Fiat Ducato L5H2

  • Bereits 2018 haben wir beschlossen, uns ein Wohnmobil selbst auszubauen. Unsere erste Wahl fiel auf eine alte Feuerwehr. Cooles Teil, aber: zu schwer, zu wenig Platz, zu wenig Fahrcomfort, ...
    Dann fiel unsere Entscheidung: wir bauen einen Kastenwagen aus. Los ging es mit dem Recherchieren: Youtube, Forum, Webseiten, Messe besuchen. Wir wollen das alles aber nicht zu sehr ausbreiten. Dann stand das Ziel fest:

    • 3 Sitzplätze vorn
    • Trennwnd bleibt drin
    • Dämmung mit 19mm Armaflex


    • 2 Betten hinten quer, Kinderbett längs über den Füßen
    • Trockentoilette, keine Dusche (diese Entscheidung haben wir dann zwischendurch revidiert und eine komfortable Dusche eingebaut)
    • Kochen mit Gas
    • Warmwasserbereitung mit Gas
    • keine Heizung (Wintercamping ist nichts für uns)
    • einfache Sitzgelegenheit
    • Elektrik nur mit 12V, auch der Kühlschrank
    • 100l Frischwasser und 100l Abwasser
    • 200W Solar
    • 100Ah Akku LiFePO4
    • Fernseher mit automatischer Sat-Anlage


    Um quer zu liegen, kam dann eigentlich nur Fiat Ducato, Citroen Jumper und Peugeot Boxer infrage. Fündig wurden wir dann bei einem Händler im Vogtland. Ein Fiat Ducato, 4 Jahre, ca. 80000km und offensichtlich ganz gut gepflegt.

  • Los ging es mit dem Einbau eines Navigationgerätes (Noname) und einer Rückfahrkamera.

    Im Inneren wurden alle Einbauten entfernt und gründlich sauber gemacht. Der Fußboden kam raus, 9mm Armaflex drauf, Fußboden wieder rein. Darauf dann eine Schicht Fußbodenbelag, vorerst nur im Gepäckbereich.

  • Im Inneren begannen wir mit dem Gaskasten und der Toilette. Aufgrund der niedrigen Außentemperaturen wurde alles im Keller vorgefertigt. Als Material diente 15mm Pappelsperrholz aus dem Baumarkt.
    Die Toilette ist auf Rollen verschiebbar und kann unter dem Bett in einem Kasten geparkt werden. Entlüftet wird über einen PC-Lüfter nach außen.

  • Nach und nach ging es an den Einbau der Fenster. Das übliche Prozedere, brauche ich hier sicher nicht weiter zu beschreiben.
    Wir haben 2 große Fenster, einmal in der Schiebetür und gleich gegenüber am Sitzplatz. Desweiteren gibt es ein kleines Fenster im Bad über dem Waschbecken und eins in der linken hinteren Tür für den Schlafbereich.

  • Zunächst konzentrierten wir uns auf den Ausbau des Schlafbereichs im hintern Teil des Fahrzeugs. Dämmung mit Armaflex, Verlegen von Leerrohren für die Elektrik (2 Lampen im Schlafbereich, 1 Lampe im Kinderschlafbereich, Steckdosen für Fernseher und Sat-Steuerung, Beleuchtung der Heckgarage).
    Aus Kanthölzern fertigten wir die Unterkonstuktion für die Lattenroste. Die Lattenroste sind von dem großen schwedischen Möbelhändler, mit der Stichsäge passend gemacht. Die Matratze ist ein Sonderangebot eines Lebensmitteldiscounters, mit dem Küchenmesser zugeschnitten.

    Die Wände wurden mit Pressspanplatten ("Schrankrückwände") verkleidet und mit Kunstleder beklebt. Als Kleber diente stinknormaler Holzleim. Man muss nur höllisch aufpassen, dass keine kleinen Fremdkörper zwischen Platte und Leder kommen. Die Kanten wurden mit Silikon verfugt.
    Inzwischen kam dann noch eine Dachluke (Miniheki) dazu.

    Und dann fehlt noch das Kinderbett für unsere Jüngste (10 Jahre). Dazu wurde ein Kantholz an die Holme der Decke geklebt und geschraubt. Eine Trennwand mit Einstiegsöffnung und Luke, Lattenrost und Matratze hält die Ebene der Matratze. Dadurch wird der Einstieg ins Bett sehr schmal, für uns reicht es aber. Geplant wurde mit großen Pappen auf dem Küchentisch, bis es für alle passte. Das Kinderbett reicht bis in den Schrankbereich hinein.

  • Parallel dazu wurde der Einbau der Technik vorangetrieben, wann immer es nötig war.
    Der 100l-Frischwassertank in der Heckgarage wird von außen (rechte Seite) befüllt.Die Entnahme erfolgt über eine Saugleitung und eine Druckpumpe mit angeschlossenem Druckbehälter.

    Verteilt wird das Wasser jeweils warm/kalt zur Dusche, zum Waschbecken und zur Spüle in der Küche.
    Das warme Wasser wird über einen Trumaboiler 10l erzeugt. Wir haben uns für die Variante Gas + Elektro entschieden. Mit Strom heizen wir immer dann, wenn wir Landstrom zur Verfügung haben.
    Die Größe des Boilers ist dann auch der Grund für den Einbau der Dusche. 10 Liter warmes Wasser ist dann zum Händewaschen doch zu viel. Inzwischen sind wir sehr froh, uns für den Einbau einer Dusche entschieden zu haben.

  • Auch die Gasleitung wurde selbst verlegt. Als Sicherheitslösung wurde eine Truma Monocontrol mit Crashsensor verbaut. Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Gasleitung weitestgehend gebogen und nicht verschraubt wurde. Auf diese Weise kann man die Gefahr von Undichtigkeiten verringern. Die Abnahme verlief dann auch völlig problemlos.

  • Der nächste Schritt war dann der Einbau des Bades. Um die Nasszelle dicht zu bekommen, entschlossen wir uns, die Wände mit Fußbodenbelag zu bekleben. Die Kanten wurden mit Silikon verfugt.
    Die Duschwanne selbst ist eine Maßanfertigung aus Edelstahl. Kostet zwar etwas mehr, ist aber dafür um ein vielfaches stabiler als das Plastezeug vom Ausbauhandel.
    Die Abwasserleitungen werden unter dem Fahrzeugboden zu 2 je 60l-Abwassertanks geführt. Die 2 Tanks haben den Vorteil, dass sie bestens zwischen die Bodenträger passen.

  • Inzwischen begann auch der Bau der Schränke auf der rechten Fahrzeugseite. Seitenteile aus 15mm Sperrholz, Einlegeböden aus 12mm Sperrholz. Wände und Böden wurden weiß lackiert. Die Größeneinteilung folgte den Vorgaben der Schlafkabine und des Kompressorkühlschranks.
    Die Türen wurden wieder aus 12mm Sperrholz gefertigt. Bezogen wurden sie mit Möbelfolie aus dem Baumarkt. Mini-Pushlocks halten die Türen fest zu.

  • Auf der Fahrerseite entstand eine einfache Sitzecke. Zwei Sitzbänke und einen Tisch halten wir für ausreichend. Die Deckel wurden mit Schaumstoff belegt und mit Polsterstoff bezogen. Im vorderen Sitz befinden sich Elektrik und Abfallbehälter, die andere Sitzbank dient als Stauraum. Die Tischplatte ist ein Rest aus dem Küchenstudio.

  • Danach ging es an den Küchenschrank. Der Einbau der Spüle mit Kocher (Dometic) in die Platte überließen wir den Profis aus dem Küchenstudio. Unter der Platte befinden sich insgesamt 6 Schubladen für Küchenutensilien und Vorräte. Die Schubladen laufen auf einfachen Auszügen aus dem Baumarkt.

  • Josef

    Hat das Label Fiat Ducato hinzugefügt.

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