Vida in luxe - Sardinien 2018

  • Zurück an unserem - nicht sehr ebenen - Plätzchen haben wir wieder Ruhe. Ein paar Ziegen und Schweine streifen umher, hin und wieder kommt ein Geländewagen mit Milchkannen vorbei. Am nächsten Morgen klettern wir, bis die Sonne die Wand erreicht.





    Dann geht es wieder nach Baunei. Ziel ist dieses Mal aber die Hochebene Su Golgo mit einer Wanderung zur Punta Salinas und Cala Goloritzé. Zwischendurch machen wir auf das Passhöhe Genna Silana (1017 m) Rast & Mittagsschläfchen. Die Luft ist hier so angenehm....



    Blick auf Baunei und ganz im Hintergrund Arbatax.

  • Toller Bericht :fingerh: Wir sind am Samstag gerade von unserer ersten Sardinienreise mit unserem neuen Blacky zurückgekommen. Die Betonung liegt dabei auf „ersten“:)
    Die Insel ist einfach nur toll für Kastenwagenfahrer. Wir waren nur nicht so aktiv wie Ihr, sondern erholten uns mehr am Strand. Ja und ein paar leichte Kratzer habe ich auch erhalten, die Äste der Olivenbäume sind manchmal doch härter als als erhofft und der 6 Meter Kasten ist manchmal doch nicht so wendig wie notwendig :(..

    Viele Grüße aus dem Dreiländereck in Sachsen Tilo


    Clever Celebration, 2,0 Maxi Zitrone in Schwarz mit 163 Pferden, Truma D6 Wärmer

  • Tja, früher .... da fuhr man eine steile Schotterpiste hinauf nach Su Golgo und stellte sein Auto irgendwo am Rande eines staubigen Weges ab. Nachts war es ruhig, nur die freilaufenden Schweine rieben sich am Womo und sorgten für ein behagliches Schaukeln. Heute ist asphaltiert, vieles eingezäunt, parzelliert, kostenpflichtig und bevölkert. Natürlich hängt das eine mit dem anderen zusammen, es wurden eben immer mehr, die von hier aus vor allem an die Cala Goloritze wollten. Im Jahr 2018 parken wir wie alle anderen auch an der Bar Su Porteddu, zahlen 8 € pro Person und können Duschen und Toiletten nutzen. Andere Zeiten, andere Notwendigkeiten. Wir kommen am Wochenende an und ich will dem Trubel mit dem Bike etwas entfliehen und fahre an die Chiesa San Pietro. Sehr idyllisch hier.




    Und eine echt passende Location für ein Hochzeits-Shooting.



    Da will ich nicht lange stören und fahre weiter. Ob Paar + Fotografin begeistert waren, dass eine große Gruppe Touristen mit einem Bähnchen ("Trenino Supramonte ...") ankam??



    Die Nacht war recht unruhig. Nein, keine freilaufenden Schweine, sondern die Hochzeitsparty im Restaurant nebenan. Mit Live-Musik.

  • Wir waren vom 05. bis zum 20.09. auf der Insel.


    Ist ja echt witzig, wir waren vom 4. - 20. dort.


    Wetter ist eben unberechenbar. Auch im April. Da kann es ganz fantastisch sein, aber auch regnen. Dass es zu warm wird ist eher unwahrscheinlich. Das Wasser jedenfalls ist da noch sehr frisch.


    Mit dem Motorrad war ich zuvor 4 x auf der Insel, immer Ende März / Anfang April.
    Wettermäßig war es da eher gemischt, jedoch meist trocken und um die 15 Grad (+-5). Zum Mopedfahren genau richtig.


    Künftig werde ich Mai oder Oktober als Reisezeit bevorzugen.

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

    4 Mal editiert, zuletzt von martinm ()

  • Als nächstes steht eine Wanderung zur Cala Goloritzè auf dem Programm. Wir nehmen nicht die Direttissima, sondern machen einen Umweg über die Punta Salinas, die einen tollen Ausblick auf die Bucht bieten soll. Da der Weg nicht besonders gut markiert ist, bauen wir diverse Verhauer ein. Unterwegs treffen wir nur Ziegen und Eidechsen.





    Der erste Gipfel entpuppt sich mitnichten als die Punta Salinas. Diese ist rechts im Hintergrund zu sehen.



    Der Blick (vom richtigen Gipfel) ist tatsächlich sehr lohnend. Wenn die vielen Boote nicht wären... Etwa 60 Stück gruppieren sich um die Cala Goloritzè und die benachbarte Cala Mariolu. Auch hier ein Kommen und Gehen der Taxis. Leider sind keine Kletterer an der Aguglia (auch Punta Caroddi genannt). Extra dafür hatte ich das 200 mm-Tele mitgeschleppt.


    Verbieten kann ich den Bootstourismus nicht, aber retuschieren:


  • Die heute berühmten Buchten Goloritzè und Mariolu entstanden durch einen Felssturz in den 60er Jahren. Entdeckt wurde die Goloritzè dann durch Kletterer, die von der etwa 130 m hohen Aguglia, einem fast perfekten Hinkelstein, angezogen wurden. Nach und nach verbreitete sich die Kunde und seit geraumer Zeit wird versucht, den Besucherstrom einzudämmen. Neueste Idee: Der Eintritt kostet 6 € pro Person. Das Ticket wird am Ausgangspunkt gelöst und in der Bucht tatsächlich kontrolliert. Spätestens um 18:30 Uhr muss man die Bucht verlassen. Vor vielen Jahren verbrachten wir dort einen ganzen Tag alleine.








    Rechts im unteren Teil der Wand sieht man (zumindest auf dem Foto in voller Auflösung...) zwei Kletterer in der Route "Sole Incantatore", 6c, der beliebtesten Route auf diesen Felsen.


    Zum Abschluss ein Panorama aus mehreren 17-mm-Aufnahmen, allerdings mit Stitching-Fehler. Da muss ich nochmal ran.




    Alte Hirtenunterkunft auf dem Weg zur Goloritzè

  • Am folgenden Tag kommt zur Abwechlung wieder das Bike zum Einsatz. Sardinien verfügt nicht über wirklich hohe Berge, also sind keine epischen Pässe zu erfahren, aber den "Genna Silana" will ich der Pässe-Sammlung einverleiben. "Man darf sich auf ein ganz besonderes Landschaftserlebnis freuen; ein Klassiker für ein Fünf-Sterne-Maximum in der quäldich.de-Schönheitswertung." So steht es auf dem einschlägigen Pässe-Portal "quaeldich.de". Klar, die Landschaft ist großartig, die Streckenführung auch und der Asphalt top. Leider wissen das natürlich auch die motorisierten Kollegen. Ich starte am Parkplatz "Su Porteddu" bei gutem Wetter.





    Am Pass angekommen zeigt sich ein anderes Bild.



    Gewitter, Regen. Ich werde nur leidlich nass, aber direkt von Dorgali zurückfahren wie geplant möchte ich auch nicht. Also noch ein Abstecher nach Cala Gonone und zur Cala Fuili.



    Auf dem Rückweg büße ich für die zusätzlichen Höhenmeter. Zum Glück gibt es an der Strecke immer mal wieder einen Brunnen.



    Am Ende stehen in der Bilanz: 129 km, 2212 Höhenmeter und ein symmetrisches Höhenprofil.


  • Am nächsten Tag steht eine Wanderung zur bzw. in die Gorropu-Schlucht an. Eigentlich. Denn es regnet anhaltend und wir verspüren wenig Lust. Im Norden soll das Wetter besser sein. Dann also auf nach La Maddalena. Wir finden nach längerer Suche die Bucht, die ich einige Wochen zuvor aus der Satellitenperspektive ausgewählt hatte. Wir sind nun auf Caprera. Direkt am Wasser verbringen wir die Nacht. Inzwischen sind alle Campingplätze auf La Maddalena geschlossen, also gibt es damit auch kein Problem.



    Immer mal wieder regnet es leicht, aber es soll etwas besser werden. Tut es am nächsten Tag tatsächlich, auch wenn eine Schauerneigung bleibt.




    Selfie


  • ... La Maddalena. Wir finden nach längerer Suche die Bucht, die ich einige Wochen zuvor aus der Satellitenperspektive ausgewählt hatte. Wir sind nun auf Caprera. Direkt am Wasser verbringen wir die Nacht. Inzwischen sind alle Campingplätze auf La Maddalena geschlossen, also gibt es damit auch kein Problem.


    Schöner Stellplatz :fingerh:

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

  • Was diese Inseln betrifft so sind wir etwas zwiegespalten. Es gibt wunderschöne Buchten und sehr fotogene Felsen, aber es liegt auch viel Müll rum Warum? Nicht nur, weil das Archipel als Nationalpark anerkannt ist, hatten wir etwas andere Erwartungen. Für Reisende, die nicht militärhistorisch interessiert sind und auch nicht das Garibaldi-Museum besuchen wollen, bieten sie wenig mehr als Bademöglichkeiten. Die touristische Nutzung scheint nicht so zu laufen wie das nach dem weitgehenden Abzug des Militärs geplant war. Wir wollten eigentlich auch auf einen Campingplatz.....
    Es sind recht viele Radfahrer unterwegs, aber um groß Strecke zu machen sind die Inseln einfach zu klein.



    Spiaggia Spalmatore, eine der beliebtesten Buchten. Leider liegt sie direkt an der Straße. Wir haben's ja nicht so mit Sandstrand und suchen uns etwas felsigeres und einsameres.




    Dieser Felsen hat es uns angetan. Hinschwimmen ist kein Problem. Aber ersteigen? Die bEva* versucht es zuerst. Am folgenden Foto sieht man, dass es kein Felslein ist.



    Ersterschwimmsteigung?




    Dann geht s wieder zurück auf's Festland. Halt, neee....auf die größere Insel.



    La Maddalena im Hintergrund. Die Überfahrt von Palau dauert nur ca. 15 Minuten, ist aber nicht billig.


    *beste Ehefrau von allen

  • Das Capo Testa war bei unseren früheren Sardinien-Urlauben immer ein Highlight. Diese liegen jedoch schon länger zurück und Formulierungen im aktuellen Reiseführer machen uns skeptisch. Wir rechnen mit wesentlich mehr Betrieb als bisher erlebt. Immerhin ist der 15.09. inzwischen vorbei und die temporäre Sperrung der Zufahrtsstraße für Wohnmobile Geschichte. Aber allein die Tatsache, dass bis zu diesem Datum Womos im Stadtgebet von Santa Teresa parken müssen und die Insassen dann per Shuttle ans Capo Testa gekarrt werden, zeigt, wie sehr der Andrang zugenommen hat. Jedenfalls, unsere Erwartungen werden erfüllt. Verkehrstechnisch geht gar nichts mehr. Auch große Reisebusse fahren bis ans Ende der Straße und haben dann große Schwierigkeiten. Mit Ach und Krach können wir wenden und wollen eigentlich fliehen als direkt vor uns ein Auto vom Straßenrand wegfährt und wir die Lücke nutzen. Großkampftag. Aber wir kennen und hier aus und wissen, wo wir dennoch Ruhe finden: an der Cala Spinosa vorbei (am Abstieg dorthin gibt es jetzt sogar ein Restaurant ...) und über einen kleine Landzunge zur felsigen Bucht Poltusinu. Kein Mensch hier. Leider auch keine Sonne für die sehr fotogenen Felsen.



    Cala Spinosa (das Foto stammt vom nächsten Tag, da gab es Sonne)






  • Nachtrag: Beim Einchecken auf die Fähre nach La Maddalena spricht uns ein Bediensteter an. Wo denn auf der "Karte" unseres Vantourers Sardinien sei? Schließlich sei die Insel nur wenig kleiner als das abgebildete Sizilien. Das Thema hatten wir ja schon mal hier: https://www.kastenwagenforum.d…r-hin-verschwunden.37854/


    Recht hat der Mann. Auch wenn er dann augenzwinkernd sagt: "I'm just joking." Mir fällt ein, dass wir als Lesezeichen im Reiseführer einen Sticker nutzen.



    Geschafft. Aber jetzt werden wir uns auf Korsika nicht mehr sehen lassen können.

  • Letzter Tag: wieder Capo Testa, dieses Mal eine kleine Wanderung u. a. durch das Valle della Luna mit Fotografierrausch #3. Zum Glück kommt rechtzeitig die Sonne hervor, nachdem es zunächst geregnet hatte.
    Wer sich nicht für Formen und Farben der Tafoni interessiert wird's jetzt wohl langweilig finden.



    Immer noch - zumindest in der warmen Jahreszeit - leben hier einige "Aussteiger". Teilweise verkaufen sie selbst gefertigten Schmuck oder Stoffmalereien.







    Die eine oder andere kleine Badebucht (hier: Cala franchese) gibt es auch. Man beachte den Wal am Strand...















  • So, das war's. Fazit: Es war wieder toll. Aber das nächste Mal werden wir wohl später im Jahr kommen. Für unseren Geschmack war es in Meeresnähe oft - nicht immer - zu voll. Und für meinen Geschmack immer zu warm. Im Landesinneren dagegen war es nur zu warm....

  • Immerhin ist der 15.09. inzwischen vorbei und die temporäre Sperrung der Zufahrtsstraße für Wohnmobile Geschichte. Aber allein die Tatsache, dass bis zu diesem Datum Womos im Stadtgebet von Santa Teresa parken müssen und die Insassen dann per Shuttle ans Capo Testa gekarrt werden, zeigt, wie sehr der Andrang zugenommen hat.


    Im ernst?! :) Irgendwie ist mir das im Sommer entgangen. Ich hab unseren 6m-Hobel direkt auf dem Shuttle-Wendeplatz, am Ende der Straße, zwischen die dort parkenden PKW gesetzt. Au weia... :confused::D


    Tolle Fotos und die eine oder andere Inspiration für unseren nächsten Besuch auf der Insel ist auch dabei. Vielen Dank dafür!


    Michael

  • Im ernst?! :)


    Also ich habe auf dem Weg zum Capo Testa 3 Verbotsschilde für Womos gesehen. Da ich vorher im Reiseführer (Peter Höh) gelesen hatte, dass das Verbot nur bis zum 15.09. gilt (einen Hinweis darauf sieht man auf den Schildern nicht) sind wir dennoch gefahren. Es sind einige Polizeiautos und auch Bedienstete eines kommunalen Ordnungsamtes (oder so) patroulliert, die sich an den (wenigen) Womos auch nicht gestört haben.

  • Hallo Steff,


    schöner Bericht, tolle Fotos! Wir sind seit ca. 20 Jahren auch fast jährlich auf Sardinien, aufgrund sportlicher Focussierung (Windsurfen) bislang meist nur im Norden unterwegs gewesen (Basislager Palau).
    Eine Frage zu Caprera: Liege ich richtig, wenn ich vermute, dass Euer Freisteher-Platz ganz unten lag, kurz vorm Eingang zu der alten Militäranlage, die sich noch weiter auf der Landzunge in Richtung Süden erstreckt (Batterie di Punta Rossa / Höhe Cala Adreani)? Wenn ja, wundert es mich, dass man dort direkt am Wasser stehen darf, zumal über Nacht. Letztlich ist der gesamte Archipel ja Naturschutzgebiet...
    Dürfte ungeachtet dessen wohl so ziemlich der schönste Übernachtungsplatz sein, den man sich da vorstellen kann...


    Wir sind übrigens meistens im Mai dort, das dürfte Dir von den Temperaturen sehr genehm sein, und voll ist es auch nirgends (Ausnahme die typischen Touristenzentren und Wassersport-Küstenabschnitte, insbesondere wenn die Deutschen Pfingstferien haben...)


    Gruß
    Wolfgang

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!