationsüberwachung. PRCD-s wollte ich wegen oben genannten Nachteil nicht. Bin nicht selten auf Veranstaltungen, da gibt es nur einen Baustromverteiler und einen FI für 50 Wohnmobile. Und der löst da halt auch öfter mal aus. Und dann müsste ich jedes Mal wenn der Strom wieder kommt den PRCD-s wieder einschalten. Das ist dann lästig.

  • Nein, der ist nur einpolig.
    Der DS 202 von ABB-Stotz-Kontakt ist der richtige FI/LS und von Siemens gibt es auch noch einen.
    Muß der GH bestellen, oder es gibt evtl mal einen in der Bucht.
    B10/0,03 oder B13/0,03 sollte in der Bezeichnung vorkommen.
    Und das Gehäuse muss schutzisoliert und Schutzklasse 2 sein.
    Norbert

  • Nein, bei den Installationsschaltern aus dem Baumarkt ist nur ein LS verbaut und es wird nur die Phase überwacht.
    Wenn L und N vertauscht sind funktioniert die Schutmassnahme mit dien Schalter nicht.
    Die zweipoligen Geräte sind mit einem zweipoligen FI und einem zweipoligen LS ausgestattet!
    Siehe das ABB Datenblatt. Beim Siemes bin ich mir nicht ganz sicher.
    Der ist aber auch nicht der Spezialist für Installationsgeräte.
    Deshalb nehmen die Ausbauer ja auch einen 2-poligen FI und einen 2-poligen Leitungsschutzschalter und verdrahten die miteinander. Ist preiswerter!!!
    Weitere technische Fragen an meinen EX-Kollegen in Hd Dirk.getta@de.abb.com
    Gruß
    Norbert

  • Zum Leitungsschutzschalter: Was an Strom rein geht, muss wieder rausgehen, sonst spricht der FI an. Es ist beim 2-poligen LS egal, welche Richtung überwacht wird.


    @Dresdner
    Ich hab mir einen kombinierten FI/LS genommen, werde das aber bei Gelegenheit umbauen. Warum?
    Ich hab nachher überlegt, eine 230V-Steckdose außen zu verbauen und halte es für sinnvoll, diese extra abzusichern. Daher wird beim Einbau dieser auf FI und 2 LS umgebaut, einer für Innen und einer für Außen.

  • Nein, bei den Installationsschaltern aus dem Baumarkt ist nur ein LS verbaut und es wird nur die Phase überwacht.
    Wenn L und N vertauscht sind funktioniert die Schutmassnahme mit dien Schalter nicht.


    Unsinn schalten tut jeder FI allpolig. Nur die Überstromüberwachung ist nur einpolig. Wenn aber strom zur Erde fließt, löst der Summenstromwandler des FI aus, egal, ob der Strom über den Überstromauslöser fließt oder nicht.

    Ich hab nachher überlegt, eine 230V-Steckdose außen zu verbauen und halte es für sinnvoll, diese extra abzusichern. Daher wird beim Einbau dieser auf FI und 2 LS umgebaut, einer für Innen und einer für Außen.


    Ist völlig unnütz. Dein Fahrzeug hängt an einer Steckdose und diese ist schon mit einem LS und FI gesichert. und Leitungsschutzschalter sind genau wie FI- Schutzschalter nicht selektiv zueinander. Es fliegt also eh der LS der vorherigen Steckdose mit raus, wenn einer der beiden LS auslöst.

  • Schon länger her, die Ausbildung?
    Immer noch 0100-410 und 721 und am Rande noch ein paar Vorschriften.
    Der Campingplatz Fehlerschutzschalter ist für den Personen-und Brandschutz im Bereich der Zuleitung. Der Leitungsschutzschalter für den Kurzschlussschutz und die thermische Überwachung der Zuleitung.
    Der im Kasten verbaute FI für den Personschutz und der LS für den Kurzschlusschutz und die thermische Überwachung im Reisemobil. Das Problem für den Normenausschuss lag im Bestandsschutz von Altanlagen und den Übergangsregelungen und allen teilnehmenden IEC Staaten. Man kann also immer noch Schukosteckdosen auf alten Campingplätzen, Bauernhöfen und zu Hause antreffen und das durchaus legal und Normgerecht. Bei Neuanlagen ( nach 2010) ist der Leitungsschutz im Campingverteiler auf 2,5 qmm Leitungsquerschnitt bemessen, also mit B16. Im Reisemobil liegt in der Regel mindestens 1,5 qmm, zumindest sagt das die 721. Dieser Querschnitt ist je nach Verlegeart mit 10 A maximal 13 A zu schützen. Im Reisemobil hat man 10 A festgelegt, Übergangswiderstände und Umgebungstemperaturen werden dafür den Ausschlag gegeben haben das in der 721 so festzulegen. Und das 2-polig „Punkt“.
    Die Selektivität hat damit nichts zu tun. Sicherungsautomaten sind ehe nur schwierig zu koordinieren. Außer mit Geräten, die dafür gemacht sind, anderes Thema für das Elektrikerforum. Bei Fehlerstromschutzschaltern verhält sich das ähnlich.
    Es gibt im WWW alle Vorschriften, zur Not mal den Elektromeister fragen.
    Gruß
    Norbert

  • Im Reisemobil liegt in der Regel mindestens 1,5 qmm, zumindest sagt das die 721. Dieser Querschnitt ist je nach Verlegeart mit 10 A maximal 13 A zu schützen


    Wo steht das? 1,5mm² geht selbst noch für 20A

    Der im Kasten verbaute FI für den Personschutz und der LS für den Kurzschlusschutz und die thermische Überwachung im Reisemobil. Das Problem für den Normenausschuss lag im Bestandsschutz von Altanlagen und den Übergangsregelungen und allen teilnehmenden IEC Staaten. Man kann also immer noch Schukosteckdosen auf alten Campingplätzen, Bauernhöfen und zu Hause antreffen und das durchaus legal und Normgerecht


    Die Forderung nach einem 2 poligen LS ist ja durchaus nachvollziebar ohne FI. Aber bei einsatz eines FI/LS trotzdem sinnfrei, auch wenn es irgendwo in der Norm stehen sollte, beweist das nur, das die Leute, die die Normen machen entweder vom Fach keine Ahnung haben, oder, was wahrscheinlicher ist, von der heimischen Industrie gesteuert.

  • Belastbarkeit von Kabeln und Leitungen, Verlegearten VDE113-1/EN60204
    Nicht nur die heimische Industrie. Die Kommissionen sind paritätisch besetzt.
    Aber Hersteller gibt es nicht so viele..... .
    Bei Eaton heißt der 2-poplige FI/LS pkp.2.
    Die Norm kann man immer in Frage stellen, aber letztendlich muß man sie einhalten.
    Gruß
    Norbert

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