Surselva, Venezia - und dann?

  • Hallo Steff!
    Ganz herzlichen Dank für Deine superausführliche Antwort auf meine Frage.
    Ich finde Deine Bilder auch in dieser "Bearbeitungsversion" schon wunderschön.


    Schönen Sonntag!
    Heli

    :thumbup: Malibu 640LE - 150PS / Bj.2016 / 90000km...mit SOG / Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung / Auszug unterm Bett

  • "Bearbeitungsversion"


    Digitalfotografie ohne Bearbeitung hätte eine Reihe aus Nullen und Einsen als Ergebnis ..... Wer seine digitalen Fotos nicht selbst bearbeitet, lässt dies eben die Software der Kamera mit den voreingestellten Parametern tun, die aus der Datei dann ein Bild im Jpeg-Format rechnet. Da mache ich das doch lieber selbst.

  • Am Nachmittag laufen wir zunächst durch den Sestriere Dorsoduro und suchen das Graffitto, das Banksy dort vor etwa 16 Monaten hinterlassen hat. Wir finden es nicht, nur weitgehend leere Gassen.




    Zur blauen Stunde richte ich es mir auf der Ponte dell`Accademia einigermaßen gemütlich ein. In den nächsten ca. zwei Stunden will ich hier den wohl schönsten Blick Venedigs bei verschiedenen Lichtstimmungen einfangen.





    Ein spätes Abendessen in einem Restaurant an der Rialto-Brücke - gar nicht mal so teuer - beschließt einen wunderbaren Tag in Venedig.

  • Ein spätes Abendessen in einem Restaurant an der Rialto-Brücke - gar nicht mal so teuer - beschließt einen wunderbaren Tag in Venedig.


    Beneidenswerte Aufnahmen mit viel Muse und Geduld für das Wesentliche, ergeben begleitende Gedanken für den gastronomischen Genuß danach.
    Gerade in den jetzigen Zeiten eine seelische Wohltätigkeit!


    Nochmals lieben Dank dafür!


    LG Otti

  • Ja, mit Graufilter ND8 und ISO auf niedrigster Stufe (32) kamen da bis zu 30 Sek./Bild raus. Ich hatte Bedenken, dass die Bilder nicht scharf werden, weil auf der Holzbrücke natürlich durchaus Betrieb war. Ich kann aber auch in voller Auflösung keine Unschärfe durch verwackeln entdecken.

  • trotz Forensoftware


    Die macht das gar nicht übel, da habe ich schon deutlich problematischeres erlebt. Sie musste aber die Fotos auch nur von 1600x900 auf 1280x720 skalieren. Habe ich leider nicht bedacht, sonst hätte ich das gleich forenkonform skaliert.

  • Meist denkt man beim Stichwort "Venedig" nur an das historische Zentrum. Aber neben Stadtteilen auf dem Festland gehören noch über 60 Inseln zur Stadt. Für fotografisch interessierte ist von diesen sicherlich Burano mit den bekannten farbenfrohen Häusern einen Abstecher wert. Über die Inseln Murano,Torcello und Mazzorbo erreicht man mit dem Vaporetto dieses Kleinod in etwa 40 Minuten Fahrzeit. Markant in Burano sind die vielen kleinen in jeweils einer zu den Nachbarhäusern kontrastierenden kräftigen Farbe gestrichenen Häuser, die die Individualität der Hausbesitzer betonen.





    Wir sind wieder sehr früh dran - mit uns steigt nur ein weiterer Tourist aus. Die Gassen erwachen gerade, wenige Menschen sind zu sehen. Wir schlendern herum, fotografieren und kaufen in der kleinen Bäckerei der Insel unser Frühstück, das wir verzehren, während wir den Müllwerken zusehen, die mit Handkarren den Abfall auf ein kleines Schiff transportieren.




    Man sieht in Venedig viele schiefe Kirchtürme, aber der von San Martino auf Burano ist diesbezüglich der "Sieger".



    Irgendwie haben wir das Gefühl, in die Privatsphäre der hiesigen Bewohner einzudringen. Am frühen Morgen wirkt es hier völlig untouristisch ...

  • Wie immer wieder ein klasse Bericht von euch. Schön zu lesen und zu sehen. :fingerh:

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

  • Burano ist sehr übersichtlich und bald besteigen wir wieder das Vaporetto zum historischen Zentrum. Kurz zuvor begehe ich einen doofen Fehler. Natürlich besteht in den Booten Maskenpflicht und alle halten sich ziemlich penibel daran. Da sollte sich man während des Wartens kein Eis kaufen .... Das Vaporetto kam sehr pünktlich und ich musste das leckere Eis hinunterschlingen. Wie doof kann man sein ....:affehand:


    Im Zentrum angekommen wollen wir quer durch die Gassen zur (Teil-)Insel Gheto im Sestriere Cannaregio laufen. Das ist nicht ganz einfach, denn immer mal wieder steht man vor Wasser und muss, da ohne Boot unterwegs, einen anderen Weg suchen.







    Venedigs Teilinsel Gheto


    Die Herkunft des Namens ist nicht gänzlich geklärt. Wahrscheinlich ist er von dem italienischen Ausdruck geto für Eisengießerei abgeleitet, der sich im Laufe der Zeit zu gheto oder ghetto lautlich verändert hat. Jedenfalls wurde im Jahr 1516 durch einen Erlass den Juden Venedigs ein fester Wohnplatz auf dem Gebiet des eher unbeliebten Gheto zugewiesen. An den beiden Brücken zu den Nachbarinseln wurden Tore errichtet, die nachts geschlossen wurden. Über Nacht waren die Juden Venedigs also eingsperrt. 1562 gebrauchte Papst Pius IV. das Wort Ghetto in einer Bulle erstmals für ein abgeschlossenes jüdisches Stadtviertel. Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete sich dieser Begriff und wurde nach und nach immer allgemeiner für die Separierung von unterschiedlichsten Menschengruppen gebraucht.



    Unter Napoleon wurden viele Diskriminierungen der Juden beendet. 1943 wurden die meisten Juden Venedigs von den Deutschen und ihren Verbündeten deportiert und größtenteils in den Lagern des Ostens ermordet.



    Das Holocaust-Denkmal.
    Heute leben in Venedig wieder etwa 500 Juden, etwa 30 von ihnen in/auf Ghetto.



    Immer noch zählt das Viertel nicht gerade zu den Top-Adressen. In einer Bäckerei erstehen wir leckeres koscheres Gebäck und kehren damit zur Mittagspause auf den Campingplatz zurück.

  • Am späten Nachmittag geht es wieder ins Zentrum.



    Die Basilica Santa Maria dell Salute (der Blickfang auf den Fotos von der Ponte dell'Accademia) hat es mir angetan. Da muss ich dann auch rein. Es ist eine der zwei Pestkirchen Venedigs. Sie wurde aufgrund eines Gelübdes im Zuge der Pest-Epidemie im 17 Jahrhundert erbaut.





    In ihr wird ein besonderes Marienbildnis, das eindeutig byzantinischen Ursprungs ist, verehrt.



    Nebenan erklingen Lautenklänge.

  • Die blaue Stunde rückt wieder näher. Wohin dafür? Das Motiv auf der Accademia hatte ich schon im Vorfeld geplant. Jetzt enscheide ich mich spontan für die Punta della Dogana, die ehemalige Zollstation an der südlichen Zufahrt zum Canal Grande. Sie liegt ganz in der Nähe der Basilica Santa Maria della Salute.



    Die Insel Giudecca, rechts die zweite Pestkirche Venedigs, die Basilica Il Redentore, links Le Zitelle, Vorbild für das später errichtete Ospedale della Pietà gegenüber.





    San Giorgio Maggiore, die Klosterinsel. Hier wohnen noch ein paar wenige Benediktiner.





  • Wasser, wie glatt gezogen, bringt´s:fingerh:
    Das zweite Bild ist klasse, auch wenn die Takelage durch Langzeitbelichtung etwas unscharf wirkt.
    Beim vorletzten Bild, wirklich keine Leute oder nur lange genug belichtet?

    Gruß Micha
    Columbus 641E 3,0L Bj 2015, Fiat Navi mit Rückfahrkamera, keine Fußbodenheizung
    Der Mann mit dem freundlichen Nicken

  • Beim vorletzten Bild, wirklich keine Leute oder nur lange genug belichtet?


    Das habe ich beim Gang zum Vaporetto aus der Hand gemacht. Die Foren-Software hat wohl die EXIFs gelöscht; das war eine Belichtungszeit von ~1/15 Sek. (müsste für die exakten Werte zuhause nachschauen). Also wirklich menschenleer.


    Das zweite Bild ist klasse, auch wenn die Takelage durch Langzeitbelichtung etwas unscharf wirkt.


    Bewegungsunschärfe, das Schiff schaukelt auf dem Wasser. Da ist nix zu machen. Das ganze Schiff ist nicht scharf abgebildet. Je weiter oben am Schiff, desto größer ist die Amplitude. Daher sieht man an den Masten die Unschärfe auch in dieser geringen Auflösung sofort.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!