Warmwassererwärmung durch Motorkühlwasser

  • Hallo zusammen,
    ich recherchiere derzeit nach der optimalen Lösung für die Warmwasserbereitung.


    Die meisten hier nutzen wenn ich richtig recherchiert habe entweder Truma Combis oder Boiler z.B. von Elgena mit Landstrom.


    Ich finde die Elgena Boiler interessant, die das Wasser über das Motorkühlwasser erhitzen.


    z.B. Elgena Nautic Therm Typ M oder ME kombiniert mit Elektrozuheizer


    Hat jemand von euch solch ein System verbaut und falls ja, wie kompliziert gestaltete sich der Anschluss an den Kühlwasserkreislauf.


    Freue mich über eure Erfahrungen


    Fabian

  • Für den X250 gibt es eine originale Verrohrung für eine Zusatzheizung hinter dem Fahrersitz. Von dieser aus könnte man dann das Kühlwasser zum Wärmetauscher weiterführen.

  • Das würde ich aber nur machen in Kombination mit einer Motor-Standheizung, die das Kühlwasser erwärmt. Ansonsten gibt es zwei Möglichkeiten:
    Entweder die Leitung zum Boiler wird so lange abgesperrt, bis der Motor warm ist (was im Winter 20 km weit sein kann) oder der Motor läuft noch länger als ohnehin schon im kalten Zustand, was ihm gar nicht gut tut. Du müsstest also bei dieser Installation ohne Wasser-Standheizung jeden Tag mindestens 30...50 km fahren, um warmes Wasser zu haben. Zumindest im Winter. Im Sommer geht's wohl schneller.


    Gruß
    Matthias

  • Danke schonmal für eure Infos, das erklärt vermutlich auch, warum das ganze hier auch unter den "auf Gas Verzichtern" nicht wirklich populär zu sein scheint...


    @Da Bäda: Hatte mich schon fast gefreut...aber gebrauchte Ducs haben die Vorbereitung dann ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht ;)

  • aber gebrauchte Ducs haben die Vorbereitung dann ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht ;)


    Na ja, die Schläuche zu verlegen und mit Armaflex zu dämmen dürfte doch dabei noch das kleinste Problem sein?

  • da gebe ich dir natürlich recht...aber wenn es nicht wirklich empfehlenswert ist, löst man es besser anders denke ich zumindestens aktuell...eine extra schaltung die den zusatzkreislauf für den boiler erst ab einer gewissen grad zahl einschaltet ist vermutlich aufwändiger und dein argument mit dem fahren ist ja auch berechtigt...für leute die fast jeden tag weiter ziehen wäre das eine option...so ging es mir aber nur in norwegen...und es lag am dauerregen und meinem versuch vor ihm zu flüchten...da wäre dauer warmwasser da gewesen :D

  • Ich bin auch der Meinung dass das ohne Standheizung schwierig wird, besonders im Standbetrieb!?
    Dieselmotoren erzeugen zu wenig Wärme grade im Leerlauf. So ist das wenigstens bei VW LT2 2,5Tdi.
    Ich habe ein ähnliches „zweikreis“ Wassersystem gebaut als Wohnraumheizung. Es funktioniert gut,
    aber nur für Warmwasser, ist Arbeitsaufwand einfach zu groß und glaube nicht dass es sich lohnt!?



    Grüße Gordan

  • Hi Gordan,
    danke für die Info. Wie genau funktioniert dein System im LT?


    Ich suche im Grundprinzip nach einer Lösung, die mich ohne Gas bzw. nur mit Diesel auskommen lässt zum Heizen und warmen Wasser aufbereiten.
    Kochen mache ich vermutlich mit Spiritus oder kleinen Gaskartuschen jedenfalls ohne Gasanlage...

  • Eberspächer Hydronic habe ich eingebaut als Motor-Standheizung! Dazu noch ein Wasserkreislauf
    für Wohnbereich, der durch zwei Magnetventile von Motorkreislauf automatisch getrennt wird!
    Alternativ gibt`s Möglichkeit gleichzeitig Motor zu heizen, oder während der Fahrt mit Motorwärme
    Wohnraum zu heizen. Wird aber so kaum genutzt, hauptsächlich getrennt!



    Grüße Gordan

  • Hallo,


    ich glaube nicht dass das so aufwendig ist. Wie Peter schon sagt, gibts die Verrohrung zumindest teilweise schon. Bei den Fensterbussen geht die bis ganz nach hinten zum Radkasten wo dann ein zusätzlicher Wärmetauscher mit Gebläse sitzt.


    Bezüglich der Problematik mit Motortemperatur: Man könnte ja ein Thermostat (siehe Seite 20) ein bauen, dass nur öffnet wenn der Motor ~70°C hat. Oder alternativ mit einem Magnetventil + Schalter um es manuell zu steuern.


    Bei besagtem Fensterbus ist das auch so.


    Ich hab das angesprochene auch schon mal bei einem Spacecamper auf T5 gesehen. Da war ein zuätzliches Ventil eingebaut und Schläuche am Unterboden zum Reserverad. Statt dem Reserverad war dann ein Tank eingebaut mit einer Heizspirale.


    Wie genau das verschalten war, kann ich nicht mehr sagen, aber wohl so wie von Gordan schon geschildert.


    Gruß


    Maximilian

  • danke für die vielen antworten bis hierhin, schaue mir die sache mit den ventilen mal genauer an..


    Heizcharakteristik


    Kleiner Kühlwasserkreislauf


    Zunächst wird bis zu einer Kühlwassertemperatur von
    ca. 70 °C die Wärme des Heizgerätes nur dem
    Wärmetauscher zugeführt – schnelle Aufheizung des
    Fahrzeuginnenraumes.


    Großer Kühlwasserkreislauf


    Steigt die Kühlwassertemperatur weiter an, schaltet
    der Thermostat langsam auf den großen Kreislauf um
    (volle Umschaltung ist bei ca. 75 °C erreicht) -
    Aufheizung des Fahrzeuginnenraumes und zusätzlich
    Motorvorwärmung.


    So steht es in der Anleitung die Maximilian gepostet hat..


    Wäre das aber dann nicht genau andersrum das Optimum...bis Temperatur xy nur Motor vorwärmen, ab Temperatur xy auch Boiler?

  • Hallo Fabian - sgherkan,


    die Überlegung ist ja interessant.
    Aber - wenn Du sowieso eine Heizung für den Innenraum versiehst (Truma combi oder ähnliche) dann wird der Blick auf den Taschenrechner schnell zeigen, dass der Kauf einer durch den Motor beheizten Brauchwassererwärmung nur zusätzliche Kosten verursacht. Vom Platzbedarf wollen wir hier nicht reden und wenn dann noch eine "Motorvorwärmung" von Eberspächer oder Webasto für knapp unter 2000 € erforderlich wird, rechnet sich das Ding nie!

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Ich hab mir die Option auch mal angeschaut und auch in Bootsforen dazu einiges gelesen. Ich hab aufgrund der Anfälligkeit Abstand genommen. Stell dir vor der Wärmetauscher im Boiler wird undicht. Und das soll wohl so selten nicht sein, wie ich las. Dann die Einschränkung nur für 12 Std. nach Motorstopp warmes Wasser zu haben. Am Ende bin ich bei der bewährten Truma Combi gelandet. Das ist einfach komfortabler und ist ja nicht umsonst Standard in Wohnmobilen.


    Gruß Thomas


  • Kommt ja nur drauf an wie man das einbaut. Gedacht war es so von mir:

    Anschluss von 2 nach 3 ist unter 70 Grad gesperrt. Das Wasser strömt direkt im Kreis wieder zurück zum Motor.


    Über 70 Grad: 1 nach 3 öffnet. Das Wasser strömt über den Boiler und dann zurück zum Motor.


    Ich hoffe man versteht was ich meine ;)


    Natürlich hat man die von Andolini genannten Nachteile. Kommt wohl ganz auf Nutzungsverhalten drauf an.


    Bei mir ist es so, dass man das Auto i.d.R. immer braucht um an den Felsen zum klettern zu kommen und im Sommer sind denke ich 10 km schon ausreichend.


    Um das ganze günstig zu halten, könnte man auch einfach vom Schrottplatz ne Heizspirale aus nem alten Benz ausbauen. Die hatten das zur vorheizung vom Wischwasser drin ;)


    Gruß Maximilian

  • ............ Dann die Einschränkung nur für 12 Std. nach Motorstopp warmes Wasser zu haben.....


    Gruß Thomas


    Das ist grade das größte Problem und Unannehmlichkeit!? Deswegen glaube ich
    dass ohne Standheizung das wenig Sinn hat!? Anders rum, wird’s dann richtig teuer!
    Zusätzlichen Wasserkreislauf soll man mit kleinem Wasserkreislauf koppeln!
    Es ist auch sinnvoll und sehr praktisch wenn Ventile automatisch gesteuert werden.
    Für mich war das unter dem Motto „ich muss haben“ ein bisschen Spielerei!?
    Hat sich aber als gut und sehr praktisch erwiesen und funktioniert tadellos!
    Es ist auf Mindestwassermenge im zusätzlichen Wärmetauscher zu achten,
    falls mit Standheizung gebaut wird!


    Grüße Gordan

  • Danke euch allen für die vielen Infos. Ich schwanke noch zwischen Truma Combi und Webasto Air Top. Wenn es ein L1H1 Kasten wird mit Minimalausbau tendiere ich zur Airtop, ist jedoch noch nicht klar. Auf warmes Wasser unterwegs würde ich dann jedoch ganz verzichten. Die Erwärmung durch Motor etc. ist vom Tisch

  • Hallo zusammen,


    Ich hole das Thema noch mal hoch.


    Eben habe ich dieses Video gesehen:


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    Wäre so eine Installation am Jumper grundsätzlich möglich?
    Im Prinzip wird im Kühlwasserschlauch nur der wärmetauscher eingesetzt. Dadurch, dass die Schläuche nur schätzungsweise 50cm länger werden, dürfte die normale Betriebstemperatur fast genauso schnell, wie ohne Tauscher, erreicht werden, oder?
    Im zweiten Kreislauf, der zum erwärmen des Brauchwassers, muss dann natürlich, wie im Video, eine zusätzliche Pumpe eingebaut werden. Die kann aber auch wahrend der fährt laufen.
    Das erwärmte Wasser würde ich dann am liebsten in einen gedämmten behälter leiten. Aus diesem dann ans Spülbecken, oder an meine outdoor Dusche.
    Wenn die Verbraucher Seite leer ist, weil der Kawa nicht genutzt wird, dann kann das Kühlwasser ja trotzdem ohne Probleme durch den wärmetauscher fließen. Der wird dann zwar mit erwärmt, aber der kühlt auch wieder ab.
    Zugegeben, umständlich ist es schon, vorallem, weil man während der Fahrt immer schauen muss, ob die Pumpe an ist.
    Gibt's sonst Nachteile?


    Gruß Patrick

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