Verstärkten Vorderradfedern und Maxi-Fahrgestell – nur Probleme?

  • Hallo Jürgen,
    ich hätte da Zwischenfragen die evtl. andere auch zum weiteren Nachdenken anregen:


    a) die Dämperfeinheiten sind beide noch i.O.
    b) Domlager geprüft und für gut befunden
    c) Luftdruck angepasst/verändert
    d) evtl. Räder von vorne nach hinten gewechselt oder gar die Marke, oder nicht Deine wieder drauf gemacht sondern die von der Bühne nebenan?
    e) die Antriebswellen und Kreuzgelenke gecheckt
    f) Achslager ausgeschlagen und nun, weniger belastet, treten die Symptome massiv auf


    Das ganze System an Teilen bildet ja eine Einheit die sich über viele tsd. Kilometer zusammenschubbert haben.
    Wenn Du da plötzlich einen Parameter herauspickst und den massiv veränderst kommt das System u.U. aus dem eingeschliffenen Gleichgewicht.


    Insbesondere das "heiß-werden" und die Geradauslauf- und die Kurvenmanieren deuten sehr genau daraufhin das mit Spur und/oder Sturz, Rad/Reifen,
    der Lenkgeometrie im eingefederten Zustand etwas nicht stimmt kann. Bei meinem Ferderwechsel wurden ersteinmal 20km gefahren, inkl. Kopsteinpflaster
    und alle Anbauteile die draußen waren penibel auf Funktion getestet bevor sie wieder eingesetzt wurden. Ich wollte da nicht ein zweites mal hin.
    War mein eigener Wunsch in der Werkstatt und wurde auch entsprechend in Rechnung gestellt.


    Oder Du hast evtl. ein Chassis das genau auf der Linie zwischen zwei Produktionsversionen liegt und z.B. X290 läuft aber als X250 behandelt werden will.
    Ich selbst habe keine Ahnung ob die Werte identsich sind, stelle das also nur zur Diskussion bei.
    Ist natürlich alles nur Mutmaßung, man geht ja davon aus die bei FIAT wissen was sie tun, aber würde ich mein Leben daruf verwetten, sind auch alles nur Menschen.


    Fakt ist, das sich die Fahreigenschaften spürbar ändern, meiner federt gut und läuft subjektiv (gefühlt) seit dem auch den Spurrillen etwas mehr nach.
    Aber so krass wie es sich bei Dir darstellt ist da mMn was grundlegendes im Argen.


    Thomas

  • Hallo Leute,
    vielen Dank für die konstruktiven und interessanten Beiträge. Ich versuche mal ein paar Antworten auf Eure Anregungen zu geben.


    @Micha: Du bist da auf etwas sehr Interessantes gestoßen! Es gibt drei verschiedene M11-Federn, die sich hinsichtlich der Länge unterscheiden: 350mm, 365mm, 386mm. Welche eingebaut war, werde ich versuchen in Erfahrung zu bringen. Alle drei sind nach Gutachten aber nur für Ducato Typ 250 freigegeben, nicht für 290 :augengross:. Denkbar wäre tatsächlich, dass die Feder mit der korrekten Federkonstante (M11) aber in der falschen Länge eingebaut wurde - das ließe sich korrigieren.


    @Siegmund: Ich lege mal das Messprotokoll bei. Dem sind die Nennwerte (Soll), die Diagnose und die Einstellwerte zu entnehmen. Leider habe ich hier nur ein angelesenes Halbwissen.


    @thomas: Viele gute Ideen, insbesondere die, mit einem Schritt zurück das Gesamtsystem zu betrachten.

    • Dämpfer sollten bei 35.000 km noch in Ordnung sein (hoffentlich :zungelang:)
    • Domlager, Antriebswellen und Kreusgelenke hat (ebenfalls hoffentlich) der Werkstattmeister im Griff. Auch hier sollten bei der geringen Laufzeit keine Schäden vorhanden sein
    • Luftdruck in Anlehnung an die "Artus-Tabelle" an die tatsächliche Achslast angepasst: vorne 4,5 bar, hinten : 3,5 bar
    • Räder immer noch Original Conti Vanco, nicht gewechselt


    Eigentlich sollte da alles passen, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen ;)


    Ich werde jetzt versuchen herauszukriegen, welche Federlänge eingebaut war und dann vielleicht noch einmal einen neuen Versuch wagen.
    Danke Euch allen, ich werde weiter berichten
    Jürgen

  • Jürgen wie du an meiner Signatur erkennen kannst habe ich auch ein 290er und nur die ersten beiden M11er unterscheiden sich lediglich in der Länge denn die Letzte und damit längste hat einen dünneren Federstahl.

  • Es ist vollkommen egal ob 250er oder 290er und welche Feder eingebaut wurde.
    Es gibt nur zwei Möglichkeiten diesen nicht komplexen Arbeitsvorgang das Wechseln der Vorderachsfedern beim 250/290er zu vergeigen. Verdrehte Montage des Domlagers bzw. der Feder und voreiliges verstellen der Spur bei der nicht notwendigen Achsvermessung. Wenn die Spur verstellt ist dann war sie das auch schon vorher.

  • Hallo Andreas,

    Verdrehte Montage des Domlagers bzw. der Feder und voreiliges verstellen der Spur bei der nicht notwendigen Achsvermessung.


    da gebe ich Dir recht, aber Jürgen geht davon aus das Fiat das richtig gemacht hat und wir alle bezweifeln das. Mein letzter Tip, und dann schalte ich meine Glaskugel wider ab, fahr zu einem anderen Händler und bitte den mal nachzusehen. Auch falls dies Geld kostet hilft es Dir war wahrscheinlich mehr als ein unfahrbares etwas. Btw. 4,5 vorne ist mMn schon brutal hart, ich fahre die Conti Vanco 4 Seasons mit 3,8 vorne bei annähernd gleichem Gewicht und gemäß der Reifendrucktabelle von Conti. Einen Versuch wäre es ja wert, kosta fast nix außer Zeit. Bleib an dem M11 dran nur um selbst sicher zu sein das alles i.O. ist, nur Wissen ist macht.


    Thomas

  • Und da die Spur vor dem Federntausch offensichtlich gepasst hat wurde sie erst im Zuge der Vermessung falsch eingestellt.
    Das Messprotokoll untermauert meine vorstehende Theorie, dass die Spurmesswerte falsch sind.
    Bei den Eingangswerten der Einzelspuren (Spalte Diagnose) weicht der Wert deutlich ins Negative ab (Nachspur).
    Im Zuge der Einstellarbeiten wurde daher die Spur um 30 Minuten in Richtung positiv verstellt um in den Sollwertbereich zu kommen.
    Ausgehend davon, dass die Spur vor der Vermessung (auch nach Federntausch) im wesentlichen gestimmt hat, wurde am Fahrzeug um diese 30 Minuten zu viel Vorspur eingestellt.
    Die von Dir geschilderten Auswirkungen beim Fahren und insbesondere der erhöhte Verschleiß sowie Temperaturen der Reifen außen sind nämlich ein untrügliches Zeichen für zu viel Vorspur.


    Weitere Ungereimtheiten im Meßprotokoll sind unübersehbar. So ist die Gesamtspur vorn in der Diagnose falsch berechnet (Programmfehler?) und mit Deiner Hinterachse wäre links auch etwas nicht in Ordnung, da deutlich außer Toleranz.


    Siegmund

  • Hallo Zusammen,
    das ist zwar die FIAT-Werkstatt meines Vertrauens, damit ist sie aber weder heilig noch vor Fehlern gefeit ;). Eure Diagnose hat Hand und Fuß, ich werde jetzt mal direkt Goldschmitt kontaktieren und dann ggf. einen kleine Ausflug in die Eifel machen.
    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Martin,
    sorry, natürlich wollte ich weiter berichten. Es ist ein langer Dialog mit Goldschmitt und ein Urlaub dazwischen gekommen. Aber der Reihenfolge nach:


    Da das Fahrzeug wirklich unfahrbar war und sich an den Rändern der Reifen schon sehr merkwürdige Abrieberscheinungen zeigten, wurden die Goldschmitt-Federn von der Werkstatt rückgebaut - natürlich kostenlos. Damit sind wieder die Originalfedern eingebaut.


    Parallel erfogte ein ausführlicher Mailverkehr mit Goldschmitt in der die Situation ausführlich hin- und hergedreht wurde. Zusammenfassung: Goldschmitt kann das Problem nicht nachvollziehen, es werden täglich Kastenwagen problemlos umgerüstet. So weit so gut, aber: schlussendlich empfiehlt Goldschmitt die Feder M9, die aber für eine Last von 1.700 - 1.750 kg vorgesehen ist - mein Wagen hat mit 1.850 kg definitiv mehr.


    Mit dieser Aussage stehe ich wieder recht ratlos da. Goldschmitt empfiehlt allen Ernstes den Einbau einer Feder, die nicht für den Lastbereich vorgesehen (und zugelassen ?) ist?!?


    Mittlerweile hat es sich aber ergeben, dass unser Womo verkauft wird, ich lasse alles so wie es ist.


    Was hätte ich gemacht, wenn ein Verkauf nicht anstehen würde? Ich wäre zu Goldschmitt gefahren, hätte sie beim Wort genommen und eine Erhöhung des Federwegs an der Vorderachse um ca. 3 - 4 cm beauftragt (Obacht: ich beauftrage nicht den Einbau bestimmter Federn!), wie auch immer sie das bewerkstelligt hätten. Das wäre sicherlich spannend gewesen.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ich habe mir von Lesgetöns oder so ähnlich die Federn für 95€ gekauft. Es ist die härtere Version 46222 und ich muss sagen, die Federn sind drinnen und ich rate jedem es zu tun! Bin jetzt zwar nur 40 km gefahren. Das fährt sich jedoch wie ein anderes Auto. Die Lenkung ist nun direkt und präziser. Das unsägliche Aufschaukeln, das meiner hatte, ist komplett weg. Soweit ich es beurteilen kann, ist der Federungskomfort nicht schlechter. Und...... das Auto steht nun gerade. Also ich bin total zufrieden

  • [GALLERY=media, 32274]Vor Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32273]Vor Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32272]Nach Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32271]Nach Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY]

  • Die Länge, Steifigkeit und die Vorspannung einer Fahrwerksfeder bestimmen die Konstruktionslage der Karosserie. Die Sollwerte der Vorspur beziehen sich darauf. Ändert man diese Feder-Werte, ändert man in der Regel die Höhenlage, so dass gerade bei einem permanent beladenen Womo Kasten nichts mehr richtig zusammenpasst, wenn man einfach nur die Herstellerwerte ohne Korrekturen anwendet.
    Aus meiner Sicht war das hier die vermutliche Ursache.
    Gruß
    Michael

  • [GALLERY=media, 32274]Vor Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32273]Vor Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32272]Nach Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32271]Nach Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY]

    Adria 640 SGX 2019, 220W PV, 2xSuperB 180Ah, Efoy210, 18 Zoll mit Conti, Truma Compact + WR 1800W, Lesjöfors vorn, ZLF hinten,

  • [GALLERY=media, 32274]Vor Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32273]Vor Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32272]Nach Umbau 1 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY][GALLERY=media, 32271]Nach Umbau 2 erstellt von Fleurop, 01.10.2019 um 18:48 Uhr[/GALLERY]


    Moin und sorry, Finger waren zu schnell.....,


    hab mir heut auch vom Schrauber meines Vertrauens 2X LESJÖFORS 4026222 original aus der Bucht für 106,68 Teuronen der Satz einbauen lassen, kann Fleurop nur beipflichten, einfach nur genial. Kiste steht bis auf ein paar wenige Grad fast gerade und das Fahrverhalten ist mit 18 Zoll und 3,4 bar Luftdruck von einer anderen Welt im Vergleich zu vorher.....! Hätte ich so nicht gedacht. Werden es nächste Wo im Harz und Umgebung noch weiter testen, heute schon ausführliche Probefahrt bzw. „Testheizung“ gemacht, danach die Kiste wieder aufgeräumt....... Zusammenfassend, eine echte Empfehlung, nicht nur was die Optik angeht.......!


    VG Micha

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