Schon vor langem hatte ich versprochen mal ein paar Umbaubilder zu präsentieren, aber irgendwie rast die Zeit und ich bin bisher nicht dazu gekommen. Inzwischen hat sich viel ergeben und leider werden wir uns von unserer "Kathi" trennen, da wir zwischenzeitlich Nachwuchs bekommen haben und sie jetzt zu klein ist.
Ich weiß selber das mein Umbau kein Meisterwerk ist und das man das ein oder andere sicherlich besser machen könnte, aber mir war es wichtig das der Ausbau zweckmäßig ist und ich es mit meinem geringen "handwerklichem Geschick" auch realisieren kann. Hier die "Geschichte" vom Umbau:
Vom Krankenwagen zum Wohnmobil - Umbau eines Ford Transit
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So fing alles an...
…mit ein bisschen Langeweile und „fernweh“ an einem Sonntag. Es war der 13. Dezember 2015. „Es wäre doch schön mit einem WoMo die Eifel unsicher zu machen und damit rum zu reisen.“ Mobile.de, Autoscout24 und Ebay wurden sofort durchforstet. Aber anständige WoMo´s sind so teuer. Gibt´s eventuell alternativen? Klar, selber machen! Als Basis könnte z.B. ein Rettungswagen oder Feuerwehrwagen dienen. Auch Leichenwagen hab ich mir angeschaut. Aber es war nix passendes dabei. Bis auf einen ehem. Krankenwagen vom DRK der im Katastrophenschutz eingesetzt war. Kurz die Genehmigung der „Regierung“ eingeholt, die eh nicht an den Zuschlag geglaubt hat. 1, 2, 3 und der KTW war meiner! -
Mit etwas Bauchschmerzen sind wir einige Tage später nach Remscheid gefahren um den KTW abzuholen. Wir wußten ja nicht was auf uns zukommt, denn wir hatten das Fahrzeug ja ungesehen in einer Blitzaktion ersteigert. Als wir sie das erste Mal gesehen hatten, stand sie schön trocken in einer großen Halle und sprang sofort an. Kurze Besichtigung und Einweisung und schon ging es nach Hause. Die Rückfahrt war ohne Probleme. Eine kleine Pause zwischendurch bei Mc Donalds, durch den Mc-Drive gefahren, aber der Mitarbeiter hat meine Bestellung nicht verstanden, weil das Auto so laut war.
Zu Hause angekommen fuhren wir direkt in unsere Hauswerkstatt um die Transe untersuchen zu lassen. Außer ein wenig Rost an den Radläufen alles bestens! Kein Wunder bei den wenigen Kilometern (38.000 km). Also alles prima. Glück gehabt!
Als Stellplatz haben wir uns unseren Garten überlegt. Für das Carport war der KTW aber zu hoch, also blieb er erstmal in der Zufahrt stehen.
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Erste Bestandsaufnahme: Resultat – alles muss raus! Auf jeden Fall die Seitenteile, aber vllt. kann man sie ja später wieder einsetzten, der Himmel (schön aus Kunstleder). Auch raus! Der Boden sieht eigentlich noch ganz gut aus. Na ja, hier und da ein paar Ecken und wer weiß wie es da drunter aussieht? Also auch raus!
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Ganz nackig
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Eine provisorische Plane hält den Wagen jetzt sauber und ein Stellplatz ist auch eingerichtet. Jetzt erstmal reinemachen!
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In der Werkstatt wurden inzwischen einige Schweißarbeiten an den Radläufen durchgeführt, weil dort ein wenig Rost war. Aber mehr mußte auch nicht gemacht werden. Jedenfalls nicht von meiner Hauswerkstatt. Beim demonierten hatten wir eine Standheizung gefunden, von der wir nichts wußten. Der Verkäufer hatte das nicht erwähnt, bzw. er hatte davon auch keine Ahnung, denn als ich ihn auf den eingebauten Schalter im Cockpit angesprochen hatte wußte er nicht wofür der war.
Jedenfalls war eine Eberspächer Standheizung verbaut. Somit bin ich zum Servicepartner von Eberspächer nach Alsdorf gefahren und hatte die Standheizung kontrollieren lassen, da ich ja nicht wusste ob sie noch funktionsfähig war. Das Ergebnis: Die Standheizung funktioniert, man müsste nur einen neuen Schalter vorne einbauen. TOLL! Jetzt die schlechte Nachricht: die Standheizung wäre zu alt. Bei einer Vollabnahme durch den TÜV würde diese nicht bestehen. Somit entschieden wir uns die Standheizung einfach zu belassen und ein Blech davor zu setzen. Dann halt ohne Standheizung. Eigentlich schade.
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Prähistorische Elektrik aber sonst wie neu!
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In der Zwischenzeit ist auch unsere Überwurfgarage angekommen. So ihr Vögel, ihr könnt uns mal!
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Prähistorische Elektrik aber sonst wie neu!
warte ab, die Elektrik kommt ja noch! o_O -
Hallo und willkommen hier im Forum,
da hast du dir ja eine ordentliche Ausgangbasis mit geringer Laufleistung geschossen
Der Nervenkitzel auf der Hin und Rückfahrt war bestimmt nicht ohne.Viel Spass und Freude mit eurem Ausbau.
Grüße
Ralph -
Das Wetter meine es nicht gut mit uns. Es war lange eisekalt und es gabl Schnee. An einen Innenausbau war nicht zu denken. Obwohl uns die Zeit ja im Nacken saß. Der KTW hatte noch ein Jahr LKW-TÜV und ich wollte wenn er auslief natürlich direkt auf So.KFZ Wohnmobil umtüven lassen. Die Zeit haben wir dann genutzt um eine bessere Planung auszuarbeiten. Zuerst war eine 2D-Planung vorhanden, später dann auch eine 3D-Planung.
Erste Einkäufe wurden getätigt: LED-Lampen, Wasserhahn, etc.
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Das Wetter wurde langsam besser und der Innenausbau konnte beginnen. Die erste Latte für die Unterkonstruktion wurde geklebt. Was für ein Moment!
Spezialkleber, 320 kg/cm2 Klebekraft, dann noch die Holzplatte mit der Karosserie verschrauben = bombenfest!
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Unser Projekt blieb nicht lange unentdeckt. Bekannte und Freunde sprachen uns an und informierten sich was wir da vor hatten. Wir selber hatten uns zwar Gedanken gemacht und auch etwas im Internet recherchiert, aber ob das alles so praktikabel und umsetzbar war, wussten wir nicht. Wir haben uns im Vorfeld viele Wohnmobile angeschaut und auch einige Ausstellungen besucht, aber das war alles nicht so das richtige. Durch einen Freund haben wir Kontakt mit einem Selbstausbauer bekommen, der schon erfolgreich einen Kastenwagen selber umgebaut hatte. Wir durften seinen Ducato besichtigen und er hat uns viele nützliche Tipps gegeben. U.a. zur Dämmung, Stromversorgung, etc.
Mit vielen Notizen ging es an die Ausarbeitung!
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Nachdem die Unterkonstruktion getrocknet war, konnte mit der Dämmung begonnen werden. Hier haben wir 15 mm XPS (Extrudierte Polystyrol) benutzt. Die Zwischenräume wurden damit gedämmt. Zwei neue stabile Holzplatten bilden den neuen Boden.
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Wir entschieden uns für Armaflex® bei der Isolierung der Wände und Decke. 19mm selbstklebende Isolierung sollte für uns reichen, da wir weder in Sibirien leben, noch Windercamping machen wollen.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal sehr herzlich bei meiner Frau Steffi bedanken, die stundenlang akribisch die Dämmung geklebt hat. Ich hätte einen Tobsuchtsanfall bekommen. Ich bin eher für das Grobe zuständig.
Die Dämmung zu kleben war sehr zeitaufwendig. In der Zwischenzeit hatte ich aber Zeit den Möbelbau auszuarbeiten und einen 3D-Plan zu erstellen.
Steffi war sehr eifrig und beklebte den ein oder anderen Holm mit Dämmung, obwohl hier gar keine Isolierung erforderlich war. Armaflex klebt wie der Teufel! -
Die Holztrennwand hatten wir ja schon früh entfernt, damit man von der Fahrerkabine auch in den Wohnraum gelangen kann. Jetzt mussten nur noch die Querstreben vom Ständerwerk abgeflext werden. „Burn baby burn“
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Nun war es Zeit den Boden zu verlegen. Wir haben uns für einen PVC-Boden entschieden, da er leicht zu reinigen ist. Er wurde vollflächig verklebt. Danach konnte auch schon mit dem Möbelbau begonnen werden.
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Der Innenausbau schritt mit und mit voran und langsam nahm das Wohnmobil seine Gestallt an. Das Wetter spielte jetzt auch mit. Inzwischen war es Hochsommer und die Arbeit war schweißtreibend.
Leider hatte ich die Planung der Sitzflächen und der Liegefläche auf die Breite des Fahrzeuges ausgelegt und optimiert, statt erstmal zu schauen was für gängige Größen gibt es bei Sitzauflagen. Leider waren alle verfügbaren Größen von Schaumstoffmatratzen nicht geeignet und wir mussten eine Massenanfertigung durch einen Spezialisten anfertigen lassen. Eine Dürener Firma hat die Auflagen (für viel Geld) hergestellt.
Aber auch die Auflagen waren jetzt da und langsam konnte man schon darüber nachdenken vielleicht schon die ersten Touren zu starten. Es muss ja noch nicht alles fertig sein. Etwas improvisieren und dann wird das bestimmt schön. -
Gesagt, getan! Nach weiteren Ausbauarbeiten ging es dann auf zur ersten Tour. Erstes Ziel war der Laacher See. Auf einem Stellplatz an einem Bagger-Erlebnispark waren wir komplett alleine. Nach einer tollen Übernachtung frühstückten wir noch im Parkrestaurant und fuhren weiter den Rhein entlang nach Ingelheim.
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