Wie es einem bei Kauf so ergehen kann

    Im April hatte ich in Süd-Deutschland einen neuen Kastenwagen bestellt,einen Knaus Freeway 630 auf Maxi-Fahrgestell mit etlichen Optionen, Luftfederung, Auflastung, Dieselheizung, 240 Wp-Solaranlage, Sat-TV mit allem drum und dran, 2.Aufbau-Batterie, Lederausstattung u.v.m. Liefertermin November 2017. Auf Nachfrage im August, ob denn der Liefertermin noch stehe, wurde dieser bestätigt. Vor kurzem, im November, hatte ich mich gemeldet und wollte wissen, wann denn nun genau. Antwort des Händlers mit viel Rumgedruckse: "Äh, leider, Fehler im System, ein Irrtum in den Abläufen unseres Hauses, wir haben bedauerlicherweise vergessen, Ihr Fahrzeug zu bestellen, tut uns sehr leid. Ihr Auto existiert nicht, ist gar nicht gebaut worden."
    Ich dachte, ich spinne. Aprilscherz im November oder so. War aber leider bitterer Ernst.
    Der Händler war auch nicht bereit, ein Fahrzeug eines anderen Händlers ausserhalb ihres komischen IC-Verbandes zu besorgen, innerhalb des Verbandes war kein Maxi zu bekommen, einen Light wollte ich aber nicht. Sonst wäre ich bei den Optionen durchaus zu Kompromissen bereit gewesen. Als einziges Entgegenkommen bot er mir an, mit neuem Liefertermin Juli 18 (!) den Preis um 3000€ zu reduzieren. Darauf habe ich dann dankend verzichtet und bin vom Vertrag zurückgetreten.
    Unfassbar, das Ganze.
    Nun war guter Rat teuer. Nach etlichen Recherchen im Netz habe ich doch noch einen KaWa gefunden - leider am anderen Ende Deutschlands - der meine wichtigsten Grundanforderungen erfüllt und mit dem ich in punkto Ausstattung leben kann. Ich muss zwar auf die Dieselheizung und die Lederausstattung verzichten und die Sat-Anlage ist eine andere, als ich ursprünglich wollte, dafür bekomme ich einen Automaten und eine bessere Soundanlage dazu und spare - weil Ausstellungsfahrzeug - immer noch ca. 7000€. Der Neue ist jetzt auf 4.25t aufgelastet worden und hat noch ein bisschen Zusatzausstattung bekommen: 2. Batterie, 2. Solarplatte, SOG, Fahrradträger etc. Ich werde ihn in den nächsten Tagen abholen können. Dann kommt noch der Export/Import in die Schweiz, was wegen der Auflastung leider ein bisschen kompliziert ist. Es ist aber eine Auflastung von Goldschmitt. Zwar wird das deutsche Goldschmitt-Gutachten für den TÜV in der Schweiz nicht anerkannt, aber Goldschmitt Schweiz wird mir, wenn alles korrekt ist, ein sogenanntes DTC-Gutachten ausstellen (für ein Schweinegeld übrigens, die Firma macht ihrem Namen alle Ehre) mit dem das Vorführen und Einlösen dann möglich ist. Also wird es wohl doch noch zu guter Letzt heissen: "Ende gut, alles gut".

    Was ähnliches mit IVECO München erlebt:


    Mindestens dreimal wurde der Auslieferungstermin verschoben. Wurde von hinten bis vorne nur angelogen!
    Schlussendlich wurde ich fast ein Jahr lang hingehalten. Im nach hinein kann ich von mir sagen, ein Depp, der sowas mitmacht.


    Dann (nach ca. einem Jahr) teilte mir der Verkäufer mit, dass das falsche Fz. bestellt wurde. Da mir nicht einmal angeboten wurde, event. dieses zu einem reduzierten Preis zu kaufen, kam mir die ganze Sache doch mehr als seltsam vor. Vermutlich wurde das Fz. gar nie bestellt. IVECO München kann sich dies anscheinend leisten.


    Hatte auch mehrmals beim Hauptsitz von IVECO in Unterschleissheim nachgefragt. Dort interessierte sich niemand für mein Anliegen, Rückrufe gab es auch keine.


    Habe das neue Fz. dann (teurer) in der Schweiz bestellt, in drei Monaten war es da und ist in ca. 4 Wochen beim Ausbauer abholbereit.


    Grüsse


    Werner

    Zitat von Deepi75

    IVECO München kann sich dies anscheinend leisten.


    ...des sann oba a Grattler...
    Selbst ich als Einkäufer einer staatlichen Behörde hab' mit Iveco München, Iveco Deutschland in Unterschleißheim und auch mit Iveco Italien schon meine liebe Not gehabt.
    Ich durfte mir dann anhören, dass mein Einkauf nur ca. 1% des Gesamtumsatzes von Iveco ausmacht und "der Staat" deshalb mit seinen "Sonderwünschen" nicht berücksichtigt werden kann.
    Selbst mein persönlicher Kundenbetreuer bei Iveco Deutschland konnte da nichts ausrichten.
    Trotzdem ist der Iveco Daily in seiner Klasse mittlerweile konkurrenzlos, weil es den Mercedes Vario nicht mehr gibt.

    Zitat von Da Bäda

    ...des sann oba a Grattler...
    Selbst ich als Einkäufer einer staatlichen Behörde hab' mit Iveco München, Iveco Deutschland in Unterschleißheim und auch mit Iveco Italien schon meine liebe Not gehabt.
    Ich durfte mir dann anhören, dass mein Einkauf nur ca. 1% des Gesamtumsatzes von Iveco ausmacht und "der Staat" deshalb mit seinen "Sonderwünschen" nicht berücksichtigt werden kann.
    Selbst mein persönlicher Kundenbetreuer bei Iveco Deutschland konnte da nichts ausrichten.
    Trotzdem ist der Iveco Daily in seiner Klasse mittlerweile konkurrenzlos, weil es den Mercedes Vario nicht mehr gibt.


    Ich hatte nicht mal Sonderwünsche. Nur Zubehör aus der Liste mitbestellt.
    Meinem Verkäufer wurde von Unterschleissheim gesagt: "Der Kunde soll mal mind. 10 Fahrzeuge bestellen, dann könne er reklamieren!


    Gruss


    Werner

    Zitat von Deepi75

    Ich hatte nicht mal Sonderwünsche. Nur Zubehör aus der Liste mitbestellt.
    Meinem Verkäufer wurde von Unterschleissheim gesagt: "Der Kunde soll mal mind. 10 Fahrzeuge bestellen, dann könne er reklamieren!


    Gruss


    Werner


    Nein, nein, JEDER Kunde kann reklamieren, wenn die Lieferung nicht passt. Egal, was und wieviel „Stück“ (Prozent vom Umsatz etc. etc. ) er gekauft hat. Mein „Rezept“ für solche Fälle: Freundlich, aber ruhig und bestimmt immer wieder anrufen; dabei ankündigen, dass man am nächsten Tag wieder anruft werde; zwischendurch, wenn möglich, auch mal persönlich hingehen. Immer wieder anrufen (Kennung vorher ausschalten). Fünf Minuten später wieder anrufen („mir ist noch etwas eingefallen...).


    Also nerven, nerven, nerven. Das macht Spaß und führt zum Erfolg. Wer dabei allerdings laut wird, verliert.

    Zitat von Chopper

    Mein „Rezept“ für solche Fälle


    Im Falle von Iveco als reiner Nutzfahrzeughersteller, bei dem Unternehmer mindestens im 10er-Pack abnehmen hat man da als Kaufinteressent von nur einem kleinen 5-Tonner eher schlechte Karten.

    Zitat von Da Bäda

    Im Falle von Iveco als reiner Nutzfahrzeughersteller, bei dem Unternehmer mindestens im 10er-Pack abnehmen hat man da als Kaufinteressent von nur einem kleinen 5-Tonner eher schlechte Karten.


    In der Servicewüste Deutschland hat man fast immer schlechte Karten. Das Gute dabei: Man hat es immer mit Menschen (Individuen) zu tun, die man u.U. auf seine Seite ziehen kann. Manchmal hilft dann eben auch ein bisschen „nerven“. Gerade bei Problemen mit multinationalen Firmengruppen, so meine Erfahrungen nach fast 40 Jahren in solchen…

    Zitat von Chopper

    Nein, nein, JEDER Kunde kann reklamieren, wenn die Lieferung nicht passt. Egal, was und wieviel „Stück“ (Prozent vom Umsatz etc. etc. ) er gekauft hat. Mein „Rezept“ für solche Fälle: Freundlich, aber ruhig und bestimmt immer wieder anrufen; dabei ankündigen, dass man am nächsten Tag wieder anruft werde; zwischendurch, wenn möglich, auch mal persönlich hingehen. Immer wieder anrufen (Kennung vorher ausschalten). Fünf Minuten später wieder anrufen („mir ist noch etwas eingefallen...).


    Also nerven, nerven, nerven. Das macht Spaß und führt zum Erfolg. Wer dabei allerdings laut wird, verliert.


    @Peter: Im Falle von Iveco als reiner Nutzfahrzeughersteller, bei dem Unternehmer mindestens im 10er-Pack abnehmen hat man da als Kaufinteressent von nur einem kleinen 5-Tonner eher schlechte Karten.
    Glaube kaum, dass IVECO München nur im 10er Pack verkauft. Dies ist auch nur ein Händler wie viele andere auch.....zBsp...Meinen ersten Daily kaufte ich bei BUR in Ulm da klappte es perfekt.
    München machte mir dann ein besseres Angebot, was nützt mich das Angebot, wenn ich kein Fz. bekomme

    Da ich etliche Jahre im Verkauf tätig war und es mir immer das grösste Anliegen war, meine Kunden zur vollsten Zufriedenheit zu bedienen, kann ich weder Deine Aussage, noch das Vorgehen von IVECO München nach vollziehen.


    Ich werde doch nicht betteln wie ein reudiger Hund, dass ich für mein hart verdientes Geld ein Auto, oder überhaupt etwas kaufen DARF.


    Grüsse


    Werner

    Der öffentliche Dienst kauft unter anderen Rahmenbedingungen als die "freie Marktwirtschaft" ein. Wenn Hersteller/Zulieferfirmen erstmal geschnallt haben wie stumpf die "Waffen" des öffentlichen Beschaffers sind, dann kannst Du nerven so viel Du willst.......es passiert nichts.

    Zitat von Da Bäda

    Ich kenn' das Gebaren von Iveco-München leider nur zu gut ...


    Hallo Peter: Damit wir uns richtig verstehen. ....kann ich weder Deine Aussage, noch das Vorgehen von IVECO München nach vollziehen...War für Chopper bestimmt.


    Grüsse
    Werner


    Schei.. Internet, bei einem Bier könnten wir reden, dass man(n) sich ganz klar versteht...!:)


    Beste Grüsse


    Werner

    @Jürg


    auch wenn ich mich jetzt hier unbeliebt mache...mein Mitleid hält sich in Grenzen.


    Ich kann nicht nachvollziehen weshalb wir Schweizer immer meinen alles im Grenznahen Deutschland zu kaufen nur um ein paar Franken zu sparen. Den Lohn Ende Monat nehmen wir ja auch nicht nach Deutschem Standard, also können wir unser Geld auch in der Schweiz ausgeben.


    Zudem kann auch hier Geld gespart werden, man muss nur mit den Leuten sprechen und sich ein wenig schlau machen.


    Wir haben unseren La Strada in der Schweiz bestellt (ca. 20km Entfernt der Deutschen Grenze..!) und können Ihn, bis auf die 8% CH-MwSt. und die 4% Einfuhrzoll - (was ja bei Dir auch noch On Top kommt) in Euro bezahlen (Preisliste Deutschland). Somit ist das Währungsrisiko auf meiner Seite und nicht auf der des Händlers. Wir haben damit nebst anderen zusätzlichen Rabatten ca. 3500.-- gespart. Zudem muss ich mich nicht um Details wie die Inverkehrssetzung usw. bemühen.


    Klar kann Dir das Ganze auch in der Schweiz wiederfahren...aber den Weg nach Norddeutschland kann man sich schenken...!



    Meine Meinung...! (und nein, ich bin nicht Besserverdiener...!!)

    || La Strada Avanti L || Fiat Ducato 150 PS Handschaltung || Maxi - Fahrwerk || Schwarz metallic ||
    Solar - Markise - AHK - Aussengasanschluss

    Hallo Gorbi/Ivan,


    du kennst die Vorgeschichte nicht:

    zuerst suchte ich nach einem KaWa mit brauchbarem Hubbett vorne, da gab es genau 2 Fahrzeuge, die in Betracht kamen, nämlich den LaStrada Family F oder den Knaus Freeway. Andere wie z.B. ein Karmann fielen aus diversen Gründen bei mir durch. Der LaStrada hat eine tolle Einrichtung und ein schönes Hubbett, das aber heruntergeklappt leider wenig lichte Höhe aufweist. Zudem ist das Bad beim Family F aus meiner Sicht unzumutbar eng.


    Also blieb bei der Evaluation nur der Knaus mit Hubbett und Raumbad übrig.


    Dann ging ich auf die Suche nach einem Händler, und zwar zuerst in der Schweiz! Ich hatte einen kleinen Betrieb im Auge, zu welchem ich seit vielen Jahren ein sehr vertrauensvolles Verhältnis habe, die Leute dort haben dann aber wegen Bedenken bei einer allfälligen Garantieabwicklung darauf verzichtet. Danach wandte ich mich an den grossen Schweizerischen Knaus-Vertreter in Sursee. Was mir dort allerdings an Arroganz, gepaart mit geradezu unglaublicher Inkompetenz und Unverschämtheit entgegenkam, spottet jeder Beschreibung. Nie wieder werde ich meinen Fuss in dieses Geschäft setzen und ganz sicher nicht dort ein teures Wohnmobil kaufen!


    Erst nach diesem Negativ-Erlebnis habe ich den Händler in Freiburg i.Br. aufgesucht und meine Bestellung dort aufgegeben. Dass der dann meine Bestellung derart verschlampt, konnte man ja nicht ahnen.


    Deine Unterstellungen mir gegenüber über meine Motive sind also völlig haltlos und unbegründet. Da waren ganz andere als finanzielle Gründe ausschlaggebend.


    Übrigens, die 8% MwSt. muss ich natürlich auch bezahlen, nicht aber die von dir erwähnten 4% Autoimportsteuer. Diese wird nur für Fahrzeuge bis 3.5t erhoben, da mein Neuer aber auf 4.25t aufgelastet ist, entfällt diese Steuer für mich. Dafür muss ich jährlich die PSVA zahlen, aber dafür wiederum keine Autobahnvignette....


    Du siehst, ganz so einfach, wie du das dargestellt hast, ist es wirklich nicht.


    Ich hoffe für dich, dass du deinen LaStrada tatsächlich rechtzeitig geliefert bekommst. Vielleicht treffen wir uns ja mal auf ein Bierchen?

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