Warum ich lieber selber schraube...


  • Kenne ich woher. Die Schaumstoffstück durfte ich noch aus dem Ladeluftkühler poppeln.
    Das ganze dann noch für einen Fiat Freundschaftspreis von knapp 480€
    Mir hat der Werkstattmeister damals sogar erklärt der Ducato hätte keinen Pollenfilter.

  • Hallo,
    ich habe in vielen Autohäusern gearbeitet, auch in den Läden mit den Top Abgaswerten, heute sage ich fast, ich traue kaum noch jemanden.
    Es gibt maximal einen Monteur egal wie groß der Laden ist dem das Wort "Gewissen" was sagt.
    Es wird schnell Husch Husch nebenbei gemacht, die Teilebestellungen werden Lieblos verfolgt, zusagen werden nicht eingehalten, bei anrufen ist der Ansprechpartner im Gespräch noch nicht da oder auf Probefahrt und und und.
    Beim Verkauf ist alles immer kein Problem, auch beim Geld zählen passt es noch, doch bei der ersten Gewährleistungs Geschichte da gehe sie dann oft schon in die Knie.
    Eine goldene Regel wird ruck zuck vergessen, den zweiten Wagen verkauft die Werkstatt, da helfen auch allwissende Verkäufer nicht drüber weg oder Webseiten die einen zum Mittelpunkt der Erde machen.
    So weit wie ich die Möglichkeiten habe, führe ich meine Arbeiten selber durch, da ich aber schon länger raus bin aus der KFZ Branche ist dies beschränkt auf die einfachen Sachen. es geht aber noch mehr als bei unseren berufsfremden Legehühnchen.
    Für die PKW,s habe ich einen Kumpel (selbständiger KFZ Meister) den ich 30 Jahre kenne und die Motorräder kommen zu einem Zweiradmeister den in noch etwas länger kenne.
    Unser Pössl mit Fiat Antrieb, ist jetzt diesen Monat aus der Garantie raus, einmal hatte ich ihn zum Ölwechsel bei Iveco, wird jetzt auch was geht von meinem Kumpel mit gemacht, was er nicht kann muss Iveco machen.
    Die Verkäufer sind ja nie unehrlich und sind auch keine schlechten Menschen, aber wollen immer unser bestes.


    Viele Grüße
    MadHeck

  • Moin, Filterwechsel,Ölwechsel habe ich schon immer selber gemacht. Den Dieselfilter habe ich noch nicht selber gemacht,wegen diesen komischen Klemmleitungen,ich weis nicht wie die zu lösen sind und ob sie danach wieder zu gebrauchen sind.
    Werde versuchen in der Werkstatt zuzugucken,dann bin ich auch damit wieder dabei.
    Vielleicht liest ein versierter Schrauber den Tröd mit und kann mir einen Tip geben.
    Grüße Reinhold

  • Ich schraube auch lieber selber, spart doch einiges an Geld (Zahnriemen am Golf ist gerade wieder fällig, inkl Kühlmittel und neuer Wasserpumpe 116€ für die Teile von Conti bzw. SKF). Falls ich mal nichts selbst machen kann (wie vor einem Jahr mit dem Nierenproblem die unteren Querlenker) oder zu faul bin ;) gebe ich mein Auto in die Werkstatt in der ich meine Ausbildung gemacht habe, da kann ich mir sicher sein, dass die Arbeit vernünftig erledigt wird.
    Nachdem, was ich so in meiner Ausbildung mitbekommen habe mache ich um die bekannten Werkstattketten einen ganz besonders großen Bogen...




    Den Dieselfilter habe ich noch nicht selber gemacht,wegen diesen komischen Klemmleitungen,ich weis nicht wie die zu lösen sind


    DIES wäre die "richtige" Lösung. wenn man vorsichtig ist geht auch eine abgewinkelte Spitzzange, nur nicht zu stark drücken, und idealerweise bei warmen Wetter (dann ist der Kunststoff weniger brüchig) und man kann sie hinterher weiterverwenden. im Prinzip ist es ein Ring mit 2 Nasen, der Flachgedrückt wird, um die Nasen an dem Ring vom Filteranschluß vorbei zu bekommen.


    Grüße,
    Arne

  • Moin.


    Der Bericht liest sich danach, als wenn Du in einem beschissen organisierten Laden gearbeitet hast. Nun hast Du das Vertrauen in "die Werkstätten" verloren. Dein gutes Recht. Man kann sicher alles sebst lösen und sich für jedes Problem(chen) einen Spezialisten suchen und seine Fuhre von Pontius nach Pilatus chauffieren. Ziemlicher Aufwand.


    Da ich 2 linke Hände habe, kann ich nicht selbst schrauben. Ich habe auch keine Lust, hinter "Spezialisten" und "fachkundigen Kumpels" hinterherzulaufen und mich, falls die Mist gebaut haben, noch nicht mal beschweren zu können.


    Also gehe ich zu "meiner" Werkstatt. Die und der Verkäufer wissen, was sie an mir haben. Ich rede mit denen auf Augenhöhe, kenne meine Rechte, bin immer bereit, kleine Fehler, wenn sie denn ausgebügelt werden, zu tolerieren, diskutiere über die Kosten vorher (vor Auftragserteilung) und nicht nachher und kenne die Prozesse in den Läden und die rechtlichen und organisatiorischen Rahmenbedingungen, denen die unterliegen, recht gut. Also erzählen die mir auch keinen Müll. Meine Frau wirft mir öfters vor, zu "denen" zu halten. Das mache ich nicht, aber ich weiss, was geht und was nicht.


    Ich vertraue meiner Werkstatt. Die Folge ist, daß ich nicht wochenlang mit irgendeinem Problem am Auto herumlaufe und mir einen Billigheimer suchen muss, der "mich nicht abzockt" :( bzw. wo ich nicht das Gefühl habe, daß er es tut.


    Jeder muss das allerdings entsprechend seiner Neigungen und Möglichkeiten selbst handhaben. Darum verstehe ich auch diejenigen, die Werkstätten meiden. Die haben vielleicht die Zeit und Lust, sich mit Reparaturen und Wartung intensiv zu beschäftigen. Ich bin in der Zeit lieber unterwegs. ;)


    Gruß


    Frank

  • Das Problem in Deutschland ist, dass der Nachwuchs fehlt.
    Da sind wir auch teilweise selber schuld dran, weil doch unser Nachwuchs "was Besseres" als z.B. Kfz-Mechatroniker lernen soll, damit er sich nicht ein Leben lang die Hände schmutzig machen muss.
    Das zieht sich aber durch sämtliche Handwerksberufe. Egal ob Schreiner, Bäcker, Maurer, Metzger, Installateure, etc.
    Ohne abwertend klingen zu wollen, man bekommt doch Auszubildende für Handwerksberufe nur noch aus einer Schicht mit niedrigerem Bildungsstatus oder mit Migrationshintergrund.
    Das mag durchaus regional unterschiedlich sein. Aber jedes Jahr bleiben sehr viele Lehrstellen in Handwerksberufen unbesetzt.
    Dadurch kann man daher eine hervorragende Arbeit von Handwerksbetrieben eigentlich nicht mehr erwarten.
    Armes Deutschland - Nur noch ein Land der Dichter und Denker ...

  • ..... oder mit Migrationshintergrund...
    Armes Deutschland ...


    na, dann sollten wir die Gunst der Stunde nutzen und aus den Migrationshintergründigen neue, wissbegierige und fleissige Handwerker ausbilden...


    "Die Unsern" haben da wohl keinen Bock drauf... die laufen lieber im Kreis rum...


    Armes Deutschland....

  • na, dann sollten wir die Gunst der Stunde nutzen und aus den Migrationshintergründigen neue, wissbegierige und fleissige Handwerker ausbilden...


    ...was teilweise sehr schwierig ist, weil Werte durch Herkunft und Erziehung anders gelagert sind.

  • @Da Bäda bissl OT aber:


    Ich hab vor längerer Zeit (mit zarten 28) eine Umschulung gemacht (Rücken Kaputt, Kopf noch OK) in der Klasse 50/50 "Migrations-Mädels ><"Blutsdeutsche" Buben..


    1X darfst Du raten wer von beiden Gruppen sich reingehängt hat, gelernt und mitgemacht hat (die Chance egriffen hat) ...und wem alles am Arxxx vorbei ging weils ja eh irgendwie geht und schon jemand da ist der sich danach ums persönlich Wohlergehen kümmert (zahlt)... ?!?

  • Auch wenn es jetzt OT ist:


    "Die Unsern" haben da wohl keinen Bock drauf...


    Da sollte man lieber etwas an der Bezahlung von Handwerkern ändern!


    Wer hat denn Lust für um die 2000€ Brutto sein leben lang zu schrauben und sich damit die Gelenke und den Rücken kaputtzumachen?
    Mir haben die 4 Jahre in der Werkstatt gereicht, bis ich eine Weiterbildung angefangen habe.
    Ja ich weiß, es gibt Vorgaben, um das zu verhindern, aber das funktioniert nicht immer und man kann die Zeitvorgaben der Hersteller auch nicht einhalten.


    Nur man muss da auch bereit sein entsprechend mehr zu zahlen. ( Bsp Norwegen, dort verdient man teilweise fast das doppelte, dafür kostet das erneurn der hinteren Bremsbeläge bei VW auch mal 330€)

  • Nur man muss da auch bereit sein entsprechend mehr zu zahlen. ( Bsp Norwegen, dort verdient man teilweise fast das doppelte, dafür kostet das erneurn der hinteren Bremsbeläge bei VW auch mal 330€)


    Das ist das Problem: Geiz ist geil - Egal ob bei Handwerksarbeiten oder bei Lebensmitteln

  • Auch wenn es jetzt OT ist:


    Da sollte man lieber etwas an der Bezahlung von Handwerkern ändern!
    .....


    :D
    Das ist Slapstick in einem Thread, in dem es um die Frage geht, warum man selbst schraubt.


    Ich frage mal vorsichtig, ob es denn auch jedem klar ist, daß letztendlich der Kunde die Löhne bezahlt?


    Gruß


    Frank


    PS:


    Hier mal grob Überblicksmäßig die Gehälter für Kfz-Mechatroniker in Deutschland:


    https://www.gehaltsvergleich.c…JHNooWSv9ICFQ4TGwodjNIPjw


    Ich habe für Stuttgart - geschlagene 6 Jahre ist es her - Kfz.-Mechatroniker mit berufserfahrung per Zeitungsanzeige in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gesucht. Festgehalt 3.000,-- brutto. Sicherer Arbeitsplatz bei einem europäischen Konzern........
    Resultat: Nichts. Die Not schien nicht groß zu sein.

  • Frank, das ist ist mir klar gewesen, wenn ich immer in einem Werkstatt fahren würde obwohl ich meine Ausbildung abgeschlossen habe wäre das etwa so, als ob ein Koch nicht mehr zuhause kochen würde, da sonst ein anderer Koch nichts mehr verdient ;)
    und wenn ich mehr verdient hätte würde ich auch weiterhin in der Werkstatt arbeiten und nicht in einem Büro, allerdings würde ich auch da selbst schrauben... Also würde sich da bei mir nichts ändern.


    Abgesehen davon gibt es auch Sachen bei werkstattRechnungen, die mehr als Verarschung sind..


    Ich durfte neulich 263.88€ für das auscodieren des fahrtenschreiber und freischalten des tempomaten zahlen. Davon waren 74€ Lohn für 24min arbeit und der Rest war der softwareschlüssel für das Steuergerät.

  • Alles in Ordnung. Ich habe Deinen Satz auch nur als Beispiel genommen, ohne Dich persönlich zu meinen.


    Es ist immer schwierig, über einzelne Preise zu urteilen. Ich nenne mal das Gegenbeispiel:


    In einer Werkstatt hatten wir einen extrem erfahrenen Monteur. Der schaffte es, eine Kupplung zu wechseln, ohne das Getriebe komplett abzunehmen (Frontantrieb), wie es in der Reparaturanleitung bzw. in der Arbeitswertvorgabe des Herstellers vorgesehen war. Also schaffte der einen Kupplungswechsel in weniger als der halben Zeit, als das Werk vorgab.


    Was macht man als Werkstattleiter nun?


    Nur den tatsächlichen Zeitverbrauch berechnen oder die Geschicklichkeit des Monteurs nutzen und etwas mehr Ertrag zu machen (um das, was bei den Arbeitswertvorgaben an zu geringen Vorgaben gemacht wurde, zumindestens teilweise zu kompensieren).


    Wir haben´s gern mitgenommen und ich halte das auch für legitim.


    Gruß


    Frank

  • Ja, habs auch nicht persönlich genommen, falls es so rüber kam.


    Ich hatte es halt angeführt, da die meisten selbst schrauben (sofern nicht gelernt) da die Werkstätten Mist gebaut haben, und das liegt halt daran das viele Monteure den Job machen weil sie sonst nicht finden und entsprechend niedrig ist die Bereitschaft sich Mühe zu geben.


    Das berechnungsproblem kenne ich auch. Beim ersten smart muss laut mercedes die Front demontiert werden zum leuchtmittelerneuern. Zeit ca 1h ich hab nun schlanke arme und kann das durch das Lüftungsgitter erledigen. Zeitaufwand unter 10 min. Bei uns war das im Preis des leuchtmittels enthalten, dafür war dann das Trinkgeld höher und es kamen mehr smarts zu uns = höherer Umsatz.


    Das mit dem Preis war jetzt ein Beispiel, ich kenne ja den Aufwand bei älteren vw, da gibt es eine Tabelle mit den je 3 möglichen Codierung en pro stelle der vw Tester sagt einem das sogar. Dort hätte die gleiche Arbeit dann nur 75€ gekostet, beim crafter läuft es über das Werk und schon zahlt man für 2 Zahlenketten fast 190€

  • Zu meiner Zeit in Dresden und Leipzig vor mehr als 6 Jahren schafften das mehr als 45 Mechatroniker (und wir zahlten nach den Daimler-Benz- und BMW-Niederlassungen die höchsten Löhne).
    Heisst also, da mussten es viele mit viel weniger Geld schaffen.


    Was meinst Du, wie könnte man höhere Stundenverrechnungssätze am Markt durchsetzen, damit die Mechatroniker mehr verdienen?


    Gruß


    Frank


  • Armes Deutschland - Nur noch ein Land der Dichter und Denker ...


    Stimme voll zu.


    Wenn man vernünfig zahlen würde und € 3000 brutto für einen voll ausgebildeten Mechatroniker mit Berufserfahrung nicht als "angemessen" erachtet würden, dann würde sich manch Dichter und Denker überlegen, ob nicht ein handfester Handwerksberuf mit "goldenem Boden" besser wäre, als ein ausgelutschtes Philosophiestudium oder die juristische Anschlusskarriere als Taxifahrer.


    Das Gleiche gilt übrigens für Pflegeberufe und die Pflege - "Misere". Wir haben kein "Pflegeproblem", sondern ein Problem, gute Pflegekräfte angemessen zu bezahlen.


    Wenn man bedenkt, was in diesen Moloch Sozialwesen eingezahlt wird und was dann schliesslich bei den Beitragszahlern im Bedarfsfall wieder ankommt und was irgendwo versickert, dann kommt man nicht umhin, von kriminellen Machenschaften zu sprechen.


    Mein Tipp heute an junge Leute mit Grips im Kopf: Lernt einen Handwerksberuf !!!


    Man muss nicht viel prophetische Gaben haben, um zu prognostizieren, dass fähige Handwerker in diesem Land der Dampfplauderer, Handaufhalter, Bahnhofsklatscher und Leistungsempfänger in Kürze tatsächlich mit Gold aufgewogen werden.

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