Wohnraum heizen mit Standheizung

  • Servus zusammen,


    da mir die vergangenen Tage bei Stufe 1 die Füße gekocht haben, habe ich mir die gleichen Gedanken gemacht.


    Jetzt war ich ziemlich erschrocken von der Erfahrungswerten was die Heizleistung der Fahrzeugheizung angeht! Ist das wirklich so krass?! Im Moment hat es zwischen 9 und 12 Grad in der früh und ich muss nach 3 bis 4 km konstanter Fahrt unter 100km/h auf Stufe 1 die Wärme rausdrehen, da mir sonst die Mauken zu warm werden?! Fällt das so rapide ab wenn es noch kälter wird?


    Das nutzen der überschüssigen Wärme hatte ich mir wesentlich simpler vorgestellt! Mit meinem "Nochnieeinenkastenzerlegtlaienverstand" Heizungsrohr an den Fußauslass der Heizung, ab damit auf den vorderen Auslass der Truma und TATAAAA kommt die warme Luft an allen anderen Löchern raus ... so und jezt dürft ihr mich zerreissen*lol*


    Vielleicht etwas realistischer:
    Wir wollen bzw. denke ich müssen wir unsere Schlafkabine mit einem Vorhangsystem versehen, so dass sich dort die Luft der Heizung besser fängt. Wenn ich nun besagten Schlauch in diese Schlafkabine lenke und während der Anfahrt diese schon mit der überschüssigen Heizenergie aufheize, dann muss die Truma nicht das ganze Holz, Matratzen usw. auf "Schlaftemperatur bringen und ich spare Gas und Zeit.


    Sind aber nur so unbelegte Gedanken die einem kommen wenn die Füße qualmen*g*


    Was meint ihr?


    Greetz
    Der Bowen

    Weinsberg CaraBus 601 MQH 3.0 Heavy
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  • Wie gesagt, habe ich noch nie die Erfahrung gemacht, dass der Motor nicht die notwendige Wärme für die Fahrerkaine bringt. Aber offensichtlich passiert es, weil ansonsten nicht soviel darüber geredet würde.
    Wenn ich nun die Kommentare von oben zusammenlege, dann fehlt Wärme beim Stop-and-go und eine Fahrzeugheizung braucht ca. 3-5 kW.
    Meine Schlussfolgerung: Beim stop-and-go wird geringe Leistung vom Dieselmotor gefordert. Ein Drittel davon geht an die Fahrerheizung. Beim stop-and-go werden sicherlich im Durchschnitt keine 5 kW Motorleistung überschritten. Also, woher soll die Wärme für die Fahrerhaus kommen? Im Stadtverkehr wird es wahrscheinlich kalt werden im KaWa.
    Zum anderen kühlt beim Diesel gerade bei geringen Leistungen die angesaugte Luft den Motor zusätzlich von innen. Eine Drosselung der Ansaugluft wie beim Benziner gibt es beim Diesel ja nicht, d.h. der Motor wird immer voll durchspült und im Winter eben mit eiskalter Luft. Und sobald der Turbolader die Ansaugluft verdichtet, kühlt der Ladeluftkühler nochmal die angesaugte Luft runter.
    Meine zweite Schlussfolgerung: Wenn es kalt wird, möglichst mit niedriger Drehzahl aber voller Leistung fahren.


    Nichtdestotrotz werde ich mir keine Alde oder sonstwas einbauen, bevor ich nicht weiß, ob es nicht eine einfache Standheizung zum halben Preis auch tut.
    Wer nichts riskiert, der nichts gewinnt.

  • Servaaas,


    also ich werd einfach mal fahren, und wenn es kalt wird warme Socken anziehen. Wenn ich merke dass bei meiner 250km Skigebietregelanfahrt zu viel Wärme fürn Arsch ins Fahrerhaus geblasen wird, dann werde ich wohl mal versuchen ob man das nicht nutzen kann ;)


    Greeetz
    Der Bowen

    Weinsberg CaraBus 601 MQH 3.0 Heavy
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  • Guten Morgen an alle Frühaufsteher,
    Faustregeln sind ganz gut, aber zur Sicherheit habe ich meinen Wärmebedarf nachgerechnet.
    1,8 kW brauche ich für den Wohnraum, um eine angenehme Temperatur von +22°C zu halten. Darin habe ich schon berücksichtigt, dass ständig eine geringe Menge Frischluft von -20°C auf +22°C erwärmt werden muss. Ich will ja nicht im eigenen Mief erstinken.
    5 kW sind sicherlich für die Fahrerkabine während der Fahrt notwendig, weil ja dort immer 100% Frischluft erwärmt werden muss.
    Der Stromverbrauch für die SH und die Umwälzpumpe hält sich mit 4 A in Grenzen. Und vor allen Dingen läuft die Anlage ja nicht die ganze Zeit.


    In zwei Wochen baue ich die SH ein (zunächst ohne Konvektoren), dann sehe ich schon, ob bei stehendem Motor der Wohnraum warm wird.
    Viele Grüsse und ein schönes WE

  • Danke für den Hinweis, aber das serienmäßige Lüftungsgebläse wäre der schnelle Tod jeder Batterie.
    Es werden Konvektoren eingebaut und für eine schnelle Erwärmung werden manuell zuschaltbare Ventilatoren installiert. Zudem wird die Klimaautomatik des Peugeot außer Kraft gesetzt, wenn ich nur den Wohnraum heizen will und das Peugeot-Lüftungsgebläse wird automatisch (zweiter IPCU) auf sehr leise Minimallast geschaltet.
    Die SH erlaubt übrigens einen Dauerbetrieb.
    Da ich den KaWa als Alltagsfahrzeug fahre, hat mein Hausnachbar gesagt, er zieht meine SH vor, wenn ich ihn dafür im Winter nicht jedesmal aus dem Bett hole, wenn mal wieder die riesengroße total vereiste Scheibe abgekratzt werden muss. Diesen Nachbar will ich nämlich behalten und wenn es einem Nachbar auf einem CP wegen der SH zu laut oder zu stinkig wird, dann fahre ich (oder er!!) halt woanders hin.

  • Ja,ja das ist schon richtig. Luftkonvektoren haben aber üblicherweise Rippen, damit die Wärmeübergangsfläche größer wird und somit geht auch die Leistung gleich in die Höhe. Und das genannte Beispiel ist ja auch mit nur 10° Temperaturdiffernez (75-65=10) gerechnet. Ich rechne eher mit einem delta T von 40° und damit hätte ich vierfache Leistung im genannten Beispiel.
    Alde macht es übrigens auch so. Nur die Wärmeerzeugung ist anders, die Wärmeverteilung ist die Selbe.
    Ich habe eher das Problem, dass die SH zu oft ein und ausschaltet, weil der geringe Wärmebedarf nicht durch die Regelung der SH machbar ist. Vielleicht mach ich dann das Fenster auf;-):shock:

  • Heute hab ich mit meinem Lieferanten das Konzept besprochen. Ich werde im ersten Schritt eine Standard-Wasserstandheizung (Leistung zwischen 2,5 und 5 kW) einbauen, die nur Fahrerhaus und Motor heizt. Im weiteren Ausbau meines KaWas werde ich Konvektoren und einen Boiler installieren. Falls die Leistung der Konvektoren nicht reicht, um den Wohnbereich vernünftig schnell aufzuheizen, habe ich noch die Möglichkeit einen Wärmetauscher mit Gebläse dazwischen zu schalten.
    Konvektoren und Boiler regle ich mit Thermostatventilen.


    Der Stromverbrauch liegt bei max. 4 Ah im Normalbetrieb. In der Startphase natürlich mehr Strombedarf. Gebläse des Fahrerhauswärmetauschers läuft auf Starterbatterie, SH und alle anderen Verbraucher der Heizung laufen auf Aufbaubatterie.


    In welcher Zeit werden die 4 Ah verbraucht ???



    Vielleicht pro Stunde ... dann wären es in 96 Ah binnen eines Tages!

  • Hi TommyC,
    ja 96 Ah wären richtig, wenn alles zusammen 24 hr am Tag laufen würde. Ich rechne eher mit Betriebszeiten von weniger als sechs Stunden pro Tag. Das sind dann 24 Ah pro Tag. Das verkraften meine 300 Ahs. Alde liegt übrigens in der gleichen Größenordnung an Stromverbrauch.
    Wo ich mir noch nicht schlüssig bin, ob ich die SH in den Dieselmotor einbauen soll oder in den Wohnraumkreislauf. Ich denke, ich werde mich für den Wohnraumkreislauf entscheiden. Das verringert das Risiko des Wasserverlustes und damit Stillstand des Motors. Ohne Heizung kann ich fahren, aber ohne Kühlwasser im Motor geht nichts.

  • Hi TommyC,
    ja 96 Ah wären richtig, wenn alles zusammen 24 hr am Tag laufen würde. Ich rechne eher mit Betriebszeiten von weniger als sechs Stunden pro Tag. Das sind dann 24 Ah pro Tag ...


    Du scheinst ja für dein Wohnmobil ein spezielles Nutzungsprofil zu planen ... also nur zum schlafen ins Auto?
    Ich kann dir aus meiner Erfahrung berichten, dass wenn es die Aussentemperatur(!) erfordert bei uns die Heizung im Auto (auf kleiner Stufe) durchläuft solange wir im Kasten sind. Die sechs Stunden Heizbetrieb würden da kaum für eine Nacht ausreichen.


    Du solltest nicht der Fehleinschätzung unterliegen dass so eine Blechschachtel (=Kastenwagen) Wärme lange speichern kann. Meist dauert es keine Stunde bis es innen spürbar abgekühlt ist, da helfen auch die 1 oder 2cm Schaumstoffisolierung so gut wie NICHTS. Die Aussenfläche eines Kastenwages ist groß, die Wärmespeicherkapazität ist gering und insbesondere Führerhaus und Hecktüren sind meist komplett ungedämmt!


    Ich habe irgendwie den Eindruck du willst das Rad neu erfinden ...
    Aber Generationen von Womo-Herstellern haben sich bereits Gedanken um das Thema Heizung gemacht und ständig neues entwickelt und vorhandenes verbessert. So ist das was heute üblicherweise eingebaut wird (zB Truma Combi) schon eine Lösung mit sehr guter Funktion bei guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Da etwas draufzusetzen erfordert sehr viel Aufwand.

  • TommyC: Nur zum Schlafen habe ich andere Möglichkeiten.
    Übrigens hast du mir meine Schätzung von 6 Stunden mit deinem Kommentar ja bestätigt. Wenn deine Heizung bei 1 oder 2 cm Isolierung 24 hr am Tag läuft, dann läuft bei doppelter Isolierstärke die Heizung nur noch 12 Stunden und bei dreimal so dicker Isolierung 6 Stunden. Nun meine Isolierung beträgt zwischen 40 und 80 mm. In diesem Fall kann mann den einfachen Dreisatz anwenden, weil die Isolierstärke linear in die Berechnung des Wärmeverlustes eingeht.
    Was die Wärmespeicherung angeht, hast du natürlich Recht. Holz, Stoff und Luft haben nunmal schlechte Speicherwerte. Die beste Wärmespeicherung hat der Boiler und deshalb werde ich den Boiler in Reihe mit den Konvektoren schalten. Die Temperatur im Boiler geht zwar dann auf und nieder, aber damit kann ich leben. Das machen übrigens die Trumas und Aldes nicht so. Die haben den Boiler parallelgeschaltet.
    Das Rad neu erfinden liegt mir fern. Aber was soll ich mit einer Truma oder Alde, wenn deren Heiz-Schwerpunkt auf dem Wohnraum liegt. Mein Schwerpunkt liegt bei der eisfreien Scheibe und warmen Motor, weil ich fast jeden Tag mit der "Blechschachtel" fahren muss. Dagegen bin ich möglicherweise nur wenige Tage im Winter beim Campen. Also ist die Priorität klar für mich. Zwei Heizungen einabuen will ich nicht. Das wäre zu overequiped.
    Außerdem habe ich das Thema in der Rubrik "Ausbau" eingestellt. Wenn ich den Selbstausbau nicht wollte, dann hätte ich mir einen fertigen Kasten mit irgendeiner Truma oder Alde gekauft. Selbstausbau bedeutet für mich halt auch, zu überlegen, ob ich das überhaupt will, was so von der Stange geboten wird.
    Ich finde es toll, dass du mich mit meinem Vorhaben bereits mit Truma vergleichst. Das ehrt mich, wobei ich allerdings denke, dass ich noch weit davon entfernt bin.
    @Carabus541:
    1. Die SH lässt sich bis 2,2 kW runterregeln. Aber das ist nach wie vor zuviel.
    2. Ich habe zwei Kreisläufe geplant. Der eine ist der normale Kühlwasserkreislauf, der andere der Wohnraumkreislauf. Die Kreisläufe sind hydraulisch getrennt, aber thermisch durch einen Wärmetauscher verbunden. Das ermöglicht, die Energie vom Motor in den Wohnraum und vom Wohnraum in den Motor zu schaufeln. Zusätzlich zu einem großen Kreislauf sind halt eine Pumpe und eben der Wärmetauscher notwendig.

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