• Hallo zusammen,


    Nun habe ich schon wieder eine scheinbar banale Frage, komme aber irgendwie nicht weiter.


    Diesmal, da das Projekt deutlich größer ist als meine bisherigen Basteleien, wollte ich die Holzschrauben nicht in dem Baumarkt besorgen sondern auf hochwertige Markenware in größeren Packungen zurückgreifen und dabei auch noch etwas Geld sparen. Ich werde fast ausschließlich Birkensperrholz in den Stärken 6,5, 9 und 12mm verarbeitenverarbeiten, somit wollte ich sämtliche Holzschrauben von 3x10 bis 4x40 besorgen.


    So bestellte ich mir einige Packungen von Fischer Power Fast Schrauben in Größen 3x10 bis 4,5x40, über 3000 Stück, Senkkopf wie auch Flachkopf, in Erwartung einheitliche und ordentliche Schrauben im ganzen Ausbau zu verarbeiten. Nun bin ich etwas verzweifelt was die Qualität angeht.


    Außer Prägung am Kopf sehe ich überhaupt keine Qualitätsmerkmale. Dagegen sehen die von mir meistens in Kleinmengen gekaufte Baumarktschrauben (ich glaube die von Suki) fast schon edel. Zwar haben diese keine Frästaschen und keine Bohrspitze, dagegen ist aber das Gewinde gleichmäßig, glatt und an den Kanten scharf, fast so wie die typische 3d-Modelle aus dem Katalog.


    Und die von Fischer? Na ja, wie soll ich sagen, ziemlich ungleichmäßig, Gewinde mal dicker mal dünner. Ich war bei dem Ansicht schon skeptisch und dann folgte der Test. Die arbeiten sich (oder eher fressen sich?) leicht durch das Holz durch, drehen sich aber schnell durch mit einem geringem Kraftaufwand (ich habe dabei keinen Akkuschrauber genommen). Das fand ich seltsam, denn die von Suki oder sogar Noname die ich hier rumliegen habe, in der gleichen Größe 3x16 geht zwar nicht so schnell durch, dafür aber satt. Und wenn die bereits drin ist, ist ein erheblicher Kraftaufwand notwendig um durchzudrehen. Dabei habe ich alle Schrauben ohne Fräsrippen mit Flachkopf genommen.


    Dann drehe ich die Schrauben raus - die Fischer haben Holzmehr im Gewinde, die Noname sind sauber, dabei formen die wörtlich das Gewinde im Holz und können wieder problemlos rein. Bei Fischer kannn ich die fast mit der bloßen Fingern reindrehen. Ob das hält? Ich denke nicht.
    Da gibt es noch die Spax, aber diese haben eine Bohrspitze. Das mag vielleicht für Konstruktionsvollholz nützlich sein, bei 12mm Multiplex eher weniger. Ich will einfach, dass die Schraube von Spitze bis zum Kopf greift, bei Bohrspitze verliere ich viel zu viel Länge. Vorbohren kann ich auch selber. Ich muss dabei weder Akkulaufzeit verlänger noch Zeit sparen.


    Nun bin ich immer noch auf der Suche nach guten Schrauben ohne diesen tollen Fräsrippen oder Frästaschen, möglichst mit TX Antrieb. Suki gibt es erst ab 3x16mm. Bei Würth gibt es auch keine 10mm Länge und auch sonst für Privatpersonen schwer zu bekommen.
    Eisenwarenhändler sind in München sehr rar (Preisinger mal ausgenommen)


    Hier ein Bild. Gelb - Noname, sind sauber verarbeitet und halten gut. Silber - die Fischer.

    Und noch eins. Links Fischer, rechts irgendwelche, halten gut, eher dreht sich kreuzschlitz durch als die Schraube

    Habt ihr irgendwelche Empfehlungen?

  • hallo t.Larsen, ich kaufe eigentlich grundsätzlich im Baumarkt, da kann ich sehen was ich kaufen will und der Verkäufer berät mich noch dabei. Spezielle Materialien für das Fahrzeug hole ich mir bei speziellen kleineren Händlern, die wissen was man sucht und haben auch ein großes Spektrum im Angebot

  • Hi T.


    dein Name relativ kurz,der Rest viele Buchstaben aber das wichtigste fehlt. Nicht welches Material du befestigen willst, sondern IN oder AN WAS du das Material befestigen willst?!


    dem entsprechend gibt es folgende Unterscheidungen der Reihe nach abzuarbeiten:


    a.) Schraube befestigt Material am Holz oder Blech. ergo Holz- oder Blechschraube


    b.) Wenn Holzschraube dann Kopf und Antrieb auswählen sowie die Materialstärke des zu befestigenden Materials. Genau dafür benötigst du den Freigang damit beim Festsetzen mit der HAND die Schraube das zu befestigende Material an das Trägermaterial zieht.


    c.) Wenn Blechschraube, Bohrspitze nötig? Freigänge sind hier unüblich, Schraubenkopf und Antrieb auswählen.


    d.) Materialgüte beachten, Schraubengänge werden meistens rolliert, da wird nix gefräst oder dgl. Edelstahlschrauben reißen sehr gerne im Trägermaterial ab oder setzen sich unlösbar fest, wenn man keine Vaseline benutzt. Noch schlimmer sind metrische Schrauben, das führt jetzt hier ab zu weit. Zudem können Schrauben kadmiert, verzinkt, schwarz oder blank sein. (Oberfläche)


    Bei der Verarbeitung den letzten Gang IMMER von Hand eindrehen. Die meisten Bastelbuden fallen auseinander weil man den Akkuschrauber so liebt. Und was noch wichtig ist, es gibt hauptsächlich zwei unterschiedliche Kreuzköpfe (es gibt noch viel mehr ist hier aber unwichtig) PH und PZ für phillips und pozidriv. Diese sind N I C H T untereinander kompatibel. Ein Fehler der immerwieder gemacht wird. Manche nennen sie auch einfach und doppel Kreuz, aber das ist eher Baustellendialekt. ;) Nebenbei, selbst in der Wiki steht es falsch beschrieben.


    Und zu guter letzt, für den Möbelbau im Kastenwagen kann man auch sehr gut Kopfloch gebohrte Holzschrauben verwenden wenn man die Abdeckkappen nutzen will die auch halten. Auch eignen sich Großkopf Zugnieten sehr gut, wenn Material unsichtbar an Blech gepoppt werden soll.


    Eisenwarenhändler sind in München sehr rar


    stimmt, in Bayern wird fast alles geklebt, sogar die Briefmarken....

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

    2 Mal editiert, zuletzt von twister ()

  • wollte ich die Holzschrauben nicht in dem Baumarkt besorgen sondern auf hochwertige Markenware in größeren Packungen zurückgreifen


    Tach T.Larsen,
    da du Baumarktware ja irgendwie nicht so magst, hier ein mal wirklich fachlicher LINK für dich :p


    Und wenn da dann (rein als Beispiel) "Spax" auf der Packung steht, ist auch "Spax" drin, egal wo das Päckchen liegt (Baumarkt oder "Fach"markt).
    ......nur bei Würth ist das anders, da steht dann "Würth" drauf ;)


    Späßle beiseite. Roland hat dir Wesentliches bereits beantwortet.
    Hier noch etwas zum vielleicht besseren Verständnis, wie eine Schraubverbindung überhaupt funktioniert:
    1. Durch die Verzahnung des Gewindegangs in Ausreißrichtung, nicht "im zu befestigenden Teil", sondern "im AM zu befestigenden Teil" (dem tragenden Material). Daher ist Vorbohren (nur im Maximaldurchmesser des Schraubenkerns) zwar lästig, aber so doch zuweilen ganz nützlich.
    2. Durch die Reibung des Gewindegangs im tragenden Teil. Und da Reibung sehr auch durch Druck erzeugt wird, sollten Vorbohrungen im tragenden Material einer Verbindung (z.B. in Blech) mit Bedacht gewählt werden, damit sich die Schraube dort zugleich mit dem Inneren des tragenden Teils "verpressen" kann.
    Sozusagen "press = fest" ; im Gegensatz zu "nach Fest kommt Ab" beim Eintreiben mit unkontrollierter Maschinenkraft).


    Bei Blech z.B. entsteht durch diesen Seitendruck so eine gewisse Aufbördelung des Bohrrands (irgendwo muss das gepresste Blech ja hin), in welches sich eine Blechtreibschraube so einen guten Gewindegang einschneiden kann, wo rein nur von der gebohrten Blechstärke her eher nur ein halber Gewindegang entstehen könnte.


    Bei alledem: Als "Beginner" lieber eine vorkommende Verbindungen vorher mal an einem Probestück probieren, statt nachher mit 'nem Kropf voll selbstgemachtem Frust herum fahren zu müssen.


    Fröhliches Rein-, Fest- und Durchschrauben
    von
    Ralph.

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Hallo Ralph und Roland. Vielen Dank für die Informativen Beiträge. Auch wenn es sich anders klingen mag, war meine Verzweifelung nicht durch fehlendes Verständnis im Grunde sondern viel mehr durch die o.g. Schraubengeometrie verursacht. Ich glaube man sieht auf dem Bild ganz gut, dass die Fischer einen zusätzlichen Steg im gewinde haben. Dadurch wird das Eindrehen erleichtert, aber dafür, meiner Erfahrung nach, für die haltbare Schraubverbindung kontraproduktiv. Beim rausdrehen sieht man Holzsspäne an der Schraube.
    Ralph, wie ich feststellen musste, neigt nir Fischerschraube das Materien im Tragendem Teil eher abzufräsen bzw. Abzuschaben als sich durch sauberes Gewinde zu verpressen. Ich glaube ich kann die genaoso gut einschlafen.

  • Naja,

    ich kann die genaoso gut einschlafen.


    erstens leihe ich dir hierzu erstmal ein "g", ermüdende Befestigungsmaterialien sind nicht so pralle :D


    zweitens, so wie nordwind Peter hier schon gepostet hat:

    Mach keine Doktorarbeit draus. ...


    ....darüber haben bereits andere promoviert, "einfach machen" reicht zuweilen auch schon.


    Und zu den Schraubentypen: Da ist eben für Jeden etwas dabei:
    - für den Sorgfältigen: das zu befestigende Material entsprechend vorbohren, das Trägermaterial bei weichern Holzarten eher nicht, bei Senkkopfschrauben eher Vorkrausen als mit dem letzten Dreh die Ausreißkraft der Schraubverbindung testen zu wollen.
    - für den Schnellen: die sich einfräsende Fischerschraube zum vorbohrfreien und rein maschinellen "Reintreiben" mit den von dir bereits erkannten "Vorzügen" - "schnell feddisch werden"


    - und dann sind da natürlich noch die Schraubentypen mit diesem "Gewindeverlust per Bohrspitze, die sich bei z.B. Beschlag gegen Platte dann aber auch erst "zeigt", wenn die Gesamtlänge die Dekorschicht am anderen Ende voll erreicht hat.
    Im Gegensatz zu der "hat aber mangels Bohrspitze viel mehr haltende Gewindegänge"-Version, die dann bereits mehr als 1 Millimeter vor dem Durchstoßen bereits die letzten Schichten vor sich her drückt und die einst glatte Sichtfläche damit früher und sichtbar beult.
    Kannste wählen, steht ja zumeist auch auf den Packungen: "Holzschrauben" oder "Blechschrauben" oder oder ;)
    Und "das richtige Gefühl" liegt dann eher in der sensiblen Hand als im grübelnden Kopf :)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad


  • - für den Sorgfältigen: ...
    - für den Schnellen: ...


    - für den Baumarktkunden der es trotzdem perfekt haben will:
    "Was nicht passt wird passen gemacht!"
    Im Baumarkt finde ich meistens die gewünschten Schraubendurchmesser, aber sie sind für meinen Zweck oft eine Winzigkeit zu lang. Die Schraubenspitze würde kaum erkennbar heimtückisch auf der Gegenseite herausstehen. Dann kommt regelmäßig der Fluch: "Warum gibts die Dicken nicht auch kürzer?" Je dicker die Holzschraube um so tiefer dringen die Gewindegänge ins haltende Holz. Können dann natürlich mehr Kraft übertragen als dünnere in der richtigen Länge mit kaum erkennbaren Gewindegängen.


    Dann kaufe ich trotzdem die zu großen Dinger. Erst wird mit kleinem Durchmesser und Tiefenanschlag vorgebohrt ("Sacklöcher") dann die überstehende Schraubenspitze vor dem Eindrehen mit dem Seitenschneider auf die richtige Länge abgekniffen. Einmal angequetscht, dann um 90 Grad gedreht, dann ganz durch. An der Spitze bildet sich eine kürzere stumpfe "Pyramidenspitze" die im Bohrloch ausreichend führt und sich nicht hinten durchbohrt. Ausgeleierte Alt-Schrauben ersetze ich ebenfalls nach dieser Methode.


    Klingt nach zusätzlicher Mühe, hat sich aber bewährt.
    J+J

  • T., schreib mal deine Vnamen dahin, sonst red ich nicht mehr mit Dir ;)


    was du immer mit deinem Fräsen, Bohrspitze usw. hast...in Schichtholz ist es völlig Latte ob da Späne dran hängen. Wenn du eine Schraube allerdings mit nem Akkuschrauber reindrehst kein Wunder, wenn du das mit zarter Hand machst, auch kein Wunder. Ich schraub das einfach fest, peng, hält, auch noch nach 100000 Km

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

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