Reserverad vs Pannenset

  • Hallo liebe Kastenwagenfreunde,
    ich habe es schon in einem anderen Forum gepostet. Hier zum gleichen Thema: Ich werde auf das Gewicht des Ersatzreifens verzichten und stattdessen mit Reifendichtmittel vorsorgen. Auch ich hatte in fünfzig Jahren Vielfahrerei nur zweimal eine Reifenpanne.
    allerdings stimme ich einem Beitrag von Leobodo zu, dass der mitgeführte Kompressor auch in einem Fall bei mir zu schwach war. Ein LKW-Fahrer hat mit seinem Powerteil den Reifen aufgepumpt. Würde ich nun meinerseits einen starken Kompressor eigens dazukaufen, wäre der Gewichtsvorteil zumindest teilweise verloren. Ich habe vor, meinen Kasten mit einer Luftfederung auszustatten und in diesem Zusammenhang einen entsprechend leistungsfähigen Kompressor einzubauen.
    Gruß
    Meinrad
    P.S. an Leobodo:
    Welöchen Kompressor hast du genommen?

  • Ich war seinerzeit froh, ein Ersatzrad zu haben...

    ... an der Ausfahrt eines Kreisverkehrs lag eine völlig zersplitterte Flasche. Als ich das sah, war ich drüber.
    Ob Pannenset geholfen hätte?

  • Servus HaJo,
    hätte sicher nicht geholfen. Kann es sein, dass Reifenpannen bei den KaWas und Womos häufiger vorkommen als beim PKW? Falls ja, dann könnte dies daran liegen, dass die Reifen stärker belastet sind. Ich habe dieses schon häufig von Wohnanhängern gehört, obwohl ich persönlich bestimmt meinen Caravan 60.000 km ohne Reifenpanne gezogen habe und nun hoffe, dass ich mit dem KaWa auch keine Probleme haben werde. Allerdings achte ich darauf, spätestens nach vier Jahren die Reifen zu wechseln. Gegen zersplitterte Flaschen hilft das natürlich nicht.
    Gruß
    Meinrad


  • ...
    Kann es sein, dass Reifenpannen bei den KaWas und Womos häufiger vorkommen als beim PKW?
    ...


    Glaube ich nicht, wenn Du die vom Hersteller vorgeschriebenen Luftdrücke fährst und nicht den an vielen Ecken, auch in Foren, empfohlenen "Komfortdrücken" nachgibst.


    Ich hatte die Reifenpanne rechts, so glaube ich jedenfalls, weil ich hier in Frankreich auf dem Lande ständig durch Asphaltlöcher am rechten Straßenrand geknallt bin........
    Irgendwann war es dann zu viel.


    Gruß


    Leo

  • Die Frage, die hier am Anfang stand, drehte sich um den Reservereifen. Aber warum gerade um Reservereifen, warum nicht auch um Elektronik-Komponenten, Steuergeräte, Motorteile?
    Unsere erste richtige große Fahrt führte uns 1970 nach Jogoslawien. Per Lloyd Alexander TS ("Touring Sport", wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd... Lloyd Alexander fällt bald auseinander...), für 150 Mark gekauft und vor der Fahrt noch schnell von der Limousine zum Kombi umgebaut. Die Teile kriegte ich im Tausch beim beim Schrotthändler (15 Mark) und erledigte den Umbau glauch dort an einem Vormittag, auf dem Bild sieht man gut, wo es nicht ganz gepasst hat, am unteren Rand habe ich rechts und links eine Ladung Prestopampe hingeschmiert; der Türgriff fiel irgendwann mal ab, von da an konnte man die Tür aber auch gut mit einem Schraubenzieher öffnen. Auf dem Dach hatten wir zwei Reservereifen, weil die unten montierten Reifen nicht mehr sehr vertrauenerweckend waren. Und Geld für neue wollten wir nicht ausgeben. Da der Lloyd damals schon zumindest im Ausland rar war, hatten wir auch eine Sammlung von Ersatzteilen dabei, u. a. einen kompletten Motor mit Getriebe (der Twin war / ist sehr kompakt!). Wir wollten das Geld sparen, um auf andere Weise vorzusorgen, denn die Teile hatte ich sowieso.
    Und was ging kaputt? Der Auspuff, genau am Motorflansch. Ein Schweißkünstler reparierte das mit Heizungsrohren, eingebaut haben wir ihn dann selbst.
    Mein Fazit: Von geschätzten 253 Pannenmöglichkeiten sind die Reifen nur eine. Ok, ein Pannenset habe ich zur Beruhigung, außerdem brauche ich den Kompressor für meine gerade installierte Luftfederung.
    Ich gebe zu, die Geschichte vom Lloyd gehört eher zu den Kuriositäten (nicht zum Thema Nonsense, denn sie ist wahr). Aber sie ist für mich genug Grund, mich nicht mit einem Reserverad zu belasten. Das Geld, das ich in 50 Jahren durch Verzicht auf die ADAC-Mitgliedschaft gespart habe, kann ich mir heute Abschleppdienst, Hotel usw. leisten.

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
    -- Mein Avatar: Haben wir nicht alle mal klein angefangen? --

  • ... Das Geld, das ich in 50 Jahren durch Verzicht auf die ADAC-Mitgliedschaft gespart habe, kann ich mir heute Abschleppdienst, Hotel usw. leisten.


    Mich hat dieser Club schon :
    Mit einem Motorrad-Oldtimer-Gespann von der Eifel nach Hamburg zurückgeholt.
    Mit dem PKW in Österreich nach einem blöden Unfall über den Jahreswechsel geholfen.
    In zahlreichen Fällen Starthilfe und Pannenhilfe geleistet.
    Kürzlich den PKW (Zünd- Startanlage war komplett ohne Funktion und mußte inklusive Steuergerät getauscht werden) aus der Tiefgarage (!) zur Werkstatt geschleppt.
    Den Kastenwagen in Valencia nach Ausfall der Hydraulik zur Wekstatt verladen.



    Das Geld, das ich in geschätzten 40 Jahren gezahlt habe, war es mir wert und mir wurde immer gut und schnell geholfen !

  • Auch bei diesem Thema gibt es 2 Seiten, die sich unüberwindbar gegenüber stehen. Für beides gibt es Argumente. Insofern werden wir hier zu keinem Ergebnis kommen.


    Ich hab neben dem Ersatzrad - für die wilden Fälle, auch noch ein Stopfenset für den klassischen Nagel inkl. Kompressor im Auto.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Von der Wahrscheinlichkeit her ....
    ...hatte ich in nunmehr gut 35 Jahren mit Wohnmobilen echt nur EINMAL die Situation eines Platten gehabt. Ob dieser mit einem Pannenset hätte repariert werden können, weiß ich heute nicht mehr.
    Ich hatte auch noch nie einen Unfall gehabt, bei dem ich den Sicherheitsgurt gebraucht oder sich gar ein Airbag ausgelöst hätte.
    Dennoch haben wir die Option Beifahrerairbag bei Bestellung mit angekreuzt gehabt. Schier unnützer Ballast, wie auch so ein Reserverad.


    Und solange ich mich in dichter besiedelten Bereichen Europas bewege, ist so doch auch sowohl Pannendienst wie die Kurzstrecke zum nächst gelegenen Krankenhaus nebst willkommenem Notarzt gewährleistet.
    Ich weiß auch, dass mir eine Lebensversicherung nicht das eigens erlebbare Leben versichert und habe sie dennoch (jetzt als zusätzliche Altersversorgung). Glasbruchversicherung ist mir abzgl. der damit verbundenen Selbstbeteiligung eher eine Überflüssigkeit, und in Indien und Nepal vertrauen die Menschen auf ihre Götter und lächeln versicherungsfrei breiter als jeder deutsche Großstädter.
    Das Reserverad ist mir hierbei eine Versicherung mit Einmalbetrag, welche mir in ungelegenen Situationen "über den Berg" zu helfen weiß. Schließlich gibt es auch heute immer noch reichlich Gegenden ohne nennenswerten Handyempfang und "auf Finnisch" kann ich mich in Lappland ebenso wenig verständigen wie "auf Griechisch" im Pindos-Gebirge.
    Ich hab's, es frisst mir kein Brot weg und es deckt eine wahrscheinlichere Ursache für ein nicht gewolltes Liegenbleiben unseres Urlaubsgehäuses ab.


    *habe feddisch*


    Ach ja, @tytoalba HaJo,
    der Reifen sieht doch noch gut aus. Pannenset einschließlich Umverpackung in den Schlitz stecken und PUMPEN!
    Wird schon. *tztz*

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Von der Wahrscheinlichkeit her ....
    ...hatte ich in nunmehr gut 35 Jahren mit Wohnmobilen echt nur EINMAL die Situation eines Platten gehabt. Ob dieser mit einem Pannenset hätte repariert werden können, weiß ich heute nicht mehr.
    Ich hatte auch noch nie einen Unfall gehabt, bei dem ich den Sicherheitsgurt gebraucht oder sich gar ein Airbag ausgelöst hätte.
    Dennoch haben wir die Option Beifahrerairbag bei Bestellung mit angekreuzt gehabt. Schier unnützer Ballast, wie auch so ein Reserverad.


    Das der Vergleich hinkt, bist du dir auch selbst bewusst, oder?


    Risiken werden meistens in 2 Faktoren angegeben: Eintretenswahrscheinlichkeit und Auswirkung bei Eintreten.
    Die Auswirkungen bei deinem Beispiel sind fundamental anders als bei einem fehlenden Ersatzreifen.

  • ... immer noch reichlich Gegenden ohne nennenswerten Handyempfang und "auf Finnisch" kann ich mich in Lappland ebenso wenig verständigen wie "auf Griechisch" im Pindos-Gebirge. ...


    Bei den Samen habe ich in Finnland einen Gürtel gekauft, der noch heute passt
    und auf einer griechischen Insel habe ich getankt, obwohl es dort keine Tankstelle gab.


    Weder habe ich ein Handy benutzt, noch habe ich eine der Sprachen gesprochen, oder verstanden.


    Ich traue mir zu, auch einem Aborigine in einem Iglu zu erklären, dass ein Reifen platt ist ! :D

  • OK OK, das Pannenset hat gewonnen :D


    ...und während der Aborigine noch den Weg zu seinem Iglu sucht, um die defekte Reifenflanke von innen vulkanisieren zu wollen, verabschiede ich mich hier aus diesem thread und fahre zwischenzeitlich schonmal mit dem 5.Rad am Wagen weiter ;)



    Eintretenswahrscheinlichkeit und Auswirkung bei Eintreten.
    Die Auswirkungen bei deinem Beispiel sind fundamental anders als bei einem fehlenden Ersatzreifen.


    Ach ja: So rein von meinem Alter her (Ü70) sollte ich die Wahrscheinlichkeit eines (z.B.!!!) Schlaganfalls beim Fahren echt höher bewerten als ein Loch im Reifen. Wenn der "Motor" nicht mehr läuft hülft da dann auch kein "Pannenset" mehr.
    Da gebe ich dir voll und ganz Recht, und irgendwas ist ja immer "anders als erwartet" :)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ich hab neben dem Ersatzrad - für die wilden Fälle, auch noch ein Stopfenset für den klassischen Nagel inkl. Kompressor im Auto.


    Genauso bin ich auch unterwegs, wer einmal in der entlegensten Ecke oder eines Nachts einen Reifenschaden mit seinem Ersatzrad beheben kann, wird darauf schwören. Das Gewicht des Ersatzrades würde ich in jedem Fall eher an gescheiten AluGas-Flaschen wieder einsparen, als das Ersatzrad daheim zu lassen.


    Aber wie bereits gesagt, jeder wie er mag !

    Euch immer eine gute Zeit auf Reise !
    Unterwegs im Karmann Davis 620 Lifestyle auf Fiat Ducato 8 mit Multijet3 180PS BJ.22


  • Risiken werden meistens in 2 Faktoren angegeben: Eintretenswahrscheinlichkeit und Auswirkung bei Eintreten.
    Die Auswirkungen bei deinem Beispiel sind fundamental anders als bei einem fehlenden Ersatzreifen.


    Das ist eine Frage der Bewertung. Man setzt die Kosten der "Versicherung" gegen den Erwartungswert des Schadens (dem Produkt aus Wahrscheinlicheit und Schaden). Im Falle einer Reifenpanne, der Wert der verlorenen Urlaubstage und der Nerverei, die damit verbunden sind multiplziert mit der Wahrscheinlichkeit des Eintretens gegen den Wert des Ersatzrades. Da ersteres von persönlichen Pärferenzen abhängig und schwer zu quantifizieren ist, kommt jeder zu anderen Entscheidungen.


    Ulli

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