Tischplatte lackieren oder mit Hartöl behandeln?

  • Morgähn!
    Da ich heute einen Urlaubstag habe und morgen Operieren gehe, mache ich heute den Dinettentisch fertig.
    Nur bin nich noch nicht ganz schlüssig wie ich die Oberfläche behandeln soll.
    Vorteil beim lackieren würde eine glänzende Oberfläche, aber bei Cuts wäre es schlecht auszubessern.
    Bei Hartöl wäre es umgekehrt.
    Was würdet ihr empfehlen?[attach]65885.vB[/ATTACH]

  • Tach Martin, WENN...


    ...wenn du deinen neuen Massivholztisch AUCH als Schneidbrett verwenden willst, ist Ölen die einzig sinnvolle Oberflächenbearbeitung.
    Bei Hartholz (Buche, Bambus) ginge auch eine Lackierung noch OK, doch auch dann NICHT zur Schneidbrettverwendung)


    Was außerdem GEGEN eine Lackierung und FÜR eine Ölung (das wird nicht die letzte sein ;) , das Holz saugt!) spricht ist,
    - dass eine Sprüdose einen erfahrungsgemäß zu "dünnen" Strahl abgibt,
    - eine Gartenzaun-Spritzpistole dem Ungeübten schnell die Fläche "voll rotzt", und
    - das Ölen solch einer Oberfläche (bitte auch unterseitig und die Kanten nicht vergessen) im Ballenauftrag mit dem Lappen recht einfach zu einem vorzüglichen Ergebnis führt.


    Zuvor möglichst FEIN schleifen, also gestuft von 180 über 220/240 bis hoch zu 280/320.
    Bei einem zwischendurch Anfeuchten der Fläche richten sich dort dann noch die Fasern (wie Häärchen) auf, die sich bei Ölung ebenfalls aufstellen könnten
    Je feiner du schleifst, desto glatter wird das fertige Ergebnis nach dem Ölen! ...und in der Vorarbeit liegt schon [fast] das ganze Endergenis ;)


    "Ölen" gibt keine "Fettflecken" auf Hosen und Hemdsärmeln, wenn es richtig ausgeführt wird.
    Das Holz soll damit im Oberflächenbereich durchtränkt sein und so andere Flüssigkeiten (Wasser, Rotwein) nicht mehr aufnehmen können. Es verflüchtigt sich mit der Zeit ein wenig, so dass zunächst auch ein Nachölen notwendig sein wird. Letztendlich erhälst du so eine matt-seidige und resistente Oberfläche, die von sich aus "nichts abgibt".

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

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  • Für solche sachen nehme ich immer Öl.


    Du hast zwar schon gekauft, aber vielleicht lessen ja noch andere mit, oder du hast noch andere Öl-Projekte.


    Ich nehme immer die Produkte von


    http://www.naturhaus.net/


    Und habe sehr gute Erhahrungen gemacht. (Tisch, Küchenarbeitsplatte, Stufen im Treppenhau, Holzdielen).


    Und Öl ist nach meiner Erfahrung einfacher zu verarbeiten als Klarlack.

  • Hallo Martin,


    die geölten Platten sehen sehr gut aus.


    Du hast ja noch den Fußboden nach, daher mein Beitrag.


    Für Fußboden im Boot (Buche-Parkett) und Tischplatten im Wohnzimmer (Teak) habe ich den EL-Lack von Clou (glänzend) verarbeitet. Das ist ein sehr strapazierbarer Fußbodenlack auf Polyurethan-Basis. Zwei Anstriche (Vorstrich etwas verdünnt) geben einen guten Schutz, der glänzende Lack tendiert eher zu seidenmatt.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Sieht gut aus, Martin !


    Ich hab neulich im Fernsehen mal gesehen, wie jemand eine Holzplatte mit Epoxid-Harz bestrichen hat. Das muss ja auch eine ziemlich feste Oberfläche ergeben.
    Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gesammelt ?



    Gruß, Frank

  • Hallo Martin,


    der EL-Lack (Clou) war im Boot winterlichen Temperaturen (an Land) von -15 °C und im Sommer bis ca. 25 °C ausgesetzt. Ich habe keine Beeinträchtigung festgestellt. Der Fußboden war nicht durch Teppichboden abgedeckt und wurde mit Bordschuhen begangen. Nach ca. 10 Jahren habe ich den Fußboden angeschliffen und 2 x übergestrichen.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • [COLOR="#FF0000"]Korrektur auf Grund des Folgebeitrags von Adolf:
    Lackierte Flächen eignen sich nur bedingt als Laufflächen. Insbesondere wenn diese mit feuchten Sohlen/Füßen begangen werden.[/COLOR]


    [COLOR="#696969"]Bootslack ist sicherlich für begehbare Flächen geeignet,
    bei einer "Schicht" Epoxydlack hängt dies sicherlich auch vom zu schützenden Material ab.


    Ist der ausgehärtete Lack härter als das zu behandelnde Holz, dürfte das Ergebnis durch Benutzung bald deutlich leiden (der härtere Lack bricht, wo der Untergrund durch Eindrücke elastisch nachgeben kann).


    Grundsätzlich ist bei Lackaufträgen "mehr" nicht unbedingt auch "besser". Ein dünner und damit elastischer Lackauftrag hält bei den heutigen Lackqualitäten sehr viel aus.
    Und Geh- wie vor allem Drehzonen, also dort wo ich die Laufrichtung ändere oder mich "auf dem Absatz" in eine neue Richtung begebe, bedürfen bei lackierten Gehflächen immer mal wieder einer Nachbehandlung. Beim Kastenausbau aber wohl eher erst "nach Jahren", wir leben ja nicht übers Jahr hinweg nur im KaWa.
    An solchen Drehbereichen wird die Lackierung mit der Zeit regelrecht abgeschliffen. Sieht man auch ganz gut vor den Kassenbereichen älterer Ladeneinrichtungen bei egal welcherm Bodenbelag, bei Holzdielen- / Parkettböden besonders gut.[/COLOR]

    Ralph.
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  • Hallo Ralph,


    Bootslack wird für nicht begehbare Flächen eingesetzt, er ist UV-beständig und wenn es gut aussehen soll, wird er in 7 - 10 Schichten aufgebracht.
    Die begehbaren Flächen an Deck werden mit Teakholz belegt und geölt, damit sie auch im nassen Zustand rutschfest sind, lackierte Flächen sind zu glatt.


    Auf GFK-Decks von Sportbooten und in der Handelsschiffahrt wird der Laufbereich oft mit 2-Komponentenfarbe versehen, in die feiner Sand eingearbeitet ist. Das ist dann wir Sandpapier und wirklich rutschfest.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Tach Adolf,
    da hast du mit deinen Anmerkungen voll Recht.
    Und wenn man mit feuchten Schuhsohlen die wie-auch-immer lackierte Lauffläche in einem Kastenwagen betritt, dürfte die Rutschgefahr ebenso gegeben sein wie auf einem Bootsdeck. Das Wasser unter den Schuhsohlen kann ja nicht weggedrückt werden, wie es bei einer strukturierten und damit rutschhemmenden Oberfläche möglich wäre.


    [COLOR="#FF0000"]---> ich muss mich da bzgl. meines Vorbeitrags selbst korrigieren.[/COLOR]
    Zur "Ölung" eignet sich allerdings auch nicht jedes Holz gleichermaßen, wenn es als Gehzone herhalten muss.
    Bei Booten - richtig - wird da vornehmlich Teakholz eingesetzt, welches
    - keine nennenswerte Splitterwirkung duch abscherende Fasern aufweist
    - als Holzart auf Grund seiner Inhaltsstoffe bereits eine sehr große Feuchteresistenz mitbringt, welche oberflächlich durch Ölen dann noch verstärkt und gegen wetterbedingtes Auslaugen/Auswaschen geschützt wird.


    *Danke hierzu* tippt
    Ralph.



    PS. wie kurz doch zuweilen mein Gedächtnis ist...
    ...als bei uns Anfang Juni bei heftigsten Regenmengen Wasser in die untere Wohnetage eingedrungen war, musste ich zur Schadensbegrenzung mehrmals die lackierten Holzstufen der Etagentreppe rauf und runter und
    habe mich dann beim dritten Mal und mit mittlerweile nassen Sohlen auf solcher nun ebenfalls bereits angenässten Treppe hingelegt. Ist nicht viel passiert - außer Prellungen und einer gebrochenen Rippe.

    Ralph.
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  • Hallo Martin,


    schön, dass wir zu Deiner Verwirrung beigetragen haben. :s12


    Dein Fußboden im Womo steht ja nicht unter Wasser und ist eben.
    Damit ist beim lackierten Boden im Womo nur die "Rutschgefahr" gegeben, die auch auf einem lackierten Holzfußboden in der Wohnung anzutreffen ist.


    Wie bereits geschrieben, empfehle ich Clou EL-Lack. Der kann auch die winterlichen Temperaturen im unbeheizten Womo vertragen und ist sehr strapazierfähig - eben Fußbodenlack.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

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  • Morgähn!
    Hab gestern noch etwas herumexperimentiert. Also die geölte Fläche greift sich viel "wärmer" und angenehmer an als eine lackierte. Der Dinettenfussboden wird ja nur barfuß oder mit Socken begangen. Ich werde sie trotz deines Vorschlages doch ölen, da die auch die Obrfläche sonst anders aussieht wie der Tisch! Ich muss jetzt erst mal die Dinette fertig lackieren und dann werden wir weiter sehen.

  • so wie die Vorredner bereits getippt haben:
    Es liegt letztendlich im eigenen Ermessen und auf Grund der eigenen Nutzgewohnheiten, ob ein Holzboden eher geölt oder mit entsprechendem Lack versiegelt werden soll.


    Wir haben direkt im Wohnungseingang lackiertes Eiche-Parkett. Kein Problem,. das Treppenhaus sowie zwei Schmutzfangmatten machen dies möglich.
    Wir hatten im Zweitgeschoss geöltes Eicheparkett. Gefühlt noch fußwärmer, von der Oberfläche her strukturierter und auch kein Problem, da dies eher als Letztes im Haus begangen wird.
    Beides bevorzugt eben auch mit Socken oder barfuß.


    Als Bodenbelag im Bad vor der Duschtüre würde ich beides nicht nehmen, wegen
    - geöltes Holz mag keine "stehende Nässe", will also genauso gewischt werden, wie man es bei einem umgefallenen Glas auf dem Tisch machen würde
    - lackiertes Holz hat je nach Lackauftrag und damit je nach Reststruktur eben dann keine "Schwimmbad-geeignete" Rutschhemm-Qualität mehr.


    Für den geschilderten EInsatz auf dem Boden unter der Dinette ginge jedoch wohl beides (geölt wie lackiert) problemfrei.

    Ralph.
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