Ein erster Schaltplan - wer schaut mal drüber?

  • Hallo in die Runde.


    Als erstes Vorweg:
    Bevor ich irgendetwas "bastle" werde ich den Schlatplan (wenn er denn schon recht gut ist) noch zwei "richtigen" Elektrikern zeigen und dann einen Teil der Einbauten auch mit einem der beiden erledigen.


    Aber:
    Eine erste Meinung wollte ich mir doch mal einholen. Bestimmt fällt Euch etwas total offensichtliches auf, was ich nicht gesehen habe.


    Ein paar Anmerkungen:

    • Anschluss an Starterbatterie / Trennrelais ist nicht eingezeichnet. Soll aber kommen.
    • Grundsätzlich erfolgt die Versorgung von den Solarpanelen über den Laderegler und von dort über : Minus-->Shunt-->Verbraucher bzw. Plus-->Sicherungsautomat-->Batterie
    • Aus der Batterie (Plus) dann über einen weiteren Sicherungsautomat zu einem Totschalter und von dort zu den Verbrauchern, jeweils einzeln (große Verbraucher) bzw gemeinsam in Sicherungsbox (kleine Verbraucher).


    • Pink ist ein "Totschalter" eingezeichnet. Dieser Schalter soll es ermöglichen die gesamte Anlage, also absolut alle Verbraucher, stillzulegen. Macht das Sinn/ist es richtig diesen nach der 60A-Sicherung zu platzieren?
      Einen weiteren Schalter soll es geben, der alle Verbraucher, jedoch nicht den Kühlschrank stilllegt.


    • Hellviolett ist eine 60Ah-AGM-Batterie eingezeichnet. Diese ist in einer Kiste verbaut und wird ausserhalb des Fahrzeugs für verschiedenes Kameraequipment genutzt. Ich vermute, dass ich sie auch absichern sollte. Aber mit wieviel Ampere?


    • Absicherungen für Kühlschrank und Heizung sind nicht festgelegt, da die Geärteeigenschaften noch unbekannt sind.


    • Als "schwarzer Block" mit der Bezeichnung "Sammlung Minus" ist ein Verteiler gemeint, in den vom Shunt eine dicke Minusleitung führt und von dort alle Leitungen zu den Verbrauchern. Erscheint mir sinniger als alle Verbraucher direkt am Shunt anzuschließen. Stimmig?


    -.> Weitere Fragen:

    • Muss ich den Wechselrichter und ggf. weiter Geräte noch mit der Karosserie verbinden?
    • Ich möchte die Minus-Leitungen an sich gerne mit Kabeln ausführen. Spricht da was dagegen?
    • Leitungsquerschnitte sind evtl. etwas zu groß dimensioniert. Was spricht dagegen?
    • Macht es Sinn zwischen Solarpanelen und Laderegler eine Sicherung zu verbauen? Ich vermute, dass es unnötig ist und der Laderegler eine eigne verbaute Sicherung hat.


    Ich danke Euch für's "Drüberschaun" und seid nicht zu hart mit mir.
    Danke.
    Lif.


  • Puh, da ist so Einiges im Argen :fearscream:


    Ich würd' sagen Du kommst mal auf einen Kaffee oder ein Augustiner vorbei, und wir entwerfen gemeinsam einen Plan ;)

  • Wie gesagt: Dfür hab ich zum Glück zwei Elektriker, die davon (im Gegensatz zu mir) wirklich Ahnung haben.
    Ich finde es nur sehr unhöflich dort anzukommen, mit einer miesen Bleistiftzeichnung auf Papier und ihnen die gesamte Arbeit zu überlassen.
    Daher habe ich mich mal versucht und hier um eine erste Meinung gebeten.
    Ich gehe einfach davon aus, dass anhand soeines Plans man dann eine bessere Grundlage hat, um wirklich gemeinsam einen richtigen Plan zu entwerfen (Gemeinsam = Meine Wünsche + das Fachwissen des Elektrio-Ings.)


    Nun stelle ich also anhand Deiner Reaktion @Da Bäda, fest, dass mein Plan noch schlimmer ist als befürchtet.
    Richtig? ;)

  • Der Plan schaut so wirre aus wie meine Gedankenwelt - ich sollte ihn eigentlich lesen können. :)=
    Bin gerade etwas zu müde..
    Daher nur ein paar Fetzen:
    Mir ist aufgefallen, dein 1500w Wechselrichter hängt an 2 60A Sicherungen hintereinander. Beide parallel könnte passen.
    Mache den Totschalter direkt an die Batterie und danach die Sicherungsverteiler.
    Wenn das vom Weg her nicht passt, dann eine grosse Sicherung direkt an die Batterie, die so gross ist, dass sie der Kurzschlussstrom sicher auslöst.
    Dann Totschalter1 + Totschalter 2 , dann Sicherungsverteiler etc.


    500A Shunt kommt mir etwas monstös vor.
    Du wirst 90% der Zeit nicht mehr als 10% davon nutzen, was die Stromanzeige zum 'Ratometer' macht. Die wird unbrauchbar ungenau.
    Evtl. nen Ammeter mit Induktivgeber:
    http://www.ebay.de/itm/Amperem…b912f1:g:rLYAAOxyrrpTfdcp
    oder in der China Ausführung:
    http://www.ebay.de/itm/2719562…_trksid=p3984.m1436.l2649
    (durch das Loch geht aber max 16qmm)
    Ersteren habe ich in Betrieb als Ladestromanzeige.
    Zweiteren an der Käsefräse.
    Funktionieren tun beide.


    25qmm am 1500W Wechselrichter wird nur bei weniger als 1m Kabellänge funktionieren.
    50qmm wären besser.
    Masse möglichst nicht einfach über die Karosse.
    Leg besser Leitungen.


    Wenn wach gerne mehr aber da gibts noch genug wache hier :)


    PS:
    Versuche mal, den Plan etwas zusammen zu raffen.
    Die Geräte so anzuordnen, dass sich möglichst wenig Leitungen überkreuzen.
    Gemeinsame Verteilerpunkte zusammen zu fassen. etc.
    Massepunkte versuche möglichst mit einem auszukommen.
    Das vermeidet Ausgleichsströme, die zumindest zu akustischen Schweinereieffekten führen können.


  • Mir ist aufgefallen, dein 1500w Wechselrichter hängt an 2 60A Sicherungen hintereinander.


    Tatsache!



    500A Shunt kommt mir etwas monstös vor.


    Klar, das ist so. Aber wird eben genau so beim Victron BMV 700 Bateriemonitor mitgeliefert.



    Du wirst 90% der Zeit nicht mehr als 10% davon nutzen, was die Stromanzeige zum 'Ratometer' macht. Die wird unbrauchbar ungenau.


    Wirklich "unbrauchbar" ganau? Soweit ich das mitbekommen habe, wird dieser Batteriemonitor nicht gerade selten verbaut.



    @Da Bäda.
    Danke für Dein Angebot. Notfalls komme ich tatsächlich noch darauf zurück. Falls mein Elektro-Spezl den Weg aus dem Kanada-Urlaub nicht zurück finden sollte. ;)

  • ...an 2 60A Sicherungen hintereinander. Beide parallel könnte passen.


    Oh, oh, oh...
    Das Eine ist nur Quatsch und für das Andere fehlen mir die Worte.


    Totschalter habe ich bisher nur im motor-talk und VW-Foren gehört. Aber der Begriff gefällt mir im Zusammenhang mit der Zeichnung. Deine Elektriker werden aus der Zeichnung schon deine Wünsche herauslesen, und es dann richtig machen.

  • Ich würde den Wechselrichter getrennt von allem über eine 250 A Sicherung (für die 3000W Spitzenleistung) direkt an die Batterie legen, dann brauchst du den Rest nicht mit einer solchen Monstersicherung absichern (der Brandschaden wird nur größer bis die kommt). Der Wechselrichter hat einen beträchtlichen Leerlaufstromverbrauch, so dass der NUR eingeschaltet wird, wenn er auch wirklich benutzt wird, danach wird er gleich wieder ausgeschaltet. Ich habe das mal vergessen, da waren nach 2,5 Tagen 120 Ah weg. Wenn der Wechselrichter keinen internen Schalter hat, dann den noch zwischwen die 250 A Sicherung und den Wechselrichter.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • Hallo Lif, ein guter Plan. Was mir geholfen hat, war mein Nutzungsverhalten im Geiste durchzugehen und dann noch paar Nächte drüberschlafen. Dann nochmals den Plan anschauen.
    Als Lastenheft für den Elektriker find ich es als Basis ausreichend. Einige Fragen wird er dir Stellen, und dir die Dinge nennen die Pflicht sind. Wenn du ihm helfen möchtest, ermittelst du noch die Daten zu den Verbrauchern (z. B. Stromaufnahme). Zu den Geräten sollte es eigentlich Datenblätter vom Hersteller geben. Das hilft dem Elektriker bei den Berechnungen. Wenn er Erfahrung hat rechnet er nicht mal, sondern legt einfach fest bei dieser einfachen Anlage.
    Viel Erfolg!
    VG, Marc.

  • Lif, um Dir richtig zu helfen, fehlt mir leider die Zeit. Da Du aber Fachpersonal zur Hand hast, müssen wir das hier ja gar nicht so breittreten, vor allem deswegen, weil Du in diesem Thread gute und weniger gute Antworten bekommst und nicht unterschieden kannst.


    Kleinen Hinweis für Dich zum Verständnis:
    Die Sicherungen sichern die Leitungen ab (gegen Überlast, vor allem aber gegen Kruzschluss). Daher müssen sie möglichst nah an die Batterie. Kurz vor dem Gerät nützen die nichts mehr. Zwischen Solarpanel und Laderegler ist keine Sicherung notwendig, denn Solarmodule sind kurzschlussfest und der Regler lässt keinen Strom "rückwärts" fließen.


    Damit Du nicht zu sehr verwirrt wirst, hier noch ein paar Korrekturen bzw. Erläuterungen zu einzelnen Beiträgen:


    500A Shunt kommt mir etwas monstös vor.


    Den Victron-Batteriecomputer gibt es nur mit dem 500 A-Shunt. Er misst aber trotzdem mit einer Auflösung von 10 mA und hat eine höhere Messgenauigkeit als z. B. der Votronic mit einem 100 A-Shunt. Das Ding ist erstaunlich gut!


    Ich würde den Wechselrichter getrennt von allem über eine 250 A Sicherung (für die 3000W Spitzenleistung) ...


    Nein! Die 3000 W macht der Wechselrichter nur für weniger als eine Sekunde. Die Sicherung wird für die Dauerlast von 1500 W ausgelegt (150 A) und hält den kurzen Impuls von 300 A klaglos aus (--> Sicherungskennlinie).


    Mach bitte die Plus-Leitung zum Messshunt weg.


    Im Shunt des Victron BMV ist auch die Spannungsmessung integriert, daher hat der einen Plus-Anschluss.


    Gruß
    Matthias

  • Wie du weißt habe ich den Shunt auch verbaut und definitiv kein Plus angeschlossen. Masse-Ein-/Ausgang, Monitor und Temperatursensor. Und mehr Anschlüsse hat der doch auch gar nicht.


    Gruß Thomas



    Moin Thomas,
    ohne die angeschlossene Plusleitung funktioniert weder die Anzeige (wird über das RJ12 Kabel versorgt) und Spannungen der Batterie könnten auch nicht gemessen werden.
    Beim BMV700 gibt es nur eingänge für 12V (direkt neben dem RJ12 am Shunt) beim BMV702 kann man dort auch den Temperatursensor anschließen (der Sensor hat 2 Leitungen, einmal Tempsignal und einmal 12V).
    die 12V Leitungen haben immer eine fliegende Glassicherung in den Leitungen.


    Die Verkabelung kann man auch in der "Schnell Anleitung" sehen, ich meine die gibt es auch auf der Victronseite als PDF download.



    @Lif:


    Anstelle von Zusätzlichen Hauptschalter könnte man ggf auch Sicherungsautomaten nutzen, die lassen sich auch per Hand schalten, ich weiß allerdings nicht, wie es der Anzahl der maximalen Schaltzyklen aussieht.


    Grüße,
    Arne

  • Danke Euch allen! :)


    @Andolini Thomas - hier ist der Plan (Plus zum Shunt):https://www.victronenergy.de/u…lsheet_BMV70x_part1_2.pdf


    Ich hab mal die Bauteile erneut verteilt und glaube (jaja, Glauben ist das Gegenteil von Wissen), dass es nun ein bisschen besser, übersichtlicher und hoffentlich auch etwas richtiger geworden ist.
    Verregnete Grüße
    Lif


  • —„Anstelle von Zusätzlichen Hauptschalter könnte man ggf auch Sicherungsautomaten nutzen, die lassen sich auch per Hand schalten, ich weiß allerdings nicht, wie es der Anzahl der maximalen Schaltzyklen aussieht.“—


    Leitungsschutzschalter sind immer gut, die von ABB sind für 12 Volt geeignet. Die S200 aben 25 qmm Klemmen die Industrieausführungen haben bis 70 qmm- Klemmen. Schaltzyklen liegen bei 20.000 bis 32 A Nennstrom, darüber 10.0000 elektrisch, 20.000 mechanisch.
    Zwischen PV-Panel und Regler gehört ein Schalter, damit man im Fehler-oder Servicefall abschalten kann, eine Sicherung bringt nichts, weil das Modul keinen ausreichend hohen Auslösestrom bringt.
    Der Minus sollte mindestens den größten Querschnitt der Installation haben, 16 qmm sind zu wenig.
    Der WR ( unter Quälen gebe ich hierzu Ratschläge :eek:) muss 12 V- seitig auch abschaltbar sein. Da kann man einen thermomagnetischen Leistungsschalter von ABB oder Schneider mit 160 A nehmen, oder von Siemens, schalten und schützen in einem.
    Gruß
    Norbert.

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