Soundsystem nachrüstung



  • 3Wege im Auto macht eigentlich nur mit DSP wirklich sinn.


    Trennfrequenzen liegen übrigens meist zwischen TMT und HT bei eher 2.5-3khz. Ich trenne momentan bei ca. 2.4 mit 12DB ab und das ganze verzerrungsfrei bis die Ohren Bluten.


    Es macht auch überhaupt keinen Sinn in den Serienmäßigen Türen bei 100hz den pisseligen 16er TMT abzutrennen. Da kannste Ihn auch gleich weglassen.
    Damit das funktioniert müssen die Türen schon ordentlich Gedämmt und der Einbau gut durchgeführt sein. Sonst kommt da nicht mehr viel bzw weit unter dem wirklichen Potential.


    3Wege sind nicht so ohne, nicht umsonst quasi die "Königsdisziplin" im Car-Hifi.
    Auch würde ich grade bei der genannten Einbausituation (TMT sehr weit Unten, den Rest dann oben) bestimmt nix passives verbauen. Da muss damit es was wird schon ein DSP dran, alleine damit man die Pegel und Laufzeitunterschiede zwischen den Lautpsrechern vernünftig einstellen kann.
    Dazu dann noch die MT über die Scheibe und nicht direkt auf den Hörer spielen lassen, den HT nicht auf den Hörer ausgerichtet.


    Also für die Kohle, kannst du dir lieber ein vernünftiges 2 Wege-System verbauen, mit DSP und das ganze von jemanden der sein Handwerk versteht einmessen lassen.

  • Nö.


    Gängige mitgelieferte FW für 2-Wege Kompos haben gängige Übernahmefrequenzen zwischen 3800 und 4200 Hz.
    Die Hauptfrequenzbänder der menschlichen Stimme liegen zwischen ca. 2300 und 3000 Hz. Das ist der Anteil, der für Stimmerkennbarkeit und "Deutlichkeit" wichtig ist.
    Das heißt: Der Hauptteil der Stimmen kommt aus dem Tiefmitteltöner "von unten" aus der Tür bei einem 2-Wege-Kompo, das zerreisst die Bühne und das Klangbild.


    Bei dem Jehnert-System bin ich mir nicht 100% sicher, dass der Tieftöner unten wirklich bei 100 Hz runterfährt, oder ob er nach oben weich ausläuft. Die Übernahmefrequenzen habe ich nur "mündlich" aus einem der Jehnert-YouTube Videos mitgehört.
    Aufgrund von Pegelanpassungen etc. ist es besonders beim Winkel der Ducato Frontscheibe nicht unsinnig, den TMT über die Scheibe strahlen zu lassen.


    Dass es ohne DSP und Laufzeitanpassungen kein HiEndHiFi wird, ist mir auch klar.
    Ich würde aber aufgrund der angegebenen Werte und Auslegung schon erwarten, hier eine deutlich bessere Bühnenabbildung und Musikwiedergabe ("klang") als bei einem so zerrissenen 2-Wege System zu bekommen.
    NOch dazu mit guter Pegelfestigkeit, da ja alles oberhalb von ca. 100 bis 150 Hz. getrennt läuft.


    Wie gesagt, mit Subwoofer kann man den TT auch noch unterhalb von 50 Hz abtrennen, dann pegelt der noch besser.

  • Ich sehe grad, dass ich in meinen Post oben von 5000Hz bei Stimmfrequenzen gesprochen habe. Das war ein Tippfehler und Sollte 3000 Hz heißen....


    Und ich hatte damals das Kompo-System lange gesucht und dann eines gefunden, welches 48 mm Hochtöner hat (also relativ groß) und dadurch einigermaßen sauber bis knapp 2400 Hz runterspielten...

  • Das mit den gegen die Scheibe strahlenden Hochtönern habe ich schon bei vielen Autos umgesetzt, immer mit deutlichen Verbesserungen im Klangbild.
    Allerdings auf "niedrigem" Niveau - 5 Euro Hochtöner mit Kondensator. Die Transparenz und das Raumgefühl verbessern sich deutlich mit wenig Aufwand.
    Ist natürlich kein Vergleich mit einem guten Nachrüstsystem. Allerdings kann ich auf Basis dieser Erfahrungen nicht verstehen, warum die Hochtöner immer nach hinten gerichtet sind. Aus meiner Sicht ist das eher kontraproduktiv.

  • Das kann bei schlechter Abstimmung ja auch immer Probleme mit sich bringen, besonders im Hochtonbereich machen sich Phasenverschiebungen durch Laufzeitunterschiede schwerwiegend bemerkbar.


    Es gibt ja immer auch gerade im Auto tricks, die man nicht pauschalisieren kann. Der eine polt die hochtöner beide um und plötzlich klingt es "richtig", der andere (und ich auch) richtet die Hochtöner "am Höhrer vorbei" aus oder lässt sie über die Scheibe spielen.


    Ich denke, dass die (relativ umfangreiche) "speziell an die Einbausituation im Ducato angepasste" Frequenzweiche für die Hoch- und Mitteltöner von Jehnert das Lautsprechersystem bestmöglich einzusetzen versucht.


    Ist ja auch egal, ich lasse mich überraschen und berichte hier dann, ich hab ja (wenn auch mit etwas zeitlichem Abstand) einen leichten Vergleich zu den Audio System Komponenten und einem (m.M.n. ganz gut klingenden) Originallautsprechersatz im letzten Auto.


    Ich will ja hier auch niemanden überzeugen (müssen).
    Für mich (als seit Jahren Lautsprecher(-Bau) Interessierten) macht der von Jehnert erklärte Aufbau des Systems Sinn und ich bin bereit dafür 500,-€ auszugeben.


    Weitere Komponenten (10" Sub, Verstärker und ähnliches) ist alles vorhanden und wird dann ergänzt.


    Dann melde mich ich dazu mit gesondertem Threat hier!




    Chrischan


    PS: Mein Kasten wird hoffentlich diese oder Anfang nächste Woche endlich zugelassen und abgeholt!

  • Gängige mitgelieferte FW für 2-Wege Kompos haben gängige Übernahmefrequenzen zwischen 3800 und 4200 Hz.
    Die Hauptfrequenzbänder der menschlichen Stimme liegen zwischen ca. 2300 und 3000 Hz. Das ist der Anteil, der für Stimmerkennbarkeit und "Deutlichkeit" wichtig ist.
    Das heißt: Der Hauptteil der Stimmen kommt aus dem Tiefmitteltöner "von unten" aus der Tür bei einem 2-Wege-Kompo, das zerreisst die Bühne und das Klangbild.


    deswegen ja auch aktiv ansteuern mit entsprechender Laufzeitkontrolle, Pegeleinstellung und EQ hohlt man sich so eine wunderbar gestaffelte Bühne genau vor den Fahrer aufs Amaturenbrett.
    Aber klar, optimal wäre mit einem Breitbänder oder HT/MT Kombi auf dem Amaturenbrett allerdings bringt dir das auch nicht soviel, solang du nicht die entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten hast.


    Die Pegelfestigkeit wird "obenrum" durch die geschlossenen Gehäuse gegeben sein. Untenrum (also alles was der TMT macht) nur wenn du die Tür dämmst - sonst scheppert es da ganz schnell.
    über 150hz ist das mit der Pegelfestigkeit eh nicht mehr so schwer. Intressant ist da halt eher der Bereich ab 80-150 oder 200hz. und da kommst du nur mit Gehäuse oder gedämmten Türen hin.



    Und ich hatte damals das Kompo-System lange gesucht und dann eines gefunden, welches 48 mm Hochtöner hat (also relativ groß) und dadurch einigermaßen sauber bis knapp 2400 Hz runterspielten...


    hmm mein relativ günstig u-Dimension EL6 Komp. Hat damit im HT tatsächlich kein Problem. Wie gesagt, da trenne ich bei imho 2.4 (müsste im DSP nachschauen) und die fallen langsam bei 2.4khz erst ab (bei direkter Ausrichtung im Skoda Fabia 6y gemessen auf Hörposition mit nem UMIK) . Sprich ich trenne bei 2.4khz mit recht steiler flanke ab.
    Ich hab leider hier an dem Rechner nicht die Messungen, aber der macht das eigentlich auch bei gut Pegel noch sauber mit.



    Aber ich glaube so weit treiben es hier halt die Wenigsten.
    Ich würde dir aber auf jedenfall eine Rolle Alubutyl und Holzringe und einen vernünftigen Einbau in der Tür empfehlen. Das ist kostentechnisch sehr überschaubar und wird grade den TMT Zweig von dem Jehnert sehr sehr deutlich aufwerten.
    Man sagt im Car-Hifi nicht umsonst, dass 80% des Klangs der stabile Einbau macht.


    Und ne DSP-Endstufe kann man ja wenn man nicht zufrieden ist immer noch nachrüsten :D

  • ...eine wunderbar gestaffelte Bühne genau vor den Fahrer...


    Sind eigentlich alle sogenannten audiophilen Autofahrer Single? (Für Moto: Alleinfahrer)
    Sitzt ihr auch am Ziel immer auf dem Fahrersitz?
    Wie blendet ihr die Fahrgeräusche aus?


    Die Fragen können gerne unbeantwortet bleiben.

  • ... wunderbar gestaffelte Bühne genau vor den Fahrer aufs Amaturenbrett.


    Mal ganz doof gefragt:
    hört Ihr das während der Fahrt tatsächlich bzw. konzentriert Ihr Euch als Fahrer tatsächlich auf die wunderbar gestaffelten Bühnen?

  • Ich bin ja für guten Klang gerne zu haben uns betreibe da zuhause auch einigen Aufwand. Aber da ich in erster Linie sogenannte klassische Musik höre, die eben von ppp bis fff das ganze dynamische Spektrum nutzt, sehe ich für mich keinen Sinn, in einem Lieferwagen dafür großen Aufwand zu betreiben. Ich schalte hin und wieder das Radio für die Nachrichten ein, dann wieder aus.

  • Sind eigentlich alle sogenannten audiophilen Autofahrer Single? (Für Moto: Alleinfahrer)
    Sitzt ihr auch am Ziel immer auf dem Fahrersitz?
    Wie blendet ihr die Fahrgeräusche aus?


    Die Fragen können gerne unbeantwortet bleiben.


    nö, dass nicht - meine bessere hälfte legt aber nicht viel Wert auf sowas. und vernünftig klingen tut es ja auch auf dem Beifahrersitz.
    Und man muss sich überlegen:
    Entweder es klingt für einen wirklich gut und für den anderen immer noch brauchbar bis gut
    oder es klingt für beide nur brauchbar.


    und am Zielort läuft es da ja eh nur zu Beriesleung und da laufen dann auch die Lautsprecher im Aufbau mit. Da macht es dann tatsächlich keinen Sinn.


    Mal ganz doof gefragt:
    hört Ihr das während der Fahrt tatsächlich bzw. konzentriert Ihr Euch als Fahrer tatsächlich auf die wunderbar gestaffelten Bühnen?


    ja man hört das sogar unterbewusst. es klingt halt einfach so, dass die Band bzw der Musiker mittig vor dir spielt.
    ob man die Staffelung unterbewusst mitbekommt wage ich zu bezweifeln.
    Aber die vernünftige Bühnenabbildung macht deutlich was aus

  • Ich hatte schon original-Anlagen (u.a. die im ersten Ducato Pössl), da war das Klangbild so zerrissen und wirkte (verdreht), dass ich nach 5 Minuten mit Kopfschmerz abgeschaltet habe.


    Ich gehe davon aus, dass hier diverse Anschlüsse verdreht worden sind.
    Aber ja, sowas hört man (auch im täglichen Betrieb).


    Aber auch ja: Es gibt einfach Menschen, denen reicht es, wenn es im Hintergrund dudelt.
    Mein Vater ist auch so einer. Den stört es nichtmal, wenn am Werkstatt-Quäkradio der Sender rauscht wie doof.



    Jedem das seine.
    Ich höre gern den Ansager der Nachrichten auch bei 120 auf der Bahn, ohne das Radio viel lauter machen zu müssen und ich erkenne bei unbekannten Liedern im Radio gern, ob ein Mann oder eine Frau singen.



    Chrischan


  • Also Pegelfestigkeit bei den TT kommt eher vom Befreien des Subsonics.
    Davon ab: Einen DSP an ein my-Dimension EL6 zu hängen ist ja auch ein bisschen... naja Perlen vor die Säue?
    Aber immerhin dürftest du damit den laut Test viel zu scharfen Hochton kaschieren können.
    Und das die TTs bei unter 80 Hz extrem abfallen und somit "Bass" unterhalb des Kickerbereichs wenig vorhanden ist, macht klar, warum du immer von geschlossenen Gehäusen redest.
    Wenn der Treiber nix liefert, kann auch nix rauskommen.


    Natürlich müssen Türbleche etc. ruhiggestellt werden, keine Frage. Aber ein TT der nicht bis mindestens 50 Hz ohne großen Pegelabfall liefert, der ist nicht wirklich geeignet. Ausser für 3Wege System als Tief/Mitteltöner mit Kickbassunterstützung bis unter 40 Hz.


    DSP habe ich das letzte mal benutzt, als meine 2x 30 cm Tiefbasstreiber im Heck eines T3 Bullis standen, ich aber den Bass gerne am Fahrersitz "pünktlich" zum Frontsystem geliefert haben wollte :D



    Aber wie du schon sagst:
    Hier ist wohl kaum einer dabei, der es soweit treibt.


    Ist aber wie beim Home-HiFi: Erst lästern alle, und wenn sies dann hören, staunen sie und sagen "DAS hätte ich ja nun nicht gedacht"...
    :D

  • Und dann stehst du mit dem Hochdach im Blickfeld und alle hinter dir brüllen "Hinsetzen" :D


  • also ich weiß ja nicht, welchen Test du da gelesen hast aber weder einen scharfen Hochton noch einen starken Abfall bei 80hz konnte ich hören oder messen. :D


    btw ein DSP ist selbst bei günstigen Systemen ein Quantensprung in der Audioqualität ;)


    50HZ ohne Pegelabfall wird bei nem 16er TMT aber schon ziemlich schwer. Normalerweise entlastet man im Auto nen 16er eher schon so um die 80hz und übergibt an den Subwoofer.


    Und ich spreche die ganze zeit von Gehäusen, da Lautsprecher einfach immer(!) ein Gehäuse brauchen um vernünftig zu funktionieren(so Sonderformen wie unendliche Schallwand mal ausgenommen). Da gehts ja bei den Türen auch nicht nur um ruhigstellen sondern vorallem auch eine Stabile Schallwand und um ein "geschlossenes Gehäuse (die Tür)" zu erzeugen.


    Na da hast du aber nur ganz rudimentär die LZK genutzt, dass kann mittlerweile sogar fast jedes (Zubehör) Radio.


    gruß
    Daniel

  • Es gibt einfach Menschen, denen reicht es, wenn es im Hintergrund dudelt.


    Von diesen Menschen bin ich so ziemlich das Gegenstück. Wenn Musik, dann richtig. Also in guter Qualität und laut und vor allem: zuhören. Also lasse ich das im Auto gleich ganz. Natürlich kann man da mit Aufwand viel erreichen. Aber ich werde mich nie richtig auf die Musik konzentrieren können, ich bin ja selten der Beifahrer.

  • Sonderformen wie unendliche Schallwand mal ausgenommen


    In meiner Vorlesung "Akustik" vor vielen, vielen Jahren meinte der Professor mal "eine unendliche Schallwand ist unpraktisch", und ich glaube, da hatte er recht :D
    Das ist einer der wenigen Fakten, an die ich mich noch erinnere...:rolleyes:

  • Nun ja, die Diskussionen ist etwas lustig geworden. Die ganzen Laufzeitunterschiede und "Bühnen" hört man doch nur im Stand. Die Fahrgeräusche sind gerade bei höheren Geschwindigkeiten so dominant, dass sie jede noch so toll aufgelöste und laufzeitoptimierte Bühne fast komplett überlagern.
    Oder anders ausgedrückt: Man hört in dem Lärm noch ein wenig im Hintergrund Musik dudeln. Letztlich kommt es für das Hörempfinden nur noch darauf an, dass die Verzerrung bei den notwendig hohen Lautstärken nicht zu hoch wird. Wer dabei aber noch glaubt, Details heraushören zu können, hat eine blühende Fantasie.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!