Fahrzeug-Notstart mit der Wohnraum-Batterie

  • Es kann schon mal passieren, dass die Fahrzeugbatterie im Wohnmobil so weit entladen ist, dass ein Starten des Fahrzeuges nicht mehr möglich ist.
    Jetzt hätte man aber eine oder auch mehrere Wohnraum-Batterien zur Verfügung, mit denen man sich ja eigentlich selber Starthilfe geben könnte.
    Da gäbe es jetzt die Möglichkeit, dass man einfach ein Überbrückungskabel nimmt und von der Wohnraum-Batterie zur Fahrzeugbatterie überbrückt.
    Aber erstens kommt man meist sehr schlecht an die Batterie-Pole der Wohnraum-Batterie und zweitens würde es ja oft ausreichen, der Fahrzeugbatterie einfach kurz mal ein wenig Energie zu spendieren.


    Für diesen Fall würde es ausreichen, einfach das Trennrelais im Elektroblock zu aktivieren und damit die Wohnraum-Batterie mit der Fahrzeugbatterie eine gewisse Zeit zu verbinden.


    Dieses ist z.B. bei Wohnmobilen mit einer Wohnraum-Elektrik von CBE recht einfach zu bewerkstelligen.


    Dazu muss nur auf Stecker 18, Pin 1 ein 12-Volt-Plus-Signal gelegt werden um das im CBE-DS-300-Elektroblock integrierte Trennrelais zu aktivieren.
    Siehe dazu die Seiten 14 und 15 in der Gebrauchsanweisung.


    Vorher sollte noch eine Diode in die originale Leitung eingebaut werden um Rückströme zu vermeiden.
    Dazu empfiehlt sich die Artikelnummer 50292008 von Herth+Buss (Katalogseite 87)


    Noch einfacher wird es, wenn der Taster für die Aussenbeleuchtung bzw. für die Abwassertankbeheizung auf dem Bedienteil PC100 oder PC200 nicht belegt ist.
    Dann liegt nämlich auf Stecker 14, Pin 3 ein 12-Volt-Plus-Signal auf, das verwendet werden kann.
    Siehe dazu ebenfalls die Seiten 14 und 15 in der Gebrauchsanweisung.
    Bei Betätigung des Tasters für die Aussenbeleuchtung bzw. für die Abwassertankbeheizung wird dann das Trennrelais aktiviert und der Strom kann im Notfall von der Wohnraum-Batterie zur Fahrzeugbatterie fließen.


    Hinweis! Um das integrierte 70-Ampere-Trennrelais, das je nach Ausbau-Hersteller mit ca. 50 Ampere abgesichert ist, nicht mit zu hohen Strömen während des Startvorganges zu belasten, sollte kurz vor dem Starten das Trennrelais wieder deaktiviert werden.

  • Puh, Peter... bis zum letzten Satz hab ich mir gesagt: "Ja, doch, auch eine Lösung."
    Ich will ja auch so'n "FürallelebenslagengerüsteterTyp" sein und finde solche "Jetzt helfe ich mir selbst"-Lösungen immer gut.


    Dann bekam ich etwas Zweifel. Da besteht dann doch - wenn das Relais nicht wieder getrennt wird - die Gefahr, dass der E-Block aubraucht o_O ich weiß nicht ich weiß nicht. Mal sehen, was andere Experten dazu sagen. Wo ist @_Matthias wenn man ihn mal braucht ;):p:D


    Oder man nimmt oder wechselt auf das Cyrix-Relais, Zitat:


    "Parallelanschluss für den Notfall (Start Assist)
    Der Cyrix lässt sich auch über einen Drucktaster einschalten (Cyrix bleibt 30 Sekunden lang in Betrieb) oder über einen Schalter, um die
    Batterien per Hand parallel anzuschließen. Dies ist insbesondere bei einem Notfall nützlich, wenn die Starter-Batterie entladen oder beschädigt ist."


    Beste Grüße
    Marc

  • Was ich gerne verstehen würde....
    Dann sind 2 Batterien direkt parallel also "+" gegen "+" verbunden. Es liegt aber keine Spannung durch die Lichtmaschine an.
    Im meiner laienhaften Vorstellung von Stromfluss sehe ich da als einzigen Widerstand den Innenwiderstand der Batterien und der Kabel. Das wird dann aber mal richtig warm nach 10 Sekunden. Eine 50 A Sicherung im Trennrelais würde sofort knallen. Wo ist mein Denkfehler? Ein sehr billiges Starthilfekabel kann mit 200 A belastet werden und das läuft am Limit bei Batterie zu Batterie. Da lässt man ja auch den Motor laufen beim Starthilfegeber sonst ist sehr schnell dessen Batterie hin. So was willst du machen?

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    3 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Dann bekam ich etwas Zweifel. Da besteht dann doch - wenn das Relais nicht wieder getrennt wird - die Gefahr, dass der E-Block aubraucht


    Nö, diese Gefahr besteht nicht, weil ja das im CBE-DS300 integrierte 70-Ampere-Trennrelais mit (normalerweise) 50-Ampere-Sicherungen abgesichert ist.

  • Was ich gerne verstehen würde....
    Dann sind 2 Batterien direkt parallel also "+" gegen "+" verbunden. Es liegt aber keine Spannung durch die Lichtmaschine an.
    Im meiner laienhaften Vorstellung von Stromfluss sehe ich da als einzigen Widerstand den Innenwiderstand der Batterien und der Kabel. Das wird dann aber mal richtig warm nach 10 Sekunden. Eine 50 A Sicherung im Trennrelais würde sofort knallen. Wo ist mein Denkfehler? Ein sehr billiges Starthilfekabel kann mit 200 A belastet werden und das läuft am Limit bei Batterie zu Batterie. Da lässt man ja auch den Motor laufen beim Starthilfegeber sonst ist sehr schnell dessen Batterie hin. So was willst du machen?


    Darum hab ich ja als Hinweis geschrieben, dass vor dem Startvorgang das Trennrelais wieder deaktiviert werden sollte.

  • vor dem Startvorgang


    in meiner Vorstellung kommt es dazu gar nicht. Die Parallelschaltung wird aktiviert, einige hundert Ampere wollen fliessen und die Sicherung an Trennrelais fliegt.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Wartet mit dem Umbau bis die Feuerlöschstäbe geliefert sind :rolleyes:


    Duck und wech;)

    Gruß Volker
    Wenn man in beiden Händen ein Glas Bier hält, kann man sich gar nicht mehr ins Gesicht greifen. - Nur so als Tip :)
    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

  • in meiner Vorstellung kommt es dazu gar nicht. Die Parallelschaltung wird aktiviert, einige hundert Ampere wollen fliessen und die Sicherung an Trennrelais fliegt.


    Es passiert ja auch nichts, wenn im umgekehrten Fall die Wohnraum-Batterie leer ist und dann das Trenn-Relais die Batterien parallel schaltet sobald der Motor läuft ;)

  • Es passiert ja auch nichts, wenn im umgekehrten Fall die Wohnraum-Batterie leer ist und dann das Trenn-Relais die Batterien parallel schaltet sobald der Motor läuft


    Da liegen aber 14,4 V an der Lichtmaschine an und die hat auch eine Ladereglelung. Die Batterie nimmt sich ihren Strom an der Lima und nicht an der anderen Batterie.


    dazu wikipedia:
    "Die Spannung der Lichtmaschine würde bei konstanter Magnetfeldstärke stark mit der Drehzahl und der angeschlossenen Last schwanken. Um die Spannung zu regeln, wird bei elektrisch erregten Lichtmaschinen die Erreger-Magnetfeldstärke verändert. Als Steuergerät dient ein elektronischer Laderegler. Dieser vergleicht die Ist-Spannung im Bordnetz mit einer eingebauten Spannungsreferenz und steuert den Magnetisierungsstrom so, dass entweder der maximal zulässige Magnetisierstrom oder die Ladeschlussspannung der Starterbatterie nicht überschritten werden."

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    2 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Bei einem Szenario, wo ich lange Zeit in der Einsamkeit rumstehe und deshalb die Batterien langsam leer gehen, würde ich ja ohne schlechtes Gewissen abends mal 20 Minuten den großen Stromgenerator anschalten - den mit den 130 PS. Das kostet dann 1,- € für den Diesel.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Die leere Wohnraum-Batterie erhält ihren Strom trotzdem über das Trenn-Relais !


    ich will nicht rumstreiten. Ich würde es nur gerne verstehen. Meiner Annahme nach wird eine leere Batterie bei laufendem Motor mit 14,4 V versorgt und durch ein Steuergerät an der Lima wird der Stromfluss begrenzt. Bei einer Schaltung Batterie an Batterie ohne was dazwischen raucht das System ab weil irre Strommengen fliessen.
    Jetzt brauchts einen Profi : Richtig oder Falsch?

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Ich habe mir einen Jumpstarter, also einen kleinen Starterakku gekauft, der immer in dem Auto mitfaehrt, in dem ich gerade unterwegs bin.
    Selbst hab ich ihn noch nicht gebraucht, aber helfen konnte ich bereits einige Male. Funktioniert perfekt und ist unkompliziert.

  • Ich habe mir einen Jumpstarter, also einen kleinen Starterakku gekauft, der immer in dem Auto mitfaehrt, in dem ich gerade unterwegs bin.
    Selbst hab ich ihn noch nicht gebraucht, aber helfen konnte ich bereits einige Male. Funktioniert perfekt und ist unkompliziert.


    Ach das finde ich praktisch. Welchen denn(hast Du eine Empfehlung?) Und muss das Ding nicht auch immer geladen sein? Wie machst Du das?


    Gruss Michael

  • ich will nicht rumstreiten. Ich würde es nur gerne verstehen. Meiner Annahme nach wird eine leere Batterie bei laufendem Motor mit 14,4 V versorgt und durch ein Steuergerät an der Lima wird der Stromfluss begrenzt. Bei einer Schaltung Batterie an Batterie ohne was dazwischen raucht das System ab weil irre Strommengen fliessen.
    Jetzt brauchts einen Profi : Richtig oder Falsch?


    Ich bin KFZ-Meister. Profi genug ?
    Deine Aussage: Leider falsch !

  • Peter klasse Idee, wenn ich das vorher gewusst hätte
    ich hab mir sowas eingebaut http://www.ebay.at/itm/182470059211?_trksid=p2057872.m2749.l2649&ssPageName=STRK:MEBIDX:IT um auf 13.8V 20/A zu kommen, damit mein Funkgerät auch die vorgesehene Leistung abgibt (bei 12V ist das bis zu einem Drittel weniger)
    Un da mein WEinsberg ohne die Plasiksitzverkleidungen geliefert wurde, habe ich mir aus pulverbeschitetem Blech Abdeckungen gemacht, wo unter anderem auch 2 12V Buchsen eingebaut sind. Durch eine Strombegrenzung und Tiefentladeschutz kann ich so der Starterbatterie ein bisschen Energie zukommen lassen, wenns mal notwendig sein sollte


    LG

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