Umbau Thetford Toilette in Trockentrenntoilette

Vielen Dank für eure vielen Antworten. Ich versuche mal, eine Beschreibung zu liefern:
1. Toilette ausgebaut ubd Elektronik entfernt. Das obere Drehteil haben wir vom unteren getrennt.
2. Den inneren Teil der Toilette mit einer kleinen Trennscheibe oä. aussägen. Die Toilette wird dadurch nicht instabiler, wenn man darauf achtet, den oberen Rand möglichst zu erhalten
3. Kildwick Trenneinsatz einpassen. Man muss hier auch ein wenig an dem Trenneinsatz absägen.
4. Loch bohren zur Durchführung des Abflusses des Trenneinsatzes und des Schlauches. Wir haben dafür den Originaladapter von Kildwick genommen, aber einen neuen 32mm Schlauch angeklebt.
5. Für die Klappe haben wir einen geraden Messingrundstab eingeschraubt und einen 2. Messing-Gewindestab gebogen. Er wurde durch 2 Löcher in der Außenwand geführt und mit Muttern und Schrauben fixiert. Außen ist auf der einen Seite ein Hebel, auf der anderen Seite ein Schrankgriff. Je nachdem, wie fest man diesen anschraubt, kann man die Stange in jeder Stellung fixieren. Dazwischen befestigen wir ein Küchenpapierstück oä, dass dann die Öffnung verdeckt und bei Benutzung weggeklappt wird. Das kann man immer wieder leicht ersetzen. Bis diese Konstruktion insgesamt funktionierte, waren viele Fehlversuche nötig. Am Besten macht man sich eine Schablone von der Öffnung des Trenneinsatzes und der Drehöffnung der Toilette, um die Biegung des Messingstabes zu bestimmen.
Den Kildwick-Einsatz und auch die Schlauchdurchführung haben wir extra beweglich gelassen, damit wir alles besser reinigen können. Im Normalfall wird aber nichts schmutzig von den unteren Teilen, da sie alle vollständig von dem Kildwick-Einsatz und der Klobrille überdeckt werden.
6. Den oberen Teil der Toilette wieder auf das untere Teil schrauben.
7. Seitlich im unteren Toilettenteil ein Loch bohren für die Schlauchdurchführung. Da wir hier keine Spannung wollten und zusätzlich bei dem Abwasserkanister ( von Reimo oder Berger), der uns als Urinbehälter mit 19l dient, nur einen Schlauchadapter für 25mm hatten, also den Durchmesser reduzieren mussten, haben wir 2 Winkelstücke von MCM Systeme verwendet: eines mit 1" Innengewinde und 32mm Schlauchanschluss, das 2. mit 1" Außengewinde und 25 mm Schlauchanschluss. So konnten wir eine starre S-Kurve bauen.
Den Toilettenboden haben wir gekürzt. Farbeimer mit den Maßen 33x 28.5x 20cm bei A... gekauft. An der Seite der Rohrdurchführung haben wir ihn mit der Dekupiersäge angepasst. So kann man ihn vollständig durch die seitliche Klappe des Womos entnehmen, wenn man vorher den Abwasserkanister herausnimmt.
8. Zum Abschluss haben wir noch einen Ventilator ( auch von Kildwick) eingebaut und mit einem Schlauch verbunden. Dann noch ein Loch in die Klappe gebohrt mit 29mm Durchmesser, außen ein Kiemengitter angeschraubt, innen den Schlauch durchgesteckt.
9. Für den elektrischen Anschluss haben wir den der Toilettenspülung verwendet und neben dem alten Spülknopf einen Schalter für den Ventilator eingebaut.

Wir haben die Toilette erst ein Wochenende genutzt. Hier gab es keine Probleme, außer dass man - und besonders auch frau- wie schon des Öfteren erwähnt die Benutzung erst lernen muss . Wir hatten nicht das Gefühl, dass die Toilette instabiler geworden ist. Das war übrigens auch unsere große Sorge am Anfang.
Der Umbau erforderte relativ viel Arbeit. Insgesamt kostete er ca 300 € incl. Metall-Bohrern für die Klappe. Für die Natures Head hätten wir viel mehr bezahlen müssen. Außerdem wollten wir nicht bei jeder Leerung das ganze Klo ausbauen. So geht die gesamte Entsorgung durch die seitliche Toilettenklappe.
Wir sind bisher sehr zufrieden. Falls irgendwelche Probleme auftreten, werde ich das hier posten.
VG

@czubek: bitte entschuldige, ich war lange nicht im Forum und habe jetzt erst Deine Frage gesehen. Du brauchst das Flex Pipe System aber nicht unbedingt. Nachdem wir jetzt länger autark unterwegs waren, kann ich sagen, dass sich der Umbau insgesamt sehr bewährt hat. 2 Dinge werden wir jedoch noch ändern:
1. alle Schlauchverbindungen werden wir wahrscheinlich mit Silikonkleber fest verbinden, da es einige Undichtigkeiten gab. Wir haben sie zwar mit Teflonband komplett behoben, aber trotzdem wollen wir das Problem endgültig lösen.
2. Da der Schlauch nur eine minimale Neigung hat, war es doch sehr wichtig, wie das Wohnmobil stand. Wenn es leicht zum Heck geneigt war, floss Flüssigkeit nicht ab...
Deswegen werden wir den Urintank wohl doch unter das Auto verlegen.

Ansonsten: Die Entleerung sowohl der Feststoffe als auch der Flüssigkeiten war so einfach und sauber - kein Vergleich zu den Kassetten-Toiletten! Endlich musste man nicht andauernd einen Stellplatz zur Entsorgung suchen. Überrascht hat mich aber auch die Auswirkung auf den Frischwasservorrat. Eine Tankfüllung hält nun wirklich deutlich länger, selbst 2x Duschen (inkl. Waschen von langen Haaren!) im Kastenwagen ist jetzt kein Problem mehr.

Ach ja, zur Frage des Geruchs: im Gegensatz zu einer Kassetten-Toilette, die einfach immer stinkt, und sei es nach Chemie, riecht die Trockentrenntoilette wirklich kaum bis gar nicht - und wir sind da schon etwas empfindlich.
Wenn wir die oben genannten Änderungen durchgeführt haben und damit Erfahrung gesammelt haben, werde ich davon berichten.

Viele Grüße