Nochmal Sinus Wechselrichter

  • Es geht nicht um Krankenwagen oder OP. sondern allgemein um Erdfreies Netz. Und selbiges hast du nun mal an jedem Stromerzeuger. Und dein Wohnmobil hat sicher auch keinen Fundamenterder. Und ein Erdfreies Netz ist ein IT Netz und da wird halt nun mal eine Isolationsüberwachung gefordert. Und da der Markt für sowas relativ klein ist, weil es halt nur in OP´s in Krankenhäusern verwendet wird, sind die Teile dann teurer als der WR. Ansonsten darfst du nur ein Gerät anschließen an den WR und nicht die komplette Anlage.

  • Hi,
    da muss ich Frank widersprechen, tatsächlich hat der Normausschuss nur die Badsteckdose dafür vorgesehen, warum auch immer. Fahrzeuge mit einem Raumbad sind da im Vorteil. Im Bad ist allerdings in der Norm auch noch ein Trenntrafo erforderlich. Kein Problem, WR mit Trenntrafo gibt es auch zu kaufen. Daran dürfen dann Schutzklasse II Geräte angeschlossen werden....:p. Auch nicht schlimm erkennt man an dem Symbol mit den zwei Quadraten ineinander. Wechselrichter, die geeignet sind, kosten allerdings dann auch 1,- € / VA oder mehr; jetzt fängt die Diskussion an spannend zu werden.
    Ach so, wer das einbaut gilt als Hersteller der Anlage und muß dass entsprechend prüfen und dokumentieren.
    Und da kriege ich jeden Ausbauer, der das einbaut am A...h! Weil schon der Isolationsprüfung hält kaum ein Campingwechselrichter stand. Die FI-Prüfung stelle ich mir auch spannend vor und der Leitungsschutzschalter löst nie aus. Und der Wunde laiert sich:)
    Gruß
    Norbert

  • Wenn du nicht an Landstrom hängst, hast du ein Erdfreies Netz, es sei denn du klopfst einen Erder ein, dann kannst du ein geerdetes Netz basteln. Erdfrei ist IT Netz. Und IT-Netz verlangt eine Isolationsüberwachung.

  • Ich habe es fast befürchtet wo das hier hinführt. Da kommt nichts produktives mehr zur eigentlichen Frage.
    Ihr Kritiker, ich denke ihr sprecht aus Erfahrung und könnt mir Fälle nennen wo ein WR im Wohnmobil den Einsatz eines Krankenwagen
    erfordert hat.
    Aber jetzt bitte keine Schauermärchen aus dem Internet wo jemand den Sinus mit Fingern in der Steckdose getestet hat.

    Gruss Dietmar
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    Basis Fiat Ducato Multijet 130 Bj.17, der Rest ist größer als ein Kasten.
    Meine YouTube Kanal: KLICK oder Suchbegriff "Wombat1953".

  • Ist einfach eine Sicherheitsfrage. Und zu Hause kommen aus gutem Grund auch nicht nur 2 Drähte aus der Wand ohne geerdeten Schutzleiter. Das hat man vor 70 Jahren geändert.
    Selbst bei den Amis gibt es sowas langsam obwohl die nur 115V haben. Aber im Womo braucht man das nicht, wird schon nichts passieren. Aber wenn einer sagt, das das Anschlußkabel auch mit 1,5mm² funktioniert und das auch wenn es länger als 25m ist, ist der Aufschrei groß. Und es wird sofort auf die Norm verwiesen ;) und da ist das Gefahrenpotential dagegen verschwindend gering. WR gibt es in der Campingfahrzeug Norm gar nicht, warum wohl?

  • Hi,
    die Frage stellt sich jetzt so für mich nicht.
    Die VDE ist bindend und nicht zu diskutieren. Da muss man nicht unbedingt Versicherungsstatistiken recherchieren.
    Ich weiß nicht welches Problem hier besteht, zu Hause ist bei den meisten Leuten die Elektroanlage in der Regel nicht verbastelt.
    Natürlich gibt es immer Leute, die meinen alles selbst machen zu können, zu denen zähle ich auch. Allerdings hole ich mir immer fachkundige Unterstützung, wenn es um Gewerke geht, die meine Fertigkeiten und Kenntnisse überschreiten. Und die Regeln der Elektrotechnik werden in Ausbildungsberufen und Studiengängen vermittelt und das ist gut so.
    Die Eingangsfrage nach der Anwendung von Wechselrichtern mit Sinus- oder Rechteckspannungen ist hier hinreichend beantwortet. Rechteckförmige Spannungen eignen sich zum Betrieb von ohmschen Verbrauchern, sinusförmige für alle anderen Verbraucher. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Die Schutzmaßnahmen für den Personen- und Brandschutz im Reisemobil, und das ist hoffentlich unstrittig, sind die Fehlerstromschutzschaltung in Verbindung mit Leitungsschutzschaltern. Das ist technisch nicht mit einem Wechselrichter oder Stromaggregat trivial zu realisieren.
    Wer das trotzdem macht, macht das auf eigenes Risiko, das kann jeder machen wie er will. Er verliert zumindest seinen Versicherungsschutz.
    Nur hier im Forum würde ich jetzt nicht sagen, mache das mit dem Wechselrichter so und so, das wäre unseriös.
    Gruß
    Norbert

  • Die VDE ist wie jede Norm nicht bindend, sie beschreibt nur den derzeitigen techn. Standard. Bindend sind Gesetze und Verträge, die du mit irgend jemanden abschließt. Nur wenn du z.B. mit einem Elektroversorgungsunternehmen z.B einen Liefervertrag abschließt, und dieser verlangt z.B. einen Zählerplatz nach Din..., dann wird dieser Teil der Norm zum Vertragsgegenstand und damit bindend.
    Wenn Normen bindend wären, gäbe es keine Entwicklung mehr. Keiner hätte je einen FI entwickelt, wenn er nicht verkäuflich wäre, weil er erst 10 Jahre später erst in der Norm auftaucht. Umgekehrt wäre er auch nie in der Norm aufgetaucht, wenn er vorher nicht benutzt worden wäre.
    Und so ist das auch mit anderen Sachen. Früher ging der Schutzbereich 0 im Bad vom Fußboden bis Wannenrand. Whirlpools wären nie möglich gewesen. Erst als die Teile schon am Markt etabliert waren, wurde der Schutzbereich aufs Wanneninnere begrenzt und Strom darunter erlaubt.

  • Hi,
    das ist in Europa tatsächlich unterschiedlich.
    In D ist das in etwa so, das eine Grundlage zur Regelung für das Errichten und Betreiben elektrischer Anlagen im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) niedergeschrieben ist. Ich meine, in § 16 gibt es einen Bezug zu den Bestimmungen zum VDE.
    Damit sind die DIN-VDE-Bestimmungen im Rahmen der allgemein anerkannten Regeln der Technik quasi Gesetz geworden. Sie haben Gesetzeskarakter. Natürlich werden die permanent den technischen Entwicklungen angepasst, das ist oft ein zäher Prozess.
    Bestimmt gibt es hier jemanden, der das juristisch aufdröseln kann.
    Und an Peter, gerade werden viele Richtlinien im Rahmen der E- Mobility neu gefasst, da bleibt es spannend.
    Gruß
    Norbert

  • Dann doch nochmal was produktives, um den Theorie-Abhandlungen was aus der Praxis beizusteuern:


    Ich habe mir den hier geleistet. Er hat einen integrierten FI Schalter für die Sicherheit und eine Fernbedienung für den Komfort.
    Mit der kann man den WR in einen Ruhezustand versetzen, in dem er so gut wie keinen Strom mehr benötigt (paar mA für die Fernbedienung selber laut Auskunft des freundlichen Fraron-Mitarbeiters).


    Macht einen wertigen Eindruck und tut was er soll.
    Und Richtlinien hin oder her, mit einem solchen Gerät (sorgfältig installiert) ist man meiner Meinung nach an der Obergrenze dessen, was vernünftigerweise eingebaut werden kann, ohne einen Sicherheits-Overkill zu betreiben.


    Gruß
    Wolfgang

  • Damit ein Fi funktioniert, muss ein Pol der Spannungsquelle geerdet sein. Man könnte zwar theoretisch die Fahrzeugmasse als Erde bezeichnen. dann wäre man mit dem FI im inneren sicher. Nimmst du aber den Strom mit vor die Tür, musst du erst einen Kreuzerder einschlagen und mit der Fahrzeugmasse verbinden. Sonst ist der Schutz des FI =0 . Und wenn ich in der Anleitung nicht mal einen Hinweis darauf finde, ist das für mich eher bedenklich, wenn einem mit dem FI eine scheinbare Sicherheit vorgegaukelt wird.

  • Man könnte zwar theoretisch die Fahrzeugmasse als Erde bezeichnen. dann wäre man mit dem FI im inneren sicher.


    Das sollte man nicht nur theoretisch machen sondern das ist zwingend am WR vorzunehmen.

    Gruss Dietmar
    WOMBAT >>> WOhnMoBil Auf Tour


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  • Gibt es eigentlich auch eine Art Schleifkontakt, damit ich den Wechselrichter auch während der Fahrt normenkonform betreiben kann? Oder brauche ich eine Art Pflug, der den Spritverbrauch unwesentlich erhöht?

    Gruß von Kaba (dem Theoretiker nur echt mit zehn Daumen)
    "Wilma": LPG-vollabhängiger Pössl 2WinR 25 Jahre Citroën, 2,2l 150PS Heavy, 140W Solar, 190Ah, 1500W WR, Sat+TV, böse Nespressomaschine, EZ 06/15

  • das ist zwingend am WR vorzunehmen.


    Korrekt, und steht auch so in der Anleitung.
    Wenn man zusätzlich noch einen Erdungsanker einschlagen würde für normenkonformen Betrieb zur Stromentnahme außerhalb des Kastens, ginge jegliche Praktikabilität verloren. Oder anders: wer so etwas anrät, tut besser daran, gleich jeglichen Betrieb eines WR im Fahrzeug zu vermeiden.
    Ist aber auch OK, weil ja nicht lebensnotwendig. Soll sich nur jeder seiner Entscheidung bewußt sein.

  • Wenn man zusätzlich noch einen Erdungsanker einschlagen würde für normenkonformen Betrieb zur Stromentnahme außerhalb des Kastens, ginge jegliche Praktikabilität verloren.


    Das ist aber die Konsequenz, wenn man einen FI betreiben will

  • Ich schätze, dass mit dieser Maßnahme nicht nur der Dieselverbrauch, sondern auch die Kfz-Steuer steigt, sollte sich die Höhe der Kfz-Steuer LKW-mäßig am angerichteten Straßenschaden orientieren. (Nicht linear, sonst gäbe es wohl keine Speditionen mehr).

    Gruß von Kaba (dem Theoretiker nur echt mit zehn Daumen)
    "Wilma": LPG-vollabhängiger Pössl 2WinR 25 Jahre Citroën, 2,2l 150PS Heavy, 140W Solar, 190Ah, 1500W WR, Sat+TV, böse Nespressomaschine, EZ 06/15

  • An Norbert und andere:
    Bitte macht doch hier nicht andauernd die Pferde scheu. Tatsache ist, dass sich ein Wechselrichter innerhalb des Autos problemlos sicher betreiben lässt. Dazu habe ich hier ganz ausfühlich alles zusammen gefasst.
    Solange man fährt, besteht also überhaupt keine Veranlassung, das Auto zu erden. Damit erübrigt sich leider auch die Begründung zur Erhöhung der KFZ-Steuer für Wohnmobile :p.


    In dem verlinkten Artikel habe ich den Betrieb von 230 V-Geräten außerhalb des Fahrzeugs ausgeklammert. Man könnte sich tatsächlich einen Fall konstuieren, in dem dieser Betrieb gefährlich sein könnte:
    An einer Leitung ist der nicht mit Fahrzeugmasse verbundene Außenleiter (der "heiße Draht") beschädigt, nicht aber die anderen beiden. Diese beschädigte Stelle kommt mit einem Geländer o. ä. in Berührung, das gut geerdet ist. Die Fahrzeugkarosserie hat keine Verbindung zur Erde. An der Leitung ist an einer anderen Stelle der mit Fahrzeugmasse verbundenen Leiter (Neutralleiter), aber nicht der Schutzleiter, blankgescheuert und wird berührt. Diesen Fehler würde der RCD (FI) im Fahrzeug nicht abfangen. (Bei einem Körperschluss in einem geerdeten Gerät würde in dem konstruierten Fall der RCD auslösen, wenn das Gerät berührt wird). Ihr dürft jetzt selber die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios abschätzen.


    Dagegen hilft:
    1. Nur ein einzelnes Gerät außerhalb des Fahrzeugs verwenden und ständig auf unbeschädigte Leitungen und Gerätegehäuse achten.
    2. Ein Erdspieß, der leitend mit dem Fahrzeuggehäuse verbunden ist. Voraussetzung ist ein TN-Netz mit RCD, im Fahrzeuginneren, wie ich es in dem verlinkten Artikel als die normenkonforme Lösung beschrieben habe.


    Weil das mit dem Erdspieß eben nicht so praktikabel ist, bleibt nur die Lösung 1.
    Das, Norbert, darfst Du gerne immer wieder betonen: Die Verwendung von Elektrogeräten außerhalb des Fahrzeugs könnte Gefahren bergen und lässt sich durch Verwendung nur eines einzelnen Verbrauchers außerhalb des Fahezeugs und ständige Sichtkontrolle von Gerät und Zuleitung minimieren.


    Eine sichere Sache ist dagegen die Versorgung von 230 V-Geräten über Wechselrichter im Fahrzeug bei sachgemäßer Installation (siehe Punkt 2. im verlinkten Artikel).


    Gruß
    Matthias

  • Ja aber da es hier um Normen geht, welche Netzform hast du denn da? Die einzige ungeerdete Netzform die es gibt ist IT-Netz. Und Erde ist nun mal der Planet auf dem du lebst und nicht die Fahrzeugmasse. Und um dein Netz mit diesem Planeten zu verbinden braucht es einen Erder. Ohne Erder also kein TN oder TT-Netz, weil das 1. T für Terra (Erde) steht. Und wenn du ein IT-Netz baust, dann geht kein FI und du brauchst eine Isolationsüberwachung. Ergo ist das genausowenig Normkonform wie eine 1,5mm² Kabeltrommel mit Schukostecker nur das von letzterer wahrscheinlich die kleinere Gefährdung ausgeht.

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