• Wenn ich in stillen Abendstunden mein Gesehenes, Erlebtes oder Gedachtes in mein Fahrtenbuch schreibe, erwische ich mich manchmal, dass ich Ausdrücke und Redewendungen gebrauche, die aus dem 19. Jahrhundert stammen könnten. Merkwürdig! Kommt da einmal Gelesenes wieder hoch?
    Das kann dann aber auch ganz schnell in ein modernes Zeitungsdeutsch umschlagen, wird knapp und prägnant.


    Seitdem ich meinen KAWA habe, schreibe ich den Tag auf. In eine Kladde mit engen Linien, grad so, wie sie hier in Frankreich von den Schülern verwendet wird. Und einem breiten Rand, auf den ich Vergessenes nachtragen oder auch besondere Erinnerungs-Papiere kleben kann.


    Ein Tankheft hütet alle technischen Informationen, auch Reparaturen oder Neu-Anschaffungen. Da ist es manchmal eine Überraschung, wie lang dieser oder jener Reifenwechsel schon zurück liegt oder, umgekehrt, wie kurz die letzte Akku-Garnitur gehalten hat.


    Acht solcher Kladden aus 10Jahren liegen jetzt schon vor. Ich hoffe, dass es mindestens noch einmal soviel werden... (Wie gesagt, die Zeit rennt. Und man wird nicht jünger...)


    Jedes Mal, wenn ich eine zur Hand nehme und eine Seite lese, sehe ich mich wieder ganz genau in der beschriebenen Situation. Und die dabei gehabten Gedanken und Gefühle kommen wieder ins Bewusstsein. Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich mir diese selbstverordnete Disziplin auferlege: Erinnerungen tanken.


    Als Beispiel mal[attach]57765.vB[/ATTACH] ein Erlebnis aus diesem Jahr, wo ich mich wirklich in einer sehr unangenehmen Lage/Sitzung befand:

  • Ich habe zur Aufzeichnung von Tracks (beim Wandern oder Biken) ein Garmin etrex, das zwar wunderbar mit BaseCamp kooperiert, leider aber nur mit Batterien oder Akkus läuft. Eine Aufzeichnung der gesamten Strecke auch dem "Kastlen" wäre nicht schlecht... da muss ich mir mal was überlegen.


    Grüsse
    Rainer


    Upps, und ich merke gerade, wir gehen gewaltig off-topic


    Hallo Rainer,
    ich hab da schon einiges ausprobiert.
    Fahrradtouren in unbekannter Gegend hab ich früher mit dem Programm "Magicmaps" auf einem Falk-Autonavi navigiert und gleichzeitig aufgezeichnet. Dazu gab es gegen teuer Geld topografische Karten für ganz D. Nicht wirklich aktuell aber mit einer unschlagbaren Detailfülle. Damit hat man jeden Trampelpfad gefunden. Der gewünschte Kartenausschnitt mit dem Programm und der geplanten Route kam auf eine SD-Karte in den Slot des Navis. Beim Radeln musste man nur darauf achten, dass die aufgezeichnete Linie immer schön der geplanten folgte. Leider konnte man den stromfressenden Bildschirm nicht abschalten, so dass der eingebaute Akku nach etwa drei Stunden in die Knie ging. Mit einem Batteriepack (4 x AA) konnte man die Betriebszeit auf etwa 8 Stunden verlängern. OK, heute nicht mehr zeitgemäß.


    Fast hätte ich damals ein spezielles Fahrradnavi gekauft. Meine Kinder haben mich dann zu einem Samsung S4 mini überredet. Und von einem ihrer Freunde (ein OSMer) bekam ich den Tip: OsmAnd+. Das war ein Glückstreffer. Hat einige Zeit gebraucht, sich einzuarbeiten, da es eine Menge an Einstellmöglichkeiten gibt und die erste Version auch manchmal abstürzte. Tourenplanung findet seit dem in Basecamp statt. Da du schon ein Garmin-Navi hast, bist du sicher auch mit guten Basecamp-Karten ausgestattet. Ich verwende regional die kostenlosen Freizeitkarten und auf OpenFietsMap hab ich inzwischen auch eine zusammenhängende Europakarte für größere Planungen entdeckt. Die errechneten Tracks kann man direkt in Osmand laden. Der richtige Ordner ist allerdings ein bissl versteckt.


    Offline-Karten für Osmand gibts (sobald man die App gekauft hat,) kostenlos für die ganze Welt und mit kostenlosen Updatemöglichkeit in kurzen Abständen (gewöhnlich alle zwei Wochen). Die OSM-Karten sind oft genauer und aktueller als die gekauften im Einbaunavi. Wenn man Höhenlinien und Schummerung dazu lädt, treten die Karten auch sehr schön plastisch hervor. Sobald die Tour dann abgefahren wird, navigiert Osmand entlang der geplanten Route und zeichnet gleichzeitig als blaue Linie auf, wo man tatsächlich gefahren ist. Im Abstand von einer Sekunde, werden die Koordinaten gespeichert. Das ergibt sehr fließende Linien. Vierzehn Stunden am Stück, kein Problem wenn es in der Halterung steckt und die Stromversorgung vom Auto kommt. Um die Aufzeichnung nun umgekehrt wieder in Basecamp einzulesen, muss ich diesen erwähnten Trick mit dem Austausch des Headers machen. Ist aber nicht schlimm. (Copy und Paste)


    Der entscheidende Vorteil ist m.E. dass man zum Landgang das (voll geladene) Handy einfach aus der Halterung nimmt und es mit drei Tips vom Autonavi zur Wanderkarte oder zum Stadtplan mit einer unheimlichen Detailfülle macht. Damit haben wir uns kinderleicht durch den Busverkehr in Oslo (alle Haltestellen und Linienbezeichnungen haben exakt gestimmt), durch die Felsen der sächsischen Schweiz (auf den Lilienstein und über Schleichwege einmal drum herum) , durch die labyrinthischen Gassen in Venedig (und zur einzigen öffentlichen Toilette weit und breit hihi) und durch die Ruinen von Pompeij gefunden. Auch dabei wird nebenbei aufgezeichnet, wo man tatsächlich entlang gelatscht ist. Bei Fährüberfahrten geh ich an Deck oder setz mich an ein Fenster. Kann man schön verfolgen, welchen Kurs der Kahn wirklich fährt.


    Will man zwischendurch was anderes mit dem Handy machen (Telefonieren, gespeicherte Infos abrufen, was knipsen, kurz ins Netz usw.) läuft Osmand im Hintergrund weiter und ist sofort wieder da, sobald es gebraucht wird. Spezielle Wünsche finden sich in den POI. Wo ist der nächste Stellplatz, Parkplatz, Supermarkt, Bankautomat usw. Da man den größten Stromfresser (Bildschirm) ausschalten kann, sobald man das Teil in die Tasche steckt, reicht der Strom den ganzen Tag.


    Früher hab ich vor Radtouren und Wanderungen manchmal Kartenausschnitte gedruckt und in Folie eingeschweißt
    Ein kleines Vermögen für "richtige" Landkarten ausgegeben. Papierlandkarten kaufen wir heute nur noch manchmal als Souvenir.


    Grüße von J+J

  • Moin Jürgen,


    an usseligen Herbsttagen muss ich mich doch mal intensiver mit dem ganzen Navigedönse beschäftigen. Wir haben fast das gleiche System: Basecamp, OSM von OpenFietsMap und Freizeitkarte, sogar das Samsung S4 mini. Beli habe ich allerdings ein billiges Tablet gegönnt; es passt so schön in die Halterung und ist deutlich augenfreundlicher abzulesen.


    Ich navigiere allerdings mit dem Mapfactor Navigator, der aber, so weit ich weiss, eine track-Aufzeichnung nicht mitbringt. Ansonsten bin ich damit recht zufrieden, und habe mich in den letzten drei Wochen ausschliesslich von ihm leiten lassen. Einziges Manko ist, dass er manchmal die Routen stur nach kurzer, aber nicht unbedingt schnellster Verbindung errechnet.


    Ich werde mir OsmAnd+ mal ansehen...


    Danke & morgendliche Grüsse
    Rainer

  • Hallo Rainer,
    von dem S4-mini werde ich mich in absehbarer Zeit verabschieden. Ist zwar schön klein und handlich und mit wasserdichter Hülle auch outdoortauglich aber leider auch ziemlich langsam. Es läuft nur die ältere Version OsmAnd+ 2.1.1. Wenn ich sehe, wie schnell sich OsmAnd+ 2.7.5 auf Juttas großem S4 aufbaut, werde ich neidisch.


    Meine alte Version hat auch ein paar Macken. Man sollte genug freien Speicher haben und die Funktion "Bildschirm drehen" deaktivieren, sonst stürzt es schon mal ab. Komisch ist, dass bei Abstürzen die Navigation trotzdem im Hintergrund weiter geführt wird und der aufgezeichnete Track trotz Neustart der App keine Lücken hat.


    Bei der Navigation im Kasten nutze ich primär das Navi im Einbauradio, weil es auch Verkehrsmeldungen und Staus berücksichtigt. Osmand läuft als Backup gleichzeitig nebenher. Es zeigt ein schönes plastisches Kartenbild wie eine richtige Wanderkarte mit viel mehr Details, die potentiellen Ziele, touristischen Routen, Infos über Infrastruktur usw. Und es malt diese nette blaue Linie in die Karte, wo man tatsächlich war.


    Man kann auch mit Osmand ganz gut navigieren. Die Ansagestimme ist ziemlich barsch: "RUF MICH AN!!!" Im Schwarzwald waren wir mehrere Tage darauf angewiesen, weil das eingebaute Navi kaputt war. Alle Ziele gefunden, aber die Streckenführung war teilweise komisch. Bei großen Etappen über mehrere hundert Kilometer rechnet es außerdem ziemlich lange.


    Eine nette Spielerei ist die Navigation mit beiden Geräten. Eins schlägt den kürzesten und bequemsten Weg über Autobahnen und Umgehungsstraßen vor und das andere den interssanteren Weg ohne Fernstraßen mitten durch die Orte. Welche Variante man nimmt, entscheidet man nach Lust und Laune. Machen wir oft.


    Mapfactor Navigator hab ich eben mal bei pocketnavigation.de nachgeschlagen. Da steht bei "Trackaufzeichnung" ein Häkchen. Scheint so, als ob man es ebenfalls zum Mitschreiben verwenden kann. Die Screenshots von den schlichten Kartenbildern haben mich aber nicht überzeugt.


    Grüße von J+J

  • Mapfactor Navigator hab ich eben mal bei pocketnavigation.de nachgeschlagen. Da steht bei "Trackaufzeichnung" ein Häkchen. Scheint so, als ob man es ebenfalls zum Mitschreiben verwenden kann.


    Tatsache lieber Jürgen. Das ist allerdings ziemlich versteckt als "GPS-Aufnahme".


    Bisher habe ich das nicht gebraucht, da ich immer umgekehrt gewerkelt habe: In Basecamp einen Track erstellt. Für mehrtägige Fahrradtouren habe ich mir mehrere Touren als gpx aus dem Netz geladen, ein wenig umgestellt, gekürzt etc. und zusammengefügt. Dann hatte ich relativ einfach und schnell meine mehrtägigie Fahrradtour als track, den ich mir dann auf's Garmin hochgeladen habe.


    Wie gesagt kann ich eine manchmal "komische" Streckenführung vom Navigator auch behaupten. Aber er hat mich bisher immer gut geleitet...


    Grüsse
    Rainer

  • Ich hole den Logbuch-Thread wieder hoch, da in einem anderen Faden dazu gefragt wurde. Dort würde es zu weit ins OT führen.



    Frage: Basiert die Darstellung deiner Touren auf der Europakarte (Beitrag Nr. 12) auf einem aufgezeichnetem und übertragenen GPX-Track oder hast du die nachträglich zuhause am PC erzeugt (und wenn ja - wie?)...


    Was auf dieser Karte zu sehen ist, wurde alles exakt aufgezeichnet.


    A. Möglichkeiten zur Gewinnung von GPX-Tracks


    1. Mit dem INE-Einbaunavi (Alpine Doppel-DIN)
    Im Handschuhfach liegt ein USB-Kabel mit einem USB-Stick dran auf den man die aufgezeichneten GPX-Tracks per Datensicherung überspielen kann. Damit kann man sie dann direkt in den PC übernehmen. Problem: Bei unserem Navi sind die Tracks kurz nach Abfahrt meistens ziemlich ungenau. Nach einigen km passt es aber.


    2. Mit der Dashcam (DVR 110)
    Die Dashcam an der Windschutzscheibe hängt am Zündungsplus und zeichnet ab Start des Motors bis zum Ausschalten lückenlos jeden gefahrenen Meter auf. Neben dem Video werden auch ziemlich genaue GPX-Daten gespeichert. Das geschieht portionsweise alle 5 Minuten. Dafür steckt ein 64 GB Micro-SD-Chip seitlich in einem Schlitz. Mit einem Adapter kann man die Video-Daten übernehmen. Auf Grund der großen Datenmengen speichern wir sie auf externen Festplatten. Zum Anschauen verwenden wir das Programm Registrator-Viewer. Damit kann man auch zusammenhängende GPX-Tracks aus den Datenpaketen herausrechnen.


    3. Mit dem Smartphone (s4-mini)
    Darauf läuft gewöhnlich OsmAnd+ als Zweitnavi neben dem INE und zeichnet den gefahrenen Track auf. Bei Wanderungen steckt es in der Tasche und ersetzt Stadtplan oder Wanderkarte. Um die erzeugten GPX-Tracks in den PC zu überspielen, wird das Handy einfach mit einem Datenkabel angestöpselt. Allerdings muss man erst mal den Speicherort finden. Der ist ziemlich tief in den Abgründen der Verzeichnisse versteckt. (in unseren Fall: GT-I9195 / Card / Andoid / data / net.osmand.plus / files / tracks / rec )
    Problem: Das Landkartenprogramm muss ein bischen überlistet werden, damit es die Osmand-Daten akzeptiert. Ist aber nicht schlimm.


    Alle drei Geräte sind so eingestellt, dass sie im Abstand von einer Sekunde aufzeichnen. Das Ergebnis ist so genau, dass z.B. bei Kreisverkehren tatsächlich ein kleiner Bogen aufgezeichnet wird und der Strich bei Autobahnen tatsächlich auf der rechten Seite verläuft.


    4. nachträglich per Hand
    Sollte man einmal keinen Track aufgezeichnet haben, kann man mit dem Landkartenprogramm auch nachträglich (aus der Erinnerung) manuell eine Linie zeichnen und wie eine aufgezeichnete verwenden. Auf diese Art kann man auch eine Tour vorplanen und dann als GPX "exportieren" um sie in Osmand als Wegskizze zu verwenden.


    B. Erfassung aller Tracks in einem Landkartenprogramm (z.B. BaseCamp)


    Etwas Ordnung ist unumgänglich.
    In BaseCamp sollte man sich zunächst sinnvolle "Listennordner" einrichten z.B. einen für jedes Kalenderjahr. (z.B. "2018"... "2019" ... "2020"...)
    In diesen Ordnern werden dann "Listen" angelegt, z.B. eine für jeden Fahrtag. (mit amerikanischer Datumsangabe als Titel z.B. "2018-02-06"...)
    In diese Listen "importiert" man dann die GPX-Dateien. Können durchaus mehrere Tracks sein, wenn man z.B. erst hingefahren, dann gewandert und später weitergefahren ist.


    Man kann sich später nach Bedarf beliebige weitere Ordner und Listen ausdenken und die Daten entsprechend hineinlegen. (z.B. die gesamte Urlaubsreise, alle Fußwanderungen, die Radtouren...)
    Eine Tour kann problemlos in mehreren Listen oder Ordnern liegen. (Ändert man was an einer, ändern sich auch die Clone.)


    Die Tracks können nun getitelt (z.B. "Datum-Reihenfolge-Abfahrtsort-Ankunftsort-Streckenlänge") und vielfältig bearbeitet werden (ergänzt, berichtigt, zerschnitten usw.)
    Dazu kann man Markierungen ergänzen.
    Wählt man die entsprechenden Verzeichnisse aus, werden stets nur die darin liegenden Daten in der Karte angezeigt. HIER gibts einige Bilder dazu.
    Wer sich ein bisschen eingearbeitet hat, findet Kombinationsmöglichkeiten ohne Ende.
    Grüße von
    Jutta+Jürgen

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