Vario 618 Ausbau

Hallo Zusammen,

an dieser Stelle will ich von dem Ausbau unseres (Jessi + ich ) 618 berichten. Ein eigener Ausbau spukt mir schon seit Jahren im Hinterstübchen rum. Diesen Sommer auf dem Weg zum Camping Urlaub haben wir auf der Autobahn einen wunderschönen Vario gesehen und ab da kam eins zum anderen.

Wir haben geziehlt nach einem Vario Ausschau gehalten. Früher bin ich eine Zeit lang im Nahverkehr unterwegs gewesen und in der Fahrzeugflotte war ein 609 mein Lieblingsauto. Letzte Woche haben wir dann zugeschlagen. Bei einem Händler haben wir dieses Prachtexemplar entdeckt:

618 mit Erstzulassung Oktober 2010
75.900 Kilometer auf der Uhr (Scheckheftgepflegt), 1. Hand
2 Isri Sitze
Standheizung
Mittlerer Radstand (Länge Innenraum 4,05 m), Hochdach

Technisch ist alles Tiptop. Mit einem TÜV - Prüfer alles auf Herz und Nieren geprüft. Dem Lack sieht man an, dass das Auto für eine Bautischlerei oft in rauher Umgebung rumgestanden hat. Das lässt sich aber alles mit einem Lackstift wieder ausbessern. Rost gibt es praktisch nicht. Von unten aus der Grube habe ich gesehen, dass der Unterboden mal neu versiegelt werden könnte.

Da wollen wir hin:
- Sitzgruppe mit weiteren 4 Sitzen mit Zulassung und Umbaumöglichkeit zum zusätzlichen Bett
- Kleines Bad mit WC und Notdusche
- Küchenzeile mit Kompressorkühlschrank
- Hinten ein Bett quer 1,40 m breit
- Unter dem Bett große Heckgarage
- Solaranlage auf dem Dach

Die nächsten Schritte:
Die Umschreibung zum Wohnmobil soll schnellstmöglich geschehen. Mit der augenblicklichen LKW-Zulassung frisst uns die Versicherung die Haare vom Kopf. In der Feiertagswoche Ende Oktober stehen die ersten Blecharbeiten und die Isolierung an. Viele Kartons Armaflex sind auf dem Weg. Fenster sind bestellt. Details folgen

Das neue Zuhause

Alles muss raus:

Luftiger Entwurf mit weniger Packraum (favorisiert)

Ein wenig mehr Packraum:

@SAUBÄR Hallo Karsten, auf Bixe kommt man als Ostwestfale erstmal nicht Ein beliebtes Nummernschild hier ist BI-ER, aber für mich als Radler kam nur BI-KE in frage.

@malinke Ja, die 3 Dachfenster sind toll. Bereiten uns aber auch Kopfzerbrechen. Über das vorderen Dachfenster kommt die Solaranlage, da werden wir es wohl beim isolieren mit Armaflex zukleistern. Das mittlere wird durch eine Dacklucke ersetzt. ...

Das dritte Fenster würden wir gerne behalten. Aber wie bekommen wir das bei Bedarf abgedunkelt und einigermaßen isoliert. Gibt es gute Rolos dafür?
(das vordere Dachfenster)

Noch ein paar Fotos von "Ben" oder "Das Ding". So haben wir ihn getauft. Nach dem Marvel Comic "Die Fantatastischen Vier". Ben hat übermenschliche Stärke und ist nahezu unverwundbar. Ist aber auch eine tragische Figur, weil er sein Leben als hässliches Monster verbringen muss ... naja, so hässlich ist er nicht

@997 Ja, super Idee. Danke

Inzwischen haben wir das vorhandene Regalsystem dem Koffer abgerungen. Das war wirklich ein K(r)ampf und unterstützt meine These: viel hift viel. Das Regal war neben der Verschraubung mit so unendlich viel Klebemasse an die Rückwand verschmolzen. Das war eigentlich für die Ewigkeit

@truempie Steuern sind überschaubar, da werden die Unterschiede nicht gravierend sein. Aber die Versicherung ist verheerend. Auch weil ich seit 10 Jahren mit dem Dienstwagen unterwegs bin und jetzt bei 90% SF anfange (gegenüber 75% bei PKW). Ich zahle jetzt für 2 Monate Versicherung mehr als für ein Jahr Steuer

Wir haben das sehr lange Wochenende genutzt und sind ein wenig weiter gekommen in unserem Projekt. Ich kann nur noch Bike und Tastatur, bin das viele körperliche Arbeiten nicht mehr gewohnt und habe überall Muskelkater. Das mit der Gewohnheit wird sich bestimmt ändern die nächsten Monate, Arbeit für Muskelausbildung ist noch ausreichend vorhanden

Das "Ben" unter das Abdach passt hatten wir nie angezweifelt. Wie knapp es dann doch geworden ist nach 1 1/2 stündiger Anreise ... das hätte unserer Planung einen schönen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne Schutz von oben hätten wir bei dem Wetter nichts machen können.

Vor ein paar Tagen war das Zustellfahrzeug von DHL für eine Privatanlieferung mit vielen großen Paketen recht voll. Der Kollege war sicher sehr froh jemanden anzutreffen. So viel Platz wie in dem Vario hat er nicht.

Erst einmal war saubermachen und demontage von ein paar Anbauteilen angesagt. Unter dem Trittschutz der Schiebetür hat sich ein Sand- und Zementkasten gebildet.

Und unter der Sand- und Zementansammlung, die in Laufe der Jahre ordenlich am Lack geschmirgelt hatte, verbargen sich ein paar Rostblüten.

Die wurden ordenlich mit Drahtbürste und Schmirgelpapier vorbehandelt. Dann noch Rostumwandler drauf ... und dann ein paar Schichten Zinkspray und Lack.

Im Kasten wurde mit der Isolierung mit Armaflex begonnen. Um eine plane Fläche zu bekommen, wird mit dem 12 mm dünnen Material vorgearbeitet. Mit der richtigen Technik bekommt man die selbstklebenden Matten auch unter die Träger gepappt. Unseren Danke an der Stelle an den unbekannten Forumsteilnehmer / Tippgeber. Die Seitenteile werden anschließend noch mit den 19 mm Matten nachgearbeitet.

Die Ausschnitte für die Fenster auf der linken Seite sind inzwischen auch drin. Mein ursprünglicher Plan, die Bleche mit dem "Blech-Nibbler" zu schneiden, ist nicht aufgegangen. Die Seitenwände haben zu viele Querstreben zur Stabilisierung, da ist das kleine Tool überfordert. Das wurde eine Aufgabe für die Säbelsäge.

Zwei Holzrahmen aus hobelten Dachlatten haben wir von innen mit Silkaflex 252i eingeklebt. Im Bild zu sehen ist die komplette Sammlung aller Schraubzwingen des Freundeskreises . Bei der Planung der Fensterposition hatten wir bei dem kleinen Fenster nicht bedacht, dass wir oben recht nahe an einer zentralen Längsverstrebung gelandet sind. Wenn wir eine zweite Wahl hätte, würden wir es wegen dem Zug vom Blech tiefer setzen. Die Zwingen müssen ganz ordenlich gegenhalten. Das Silkaflex lassen wir sicherheitshalber ein paar Tage aushärten. Bei den Außentemperaturen wollen wir kein Risiko eingehen. Hoffenlich hält das Nadelholz der Fensterrahmen dem Zug stand und platzt nicht auf. Sonst muss ich den Rahmen aus stabilerem Holz nachbauen.

Inzwischen ist die Trennwand zum Fahrerhaus Geschichte und der originale Holzboden mit Drahtbürste und Meisel von allen Sand- und Zementrückständen befreit. Als Träger für die Dämmschicht des Fussboden haben wir 18mm starke OSB Platten in Streifen geschnitten und mit Distanzplättchen 2mm und dem Silkaflex 252 auf dem Boden verankert.

Die ersten Meter Dämmung (19 mm Armaflex) ist auf dem Boden verklebt und von oben mit der abschließenden OSB Platte abgedeckt. Einige Leerrohre für die Elektrik sind auch in der Zwischenschicht untergebracht.

Der Boden ist drin

Was als nächstes ansteht: kommendes Wochenende werden die Fenster eingebaut, wenn nach der Entfernung der Zwingen die Holzrahmen halten. Die Seitenwände werden weiter isoliert. Außerdem wird als Abschluß der Bodenarbeiten ein schönes Linolium auf die grundierten OSB Platten klebt.

Und nächste Woche lassen wir uns zwei Sitzdome für die Dinette einbauen.

to be continued

@997 puhhh ... ich hoffe, ich muss Dir auf Dauer nicht rechtgeben. Aber erst einmal beruf ich mich auf das hier: "OSB/3: Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtebereich" aus https://de.wikipedia.org/wiki/Grobspanplatte. Und zwischen dem Originalboden von unten und dem Linolium von oben erwarte ich keine Saunaverhältnisse