Verarbeitung Sikaflex (und Dekalin)

  • Bei dem Studium der Datenblätter zu den verschiedenen Sikaflex Varianten kommt man schnell zu dem Schluss, dass die Schichtdicke für die Festigkeit der Verklebung äusserst relevant ist.


    Hier sehe ich bei den Fenstereinbauten stets, dass z.B. die Holzrahmen mit Schraubzwingen verklebt werden, also volles Rohr ans Blech gedonnert werden. Selbiges bei Lattungen für die Unterkonstruktion des Bodens, Schienen auf dem Dach, etc. Legt ihr immer Distanzklötzchen drunter, oder wie macht ihr das? Wie stellt ihr sicher, dass eine ausreichende Schichtdicke übrigbleibt?


    Selbiges bei Dekalin, aus meiner Erfahrung würde ich einen Fensterrahmen mit Dekalin nur leicht vorgespannt montieren und erst nach Anziehen des Dekalins (härtet ja nicht wirklich aus) das Fenster final auf Dichtheit spannen/verschrauben.


    Wie macht ihr das?

  • Hi!
    Ich sag mal was aus meiner Sicht dazu! Wie exakt dies nun wirklich stimmt, kann ich nicht sagen. Was die Holzrahmen beim Fenster angeht, die könnte man (wie gesagt, so seh ICH das was die Rahmenfenster angeht) durchaus auch mit z.B. Tixo am Blech ankleben. Die müssen durchs Sika nur am Blech halten, damit der Fenstereinbau leichter geht. Dagegengezogen werden sich dann durch den Innen- und Außenrahmen, die miteinander verschraubt sind.


    Dekalin wird dir "nie" ausgehärten. Bleibt immer elastisch. Und solange sich eine durchgehende Raupe ergibt, ist das auch dicht. Glaube ich zumindest.

  • Ich habe schon vor, mit dem Holzrahmen eine plane Auflage fürs Fenster herzustellen. Das bedingt eine Vorspannung des Blechs, daher sollte die Verklebung schon stabil ausgeführt werden. Das Fenster nur mit dem Innenrahmen zu verpannen und den Aussenahmen des Fensters dem Blech anzupassen ist - so denke ich- der risikoreichere Weg hinsichtlich Undichtigkeit.


    Dekalin verändert doch aber schon die Konsistenz?

  • Stimmt...:s12 - da war doch noch was mit dem geradeziehen vom Blech...:s7. Kein Thema, soweit muss es schon halten (und tuts auch, wenn man es mit Zwingen ranzieht), nur sobald das Fenster montiert ist, übernehmen die Schrauben das zusammendrücken/geradebiegen.


    Zu Beginn ist das Dekalin - meiner Meinung nach - noch um einigies klebriger, aber ansonsten bleibts gleich.

  • Hallo Markus,
    den Holzrahmen habe ich mit Sika 221 aufgeklebt und mit Schraubzwingen fixiert. Die Schraubzwingen von Hand normal angezogen. Der Rahmen hält und kann nicht mehr zerstörungsfrei entfernt werden. Die Fenster selbst habe ich mit Dekalin abgedichtet. Wenn Du Rahmenfenster, also S4, hast, dann die Verschraubung des Innen- mit dem Außenrahmen gut und vor allem gleichmäßig anziehen, so dass rundum etwas Dekalin rausgedrückt wird. Dann sollte es dicht sein. Ein Aushärten des Dekalin gibt es nicht, kannst also gleich festziehen.
    Gutes Gelingen,
    Willy

  • willy: Wenn du soviel Dekalin verwendest, dass es rundherum herausquillt - wie hast du den Überschuss entfernt? Ich muss mein S4 nochmal ausbauen da es undicht geworden ist und möchte eine saubere und "schöne" Lösung. Das Dekalin lässt sich ja nicht glatt streifen so wie zB: Silikon.


    lg
    Hannes

  • Hallo Hannes,
    ich hab das herausgequollene Dekalin gelassen. Wo es zuviel ist, kann man es ja mit einem Plastikspatel abtragen. Sieht natürlich nicht so schön aus, wie glattgestrichenes Sikaflex, aber Du kannst davon ausgehen, dass es keinen Spalt gibt, in den Wasser eindringen kann.
    Gruß Wily

  • Kann man eh. Nur "hübsch" ist was anderes. Ergibt halt einfach keine saubere Linie. Wobei man sich da ein wenig helfen kann, wennst das überstehende mit (z.B.) einer Kreditkarte vorher "abschneidest". Nichts wirklich scharfes dafür verwenden.

  • Dekalin ist nicht dafür geeignet mehrer mm überbrückende Dichtfugen dauerhaft auszufüllen. Das ist Pfusch und führt irgendwann zu Problemen. Genaus dösig sind dies Gummidichtungen die in den Rahmenfenstern verbaut sind, auf welche dann die Dichtmasse gekleistert wird und die sich als erstes vom Rahmen/Blech abhebt wenn der Anpressdruck durch Wandschrumpfung mal nachlässt. Diese Gummis sind gedacht für plane Flächen, nicht für Kastenwagen. Hier muss auch immer die Ausschnittgröße mit einkalkuliert werden.


    Ich würde ein vorhandenes Dichtgummi entfernen, farblich passendes Dekalin verwenden, montieren, den an der Dichtfuge abscherenden Überschuss abtupfen und fertig. Wer es dann noch einen Tick besser machen will legt auf den abgeklebten Außenbereich oben eine saubere Raupe MS-Polymer.

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

  • Hab echt noch kein so ein Fenster eingebaut, aber wird nicht zuviel Dekalin verwendet, wenn das überall rausquillt? Kann man die Raupe in der Dicke nicht so wählen, dass es (ohne Dichtung) plan am Blech anliegt und nix rausquillt?


    Möchte extra nur Fenster mit 450er Höhe einbauen, und mit dem Innenholzrahmen das Blecht planziehen...

  • Worüber machst du dir eigentlich sosehr Gedanken?? Gehts dir um die Optik?? Der kleine Dekalinrahmen rund ums Fenster fällt doch nicht auf. Vor allem deswegen nicht, weil ihn JEDER hat!
    Die Grenze zwischen nicht rausquellen und halt NICHT rundherum anliegen und somit NICHT dicht sein ist recht dünn - schätz ich. Lieber es kommt ein bisserl was raus (was man dann ja abtupfen kann) und ist DICHT, als es kommt nix und du hast die Gefahr, dass dir Wasser reinrinnt. Was dei 45-er Fenster angeht - war genau auch meine Entscheidung.

  • Hallo,


    bei meinem Fenstereinbau hab' ich ein paar Dinge anders gemacht:


    1. Als Gegenlager habe ich Multiplexplatten verwendet: die schwinden anders als Vollholz nicht mehr (maßhaltig) und der Rahmen lässt sich aus einem Stück erstellen (zwar kostenintensiver aber formstabiler).
    2. Das Holz habe ich mit Karosseriekleber angeklebt und in der Mitte (wo die Spannung am größten ist) nochmals von außen verschraubt. Auch der Karosseriekleber benötigt eine gewisse Kleberdicke. Diese habe ich erreicht, indem ich in regelmäßigen Abständen kleine Kunststoffbeilagscheiben untergelegt habe (sonst quetschen die Klemmen auf 0 mm zusammen).
    3. Obwohl Dekalin habe ich außen nochmal grob abgeklebt. Dekalin habe ich satt aufgetragen und überall herausquellen lassen. Zunächst die Schrauben am Fenster mäßig angezogen und von außen grob abgetupft. Das ganze einige Zeit noch nachchträglich herausquellen lassen und die Schrauben am Fenster gleichmäßig noch etwas nachgezogen. Erneut von außen abgetupft. Die Gummidichtung habe ich belassen. Diese wird wohl nicht unbedingt die Dichtheit bringen, aber zumindest gewährleistet sie einen Mindestabstand zwischen Fensteraußenrahmen und Blech (= Platz für Dekaline). So ist ringsum minimal ca. 2 mm Dekalin vorhanden.


    Meinen Fenstereinbau habe ich hier genau beschrieben.


    4. Find' ich wichtig: Den Ausschnitt (Kante Holz/Blech) habe ich vor dem Fenstereinbau nochmal mit Siga-Band abgeklebt. Sollte doch mal Wasser eindringen, dringt die Feuchtigkeit nicht in den Wandaufbau ein (siehe Beitrag #112). War z. B. bei meinem alten mal so. Das Fenster hatte durch die große Spannung wegen der Wölbung einen Riss bekommen. Dort ist ein wenig Wasser durchgekommen, das man dann innen erkennen konnte. In den Wandaufbau ist nichts eingedrungen.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Interessante Sammlung. Ich stehe jetzt auch bald vor dem Entscheid, wie ich mein (Dach)fenster einbaue. Dekalin oder doch eher was aushärtendes, strukturell klebendes. Die Herausforderung ist dabei, dass es ein Aluflansch ist, der durchgeschraubt wird - ich muss also einerseits die Schraublöcher abdichten und andererseits den Flansch selber. Tendiere momentan eher zum festen verkleben, da das Fenster sowieso nicht wirklich noch mal entfernt werden soll, was spricht also dagegen. Die Auflagefläche ist komplett plan (ja, da muss man ein bissl suchen bis man sowas findet ;D), ansonsten hat der Flansch selber aber auch Rillen, die für einen gewissen Abstand Alu / Blech sorgen. Dazwischen kann sich dann der Kleber breit machen. Als Gegenstück denke ich aktuell auch über Siebdruckplatte nach, die kann man an der Innenseite auch noch schick furnieren und zum Abschluss gegen die Dachbespannung eine gelaserte Aluplatte drüberschrauben, das sollte ja ausreichend sein ;D


    Hat denn jemand noch irgendwelche Argumente pro oder contra dauerhafte Verklebung vs. Dekalin- und vergleichbare Massen? Oder Erfahrungen mit z-B. Sika 710?


    Danke schonmal und Cheers!

  • Dekalin verhält sich wie eine Gummidichtung. Es geht keine Verbindung (Verklebung) mit den Materialien ein, sondern dichtet nur.


    Für einen Dachluke, wo auch mal stehendes Wasser vorkommt, würde ich Dekalin nicht nehmen. Alle Hersteller tun es aber - vermutlich zwecks besserem Ausbau bei einem Schaden.

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

  • Hi!
    Dachfenster zum Schrauben?? Welche hast du - und warum?
    Auch wenn du nicht planst, dein Fenster jemals wieder rauszunehmen - niemals würd ich es richtig einkleben. Und schon gar nicht mit einem Kleber, der dann fest wird. Das Zeug bewegt sich. Der ganze Kasten bewegt sich (wie ich vorgestern an den "Wellen" an meiner Seitenverkleidung gesehen habe). Da ist mir persönlich (keine Ahnung obs da ein fachliches Argument auch gibt) eine dauerelasitsche Dichtung (Deka) wesentlich lieber.

  • Das Dachfenster ist eine Gebo Standard Luke mit Flansch, die geht im Lochmass 450 x 320 (oder wars 350 x 420?) genau in die Mitte der vorgesehenen Dachfensterposition des Sevel. Kostet 288 EUR, ist aus Aluminium und 1 cm dickem (betretbaren) Plexiglas, im geöffneten Zustand einbruchssicher zu verriegeln (sicherer als ein geschlossenes HEKI allemal!) und steht von alleine offen, ohne irgendwelche Aufsteller. Yachtmaterial. Zudem sieht sie gut aus und hat ein flacheres Gesamtprofil, was man von keinem der bekannten Camper-Dachwülste sagen kann. Der Wagen soll nicht direkt auf den ersten Blick CAMPER schreien, das war einer der Gründe, Gesamtstabilität & Lebenserwartung ein anderer, warum man sich ausgerechnet ABS in einen UV-bestrahlten Bereich montieren sollte war mir schon immer schleierhaft...


    Was den Kleber und die Bewegung angeht, nun ja, sagen wir mal so - der Kleber ist in sich ja immer noch in einem gewissen Maße elastisch, aber das Fenster selbst ist mit Gegenrahmen so stabil, dass sich höchstens das Blech drumrum bewegen wird. Und selbst das ist mit den Sicken so versteift, dass das kein Problem werden dürfte. Die Verklebung der Dachbleche selbst untereinander wird ja auch so ausgeführt - wenn die kein Problem haben, warum sollte dann das Fenster eins machen. Da finde ich das Argument - danke übrigens dafür! - mit dem stehenden Wasser schon sinnvoller.. denn das wird in jedem Fall vorkommen, wenn auch nicht in besonderem Maße, der exponierten Stellung des Montagebereichs sei Dank.

  • Ich habe schon vor, mit dem Holzrahmen eine plane Auflage fürs Fenster herzustellen. Das bedingt eine Vorspannung des Blechs, daher sollte die Verklebung schon stabil ausgeführt werden. Das Fenster nur mit dem Innenrahmen zu verpannen und den Aussenahmen des Fensters dem Blech anzupassen ist - so denke ich- der risikoreichere Weg hinsichtlich Undichtigkeit.



    Ihr sprecht immer davon, mit dem Innenrahmen aus Holz, das Blech "gerade zu ziehen".


    Ich will jetzt bei mir im Kasten Fenster einbauen, die 55 cm hoch sind. Wenn ich eine Latte auf diesen Bereich der Karosserie auflege, dann ist das Blech ganz leicht gewölbt, so dass die Latte oben und unten jeweils 7-10 mm absteht.


    Soll ich das wirklich mit dem Holzrahmen "gerade ziehen" ? Sieht das dann von außen nicht verbeult aus. Schließlich laufen in der Nähe der Holzrahmen auch Karosserieversteifungen .... die ziehe ich bestimmt nicht gerade.


    Die Alternative ist ja, den Holzrahmen genau dem Blech anzupassen und aufzukleben. Damit erfüllt er auf jeden Fall die Anforderung an die Versteifung der Karosserie. Das Fenster würde dann (wie meine Messlatte) oben und unten etwas abstehen und ich müßte die Dekanin-Raupe etwas fetter machen.


    Gruß, Frank

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